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1785 - Knotenpunkt Zonder-Myry

Titel: 1785 - Knotenpunkt Zonder-Myry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Völker. Sie wähnten ihn in der Drangwäsche und fürchteten um ihr Leben.
    Tolot reagierte nicht darauf. Er orientierte sich an der Schneise im Kristallwald und rannte auf die korallenartigen Strukturen zu. Der dunkle Quarzsand des freien Geländes spritzte auf und sammelte sich links und rechts seines Weges.
    Bagotta war Level
     
    4.
     
    Der Planet zog als siebter von zehn seine Bahn um eine kleine weiße Sonne, und der Tag war mit siebzehn Stunden Standardzeit ziemlich kurz. Vom Sonnenauf- bis zum -Untergang blieb nicht viel Zeit. Zwölf kleine Monde umkreisten Bagotta auf unregelmäßigen Bahnen. Teilweise hingen sie so nah über dem Planeten, daß der Eindruck entstand, sie würden jeden Augenblick abstürzen.
    Icho Tolot erreichte den himmelblau schimmernden Kristallwald und hielt erschüttert inne. Seine Artgenossen hatten keine Rücksicht auf die Kristallgebilde genommen. Bis zu zehn Meter ragten sie in die Höhe und besaßen entfernt Ähnlichkeit mit den Trichtertürmen. Der Haluter wußte, daß es sich nicht um kristalline Strukturen im eigentlichen Sinn handelte. Sie lebten, und dieses Wissen schmerzte angesichts der angerichteten Zerstörungen um so mehr.
    Wieso hat es ihnen keiner gesagt? fragte er sich. Warum wissen sie es nicht? Jeder ist ein fähiger, intelligenter Wissenschaftler von hoher Kapazität.
    Die Antwort würde er vielleicht bald erfahren. Fest stand, daß auch Haluter unter dem Einfluß zweier Imprints nicht mehr vollständig Herr über ihre Sinne sein konnten.
    Tolot hetzte weiter. Er beschleunigte auf über hundert Stundenkilometer und folgte der Spur seiner Artgenossen. Hinter dem Wald lag eine Ebene, und an die Ebene schloß sich ein riesiges Gebiet des Kristallwaldes an.
    Die Spur bog ab, folgte dem Rand des Waldes und führte um ihn herum. Hinter dem Wald ging es aufwärts auf ein Hochplateau mit vereinzelten Kristallbäumen.
    Einer davon war total zerstört. An den anderen fehlten winzige Stücke. Um sie herum war der Quarzboden aufgewühlt.
    Der Haluter aktivierte manuell die Systeme seines Einsatzanzugs und ließ die Spuren auswerten.
    Das Ergebnis bestätigte seine Vermutungen: Hier hatten seine Artgenossen angehalten und Proben von den Kristallbäumen genommen.
    Tolot aktivierte sein Funkgerät und versuchte, seine Artgenossen zu erreichen. Es gelang ihm nicht.
    Vermutlich trug keiner von ihnen einen Einsatzanzug oder führte gar ein Funkgerät mit sich.
    Icho raste über das Hochplateau bis zum Steilabfall am hinteren Ende. Die Spur endete hier und setzte sich hundert Meter tiefer am Hang fort.
    Für einen Haluter stellte das kein Problem dar: Tolot bog den Körper zusammen, verfestigte seine Struktur und ließ sich einfach in die Tiefe fallen. Er prallte in den meterdicken Qüarzstaub und rollte wie eine etwas asymmetrische Kugel den Hang hinab bis zur Ebene.
    Dort richtete er sich auf, als sei nichts geschehen, stellte seine normale Zellstruktur wieder her und setzte die Suche fort.
    Zwei Stunden rannte er. In dieser Zeit legte er zweinundertfünfzig Kilometer zurück, änderte ein dutzendmal die Richtung und machte an einem der unübersichtlichen Kristallwälder halt.
    Hier endeten die Spuren.
    Icho Tolot lauschte. Er vernahm das Grollen halutischer Stimmen. Sie drangen aus der Tiefe des Waldes an seine Ohren.
    Vorsichtig schob er sich zwischen den Bäumen hindurch und suchte nach den größten Lücken. Die Zacken der Bäume waren scharf und hinterließen selbst bei einem Haluter tiefe Wunden, wenn er sich nicht vorsah und seine Haut verhärtete.
    Im Zentrum des Waldes fand er sie. Dreizehn an der Zahl. Säulen gleich standen sie zwischen den Gebilden aus Kristall, als seien sie festgewachsen. Ihre Körper hatten sie bis zu achtzig Prozent zu terkonitähnlichem Material verhärtet. Tolot erkannte es an der stark herabgesetzten Wärmeabstrahlung der Körperpartien.
    Ohne Ausnahme trugen sie normale Bordkleidung. Sie standen in einem Kreis um einen der Bäume herum und unterhielten sich. Und sie benutzten mathematische Formeln als Sprache. Sie warfen sich gegenseitig fünfdimensionale Strukturen, Funktionen und variable Eckwerte an den Kopf.
    Offenbar unterlagen ihre Ordinärhirne völlig dem Einfluß der Suggestivstrahlung. Die Planhirne überlagerten sie daher und suchten nach einem Ausweg.
    Icho Tolot verfolgte ihren Disput. Sie versuchten, Endreddes Bezirk mathematisch zu Leibe zu rücken.
    Dabei brachte sie die Tatsache aus dem Konzept, daß sie nur dreizehn waren,

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