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1785 - Knotenpunkt Zonder-Myry

Titel: 1785 - Knotenpunkt Zonder-Myry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stimmen. Sie sprachen Interkosmo, aber wieder klang es verschwommen und undeutlich. Er hörte Schritte, dann fiel ein Schatten auf ihn.
    „Der hier bewegt sich leicht", dröhnten die Worte über Ssmach-Tsorr hinweg und raubten ihm fast die Besinnung. Ein Gesicht tauchte über ihm auf, groß und grobporig. Ein sichelförmiger Kamm zierte den ansonsten kahlrasierten Schädel.
    Ertruser. Das hatte gerade noch gefehlt. Mit diesen Typen wollte er nichts zu tun haben.
    Kräftige Arme griffen nach ihm, hoben ihn mühelos empor.
    „Wir versuchen dir zu helfen", donnerte der Ertruser. „Willst du stillhalten?"
    Ssmach-Tsorr zog es vor zu zappeln.
    „Laß mich", ächzte er. „Nimm deine Finger von mir!"
    Der ungehobelte Klotz von Ertrus schien nicht zu verstehen.
    „Schone deine Kräfte, Dummkopf", brandeten die Worte gegen sein Gehör an und ließen ihn fast ertauben.
    „Gib ihm einen Klaps, wenn er nicht aufhört", riet ein anderer.
    Der Topsider erkannte, daß es sich nicht nur um Ertruser, sondern auch um Arkoniden, Terraner und Kartanin handelte. Unter dem Eingang stand ein Mann mit silberweißen Haaren.
    „Das kann nicht sein. Ich träume", flüsterte Ssmach-Tsorr. „Atlan von Arkon."
    „Er erkennt Atlan. Seine Augen sind also noch gut. He, Oro Methai, wenn wir länger hierbleiben, gehen uns die Nahrungskonzentrate aus. Dann sind wir auf diesen Fraß da angewiesen und bald nichts mehr wert."
    „Wie heißt du?" dröhnte es neben seinem Kopf. Noch immer hielt der Ertruser ihn in der Senkrechten.
    „Ich bin Ssmach-Tsorr, der Hohe Herr."
    „Laß ihn, Oro. Er ist zu geschwächt. Gib ihm endlich eins von deinen Konzentraten."
    „Ja, gib. Gib schnell."
    Ssmach-Tsorr riß ihm den Würfel regelrecht aus der Hand und schluckte ihn hinunter. Augenblicke später brandete Hitze in seinem Magen auf, er spürte, wie der Körper einen Energieschub erhielt.
    Hastig machte er sich von dem Ertruser los und stürmte zum Ausgang.
    „Dient Gomasch Endredde!" rief er laut. „Und beeilt euch! Es ist nicht mehr viel Zeit."
    Ssmach-Tsorr vergaß seine Artgenossen und ihren Zustand. Für ihn galt nur die Arbeit. Er eilte zum nächsten Trichterturm und sank in die Tiefe, seiner neuen Wirkungsstätte entgegen.
    Um ihn herum bewegten sich Aras, Akonen und Angehörige anderer Milchstraßenvölker. Es störte ihn nicht. Er kannte nur eins.
    Repariere. Gomasch Endredde sieht dich!
     
    4.
     
    Icho Tolot trat aus dem Fernkarussell Petterssons Riff. Er entdeckte einen Ferronen, der in der Nähe vorüberging.
    „Hallo, mein Freund", sprach er so leise wie möglich. „Wie geht es dir?"
    Der Ferrone blieb stehen und musterte ihn.
    „Verschwinde", brachte er hervor. „Mit Typen deiner Art wollen wir hier nichts zu tun haben."
    „Vor mir brauchst du keine Angst zu haben. Ich bin Icho Tolot. Du müßtest meinen Namen schon gehört haben."
    „Möglich. Und jetzt verpiß dich! Du störst."
    „Was ist geschehen?"
    Der Ferrone stieß einen Fluch aus und deutete hinüber in Richtung der Kantinen.
    „Siehst du die Fetzen, die von den Wänden der vordersten Gebäude übriggeblieben sind? Das waren deine Artgenossen. Und schau dort hinüber zu den Kristallbäumen. Die halutischen Monstren haben eine Schneise in den Wald geschlagen. Ich hoffe, sie sind jetzt ganz weit weg und kehren nie wieder hierher zurück."
    „Wann war das?" fragte Icho Tolot.
    „Es ist schon eine Weile her. Geh endlich! Du machst den Leuten angst."
    Tatsächlich näherte sich keiner der Arbeiter mehr Petterssons Riff. Sie machten einen großen Bogen um das Fernkarussell oder blieben einfach stehen.
    Der Ferrone wich ebenfalls aus. Er stolperte und fiel der Länge nach hin.
    Tolot kannte die Symptome hinlänglich. Er bückte sich und hob den Mann behutsam auf.
    „Keine Angst. Ich bringe dich zurück zur Kantine. Du bist entkräftet. Ruh dich ein paar Stunden aus, dann geht es dir besser."
    „Laß mich los, du Teufel!" hauchte der Ferrone. „Ich muß dringend eine Maschine reparieren.
    Gomasch Endredde vertraut mir. Ich darf dieses Vertrauen nicht enttäuschen." Dann verlor er das Bewußtsein.
    Der Haluter trug ihn in eine der Kantinen und übergab ihn ein paar Artgenossen, damit sie ihn nach oben in die Schlaf gemacher trugen. Sie vermieden es, ihm zu nahe zu kommen.
    Tolot legte ihn am Boden nieder und wandte sich um. Mit einem markerschütternden Schrei ließ er sich auf die Laufarme nieder und rannte los. Überall in seiner Nähe flohen die Angehörigen anderer

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