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1785 - Knotenpunkt Zonder-Myry

Titel: 1785 - Knotenpunkt Zonder-Myry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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her.
    „Ah, unser Sandfloh", spottete Arlo Rutan. „Gibt es etwas Neues von den Eleaina?"
    Der Haluter stieß ein Grollen aus.
    „Es sind entzückende Geschöpfe. Mit ihren Tausenden von winzigen Gliedern an der Körperunterseite durchstöbern sie den Wüstensand nach verdaulichen Mikroorganismen. Es stellt sozusagen ihre Grundnahrung dar. Ihre Wanderung dient einzig und allein der Nahrungsaufnahme.
    Inzwischen kehren sie zu ihren Burgen zurück."
    Er ließ sich auf die Lauf arme sinken und raste davon. Meterhoch spritzte der Sand, als er beschleunigte. Tolot hinterließ eine Spur von einem Meter Tiefe. Sie führte direkt zum Fernkarussell.
    „Deine Burg ist wohl Fly-Away", brüllte Arlo Rutan ihm hinterher.
    Der Haluter gab keine Antwort. Vom Kamm einer Bodenwelle aus sahen sie, wie er das Karussell erreichte.
    „Er nimmt das hellrote Feld nach Bagotta." Dao-Lin-H'ay hatte wie alle ihre Artgenossinnen keine Probleme, das auf diese Entfernung zu erkennen. „Bei unserer Ankunft gestern abend scheint er von ein paar Aras Informationen über den Verbleib seiner Artgenossen erhalten zu haben. Es würde sein Verhalten die ganze Nacht über erklären."
    „Hoffentlich kehrt er bald zurück", sagte Tek. „Wir brauchen ihn dringend. Er hat alle Details des Lageplans im Kopf."
    Sie folgten weiter Tolots Graben und ließen dabei die Bewegung der Wanderdünen nicht aus den Augen. Die vordersten Ausläufer passierten sie in kaum zwanzig Metern Abstand. Außerhalb der Gefahrenzone empfing sie fast vollständige Windstille. Zum Karussell und dem Trichterturm war es von hier aus ein halber Kilometer.
    „In zwei Minuten wäre unsere Oszillation wieder einmal fällig", sagte Typarri, einer der Arkoniden aus Aktet Pfests Gruppe, plötzlich.
    Ihre Aufmerksamkeit teilte sich und richtete sich mehr nach innen als nach außen. Die zwei Minuten verstrichen, ohne daß etwas geschah. Die Oszillation fand nach wie vor nicht statt.
    Wie erwartet, hielten sich in der Nähe des Karussells und des Turms keine Opera-Roboter auf.
    Dafür entdeckten die Kartanin mehrere Dutzend Leichen außerhalb der Kantinen. Es handelte sich um Topsider.
    „Holt die Androgynen", sagte Atlan, ohne zu überlegen. „Sie sollen das übernehmen. Wir kümmern uns um die Lebenden. Seht nach, welche Konzentrate ihr noch bei euch führt und wie viele davon ihr entbehren könnt."
     
    *
     
    „Zrech-Ssynk! Ich will mit dir reden."
    Ssmach-Tsorr ruhte auf der Konsole und reckte angriffslustig die Kiefer nach oben.
    Einer der Arbeiter steckte den Kopf zur Tür herein und zischte: „Zrech-Ssynk ist soeben gestorben, Hoher Herr."
    Ssmach-Tsorr drohte weiterhin mit den Kiefern und verhinderte damit, daß der Arbeiter eintrat.
    „Sein Leben lang war er faul und gefräßig. An Überarbeitung ist er bestimmt nicht gestorben."
    „Aber auch nicht an Überernährung. Sieh uns doch an! Was ist aus uns geworden?"
    Vor Schwäche konnte er sich kaum auf den Beinen halten. Er klammerte sich am Türrahmen fest und sammelte Kraft, ehe er sich wieder zurückzog.
    „Ich will die Träger. Sofort!" donnerte Ssmach-Tsorr hinter ihm her.
    Das laute Reden strengte ihn an. Er lehnte sich zurück und ventilierte mit weit aufgerissenem Rachen.
    Acht aus der Kolonie Zonder-Myry waren bereits gestorben. Ein paar hundert litten vor Schwäche unter Halluzinationen. Mit letzter Kraft schleppten sie sich jedesmal zum Trichterturm und ließen sich hinab zu ihren Arbeitsplätzen bringen. Dort arbeiteten sie wie besessen, bis sie zusammenbrachen.
    Repariere! Hilf Gomasch Endredde!
    Der Aufruf setzte nie aus. Stetig war er zugegen, selbst nachts im Schlaf. Viele träumten dann von Heldentaten, mit denen sie die Maschinen in der Tiefe wieder zum Laufen brachten.
    Ssmach-Tsorr stieß ein Zischeln aus. Er allein war dazu ausersehen, Gomasch Endredde unmittelbar zur Hand zu gehen und die Anlagen in Betrieb zu nehmen. Aber dazu mußten sie erst einmal repariert sein.
    Draußen im Treppenhaus brandete Lärm auf. Die stoßenden Laute der Topsider überlagerten das schwammige Geschwätz anderer Rassen. Selbst jetzt, wo sie ohne Ausnahme Interkosmo sprachen, fiel der Unterschied ins Gewicht.
    Ssmach-Tsorr verabscheute die gummiartige Aussprache von Lauten, wie sie Arkoniden oder Terraner produzierten. Er liebte die kurze und knappe, deutliche Artikulation und legte bei seinen Untergebenen den größten Wert darauf.
    „Was ist los?" rief er.
    Diesmal kam kein Arbeiter, um ihn zu unterrichten. Der Hohe

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