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1780 - Der brennende Mond

Titel: 1780 - Der brennende Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zeitpunkt in erreichbarer Nähe befinden.
    Außer, der Wind drehte sich dramatisch und trieb die Fabriken geschlossen von Bebenheim fort.
    Aber daran mochte Atlan nicht glauben, da die Wetterverhältnisse auf Zimbag einen ausgesprochen stabilen Eindruck machten. Der Wind blies am Standort Bebenheim grundsätzlich aus Nordnordost, mit Abweichungen von maximal zehn Grad.
    Welche Fabrik am Ende herhalten mußte, das machte keinen Unterschied. Niemand konnte etwas über das Innere aussagen.
    Atlan rechnete nicht mit einer organischen Besatzung, aber auszuschließen war gar nichts.
    Was, wenn Gomasch Endredde nicht eine Wesenheit war, womöglich eine Superintelligenz, sondern ein ganzes Volk? Was, wenn sich dieses Volk in den schwebenden Fabriken befand? In der Art eines Generationenraumschiffs? Oder wenn es sich da oben um schwerbewaffnete Forts handelte; um Relikte aus einem uralten Kampf ...
    Denn von Kampfhandlungen berichteten die Erzähler der Kantinen ja! Davon und von der legendären Vertreibung Endreddes aus dem paradiesischen Merloath.
    In Absprache mit Reginald Bull legte Atlan den 16. November fest. Beide Gruppen wollten unabhängig voneinander, aber zur selben Zeit agieren. Man konnte nur hoffen, daß keine unvorhergesehenen Entwicklungen den Ablauf störten.
    „Es wird nichts passieren", murmelte Atlan.
    Er war sich darüber im klaren, daß seine Worte für Tolots Ohren wie eine Beschwörung klingen mußten.
     
    *
     
    Der Karussellstandort Bebenheim befand sich 4300 Kilometer vom Nordpol des Planeten Zimbag entfernt. Das Planetenbeben, wie man es von Schrett und allen anderen Levels kannte, ereignete sich zu Anfang jeder dritten Stunde; gerechnet von dem Zeitpunkt, an dem die Phasenspringer aus ihren Karussells fielen.
    Allerdings konnte von besonders starken Erdbewegungen keine Rede sein. Die Bewohner von Bebenheim hatten in ihrer Namensgebung ein bißchen übertrieben.
    Atlan und Tolot rückten mit allen Kräften an, die ihnen zur Verfügung standen.
    Ronald Tekener, Dao-Lin-H'ay und den Mitgliedern des Kommandos Gonozal fiel die Aufgabe zu, aus weiter Entfernung die eigentliche Aktion zu beobachten. Eine wirkliche Hilfe stellten sie im Fall der Katastrophe allerdings nicht dar.
    „Tek, auf ein Wort."
    Atlan nahm den narbengesichtigen Freund kurz beiseite.
    „Ich habe eine Bitte an dich, Tek. Es kann gut sein, daß wir da oben Schwierigkeiten bekommen. Ich möchte dich bitten, auf keinen Fall einzugreifen. Egal was geschieht, riskiere nicht das Leben unserer Leute. Und denk daran: Wir müssen immer nur bis zum Ende unserer 13 Stunden durchhalten. Dann sind wir sowieso in Sicherheit."
    Tekener legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    „Verlaß dich auf uns, Atlan. Dazu bist du nicht zum ersten Mal gezwungen."
    „Ich weiß."
    Der Arkonide wandte sich ab und winkte seinem halutischen Freund. „Höchste Zeit, Tolotos. Der Zeitplan verlangt unseren Aufbruch."
    Atlan überprüfte die Waffe, die er im Gürtel stecken hatte. Sie stammte von Pirnass, einem der Phasenspringer, und war als Leihgabe gedacht. An der anderen Gürtelseite war das Funkgerät befestigt. Pirnass hatte angeboten, zu Atlans Gunsten auf seinen Schutzanzug zu verzichten. Aber das hatte der Arkonide bisher nicht akzeptiert. Ein Schutzanzug stellte immer noch eine Lebensversicherung dar. Wäre Pirnass während seiner Abwesenheit etwas passiert, Atlan hätte die Verantwortung getragen.
    So hatte er nur die Verantwortung für sich selbst, und daran trug sich's für den Arkoniden wesentlich bequemer.
    Atlan kletterte auf Tolots gebeugten Rücken, nahm mit vorsichtigen Bewegungen auf der Schulter Platz. Komfortabel war das nicht - aber immerhin sicher, und er konnte sich an der Halskrause des roten Kampfanzugs festhalten.
    „Bis bald, Freunde!"
    Tekener und die anderen blieben rasch zurück. Tolot war sofort in eine Art Galopp verfallen. Sie entfernten sich mit einer Geschwindigkeit von hundert Kilometern pro Stunde von Bebenheim.
    Bis ans präparierte Ziel waren es rund 50 Kilometer; in 45 Minuten stand das Planetenbeben von Zimbag bevor. Tolot sprintete mit beängstigendem Tempo durch den Busch. Keines der Tiere wagte es, sich dem halutischen Giganten in den Weg zu stellen. Wenn es menschliche Beobachter gab, dann hatten sie spätestens nach zwei Minuten die Spur verloren.
    Atlan brauchte seine ganze Geschicklichkeit, sich auf Tolots Rücken festzuhalten. Als sie jedoch planmäßig die Stelle erreichten, eine kleine felsenumrahmte Lichtung

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