1785 - Mandragoros Angriff
hier ist ein besonderer Fall, der sich auf dem Meer abgespielt hat.«
»Gab es auch einen an Land?«, fragte ich.
»Genau, John. Der Sturm erreichte auch die Küste und zerstörte dort gnadenlos einen Ort. Auch da wurden Fotos geschossen, und erneut tauchten so seltsame Wesen auf. Oder fratzenhafte Gesichter.«
»Gibt es auch Fotos davon?«
Sir James nickte und reichte sie mir. Es waren fünf Aufnahmen, und sie zeigten praktisch das gleiche Motiv. Einen kleinen Ort, in dem der Orkan seine Zeichen gesetzt hatte, wobei die kleine Welt dort praktisch auseinander geflogen war, als wäre ein Tornado über sie hinweggefegt.
Und es war tatsächlich etwas Fremdes zu sehen. Innerhalb der chaotischen Zustände zeichneten sich Gesichter ab, die aus der Erde zu kommen schienen.
Ich schaute mir die Gesichter genauer an. Es waren keine normalen. Sie schienen zusammengesetzt zu sein, aber auch nicht aus menschlichen Teilen, sondern aus einem anderen Material.
Suko schaute sich die Aufnahmen ebenfalls an. Sir James hielt sich mit einem Kommentar zurück, und erst als ich die Aufnahmen sinken ließ, sprach er mich an.
»Nun, was sagen Sie dazu?«
Ich wiegte den Kopf. »Kann man den Aufnahmen trauen?«
»Das denke ich schon.«
»Dann scheint sich etwas im Hintergrund aufgebaut zu haben, das schwer zu erklären ist.«
»Stimmt, aber es ist vorhanden.«
Ich musste Sir James recht geben, wollte aber von ihm wissen, was er davon hielt.
So richtig begeistert war er nicht. »Ich habe hin und her überlegt«, erklärte er, »aber ich bin zu keinem konkreten Ergebnis gekommen, wohl aber zu einem etwas schwammigen. Was wir hier gesehen haben, könnte ein Dämon sein. Einer, der sich die Natur zu eigen gemacht hat und sie nun manipuliert. Einer, der recht radikal ist und nicht gerade Rücksicht nimmt.« Sir James schaute mich an und lächelte. »Na? Löst das bei Ihnen irgendetwas aus?«
»Sie denken an einen bestimmten Namen, Sir?«
»Genau.«
Nicht er, sondern ich sprach ihn aus. »Dann kann es sich nur um Mandragoro handeln.«
»So ist es, John. Daran habe ich gedacht. Auf den Fotos sehen wir ihn zwar nicht, zumindest glaube ich das nicht, aber er hat auch Helfer, und wir wissen, dass er allergisch auf die Zerstörung der Umwelt reagiert. Bohrinseln sind nicht eben umweltfreundlich, das weiß ja jeder. Und wir haben auch die Unfälle nicht vergessen, die mit ihnen passiert sind.«
Suko lächelte, bevor er sagte: »Sie meinen also, dass wir uns in Norwegen an der Küste ein wenig umschauen sollten.«
»Genau das meine ich.«
»Offiziell?«
Da verzog Sir James sein Gesicht. »Nicht ganz, meine ich. Sie bekommen natürlich Rückendeckung, wenn es hart auf hart kommt, das habe ich bereits mit dem Innenministerium besprochen, ansonsten können Sie sich als Touristen ausgeben, wobei es einen Mann gibt, der Ihnen zur Seite stehen wird. Er wurde ebenfalls eingeweiht. Der Mann heißt Skip Holting und war Boss der Bohrinsel, über die diese Riesenwelle hereingebrochen ist. Ich denke, dass Sie ihm vertrauen können, er hat auch diese erste Riesengestalt in der Wellenwand gesehen.«
Suko schaute mich an. »Der Job hört sich gar nicht mal so schlecht an. Oder was denkst du?«
»Keine Einwände.«
»Dann wollen Sie also fahren?«, fragte Sir James.
»Ja.« Ich lachte. »Norwegen ist ein Land, in dem man sich bewegen kann. Ganz im Gegensatz zu London vor den Spielen.«
»He, Sie haben es aber drauf, John.«
»Ja, ich bin froh, wenn alles gelaufen ist.«
»So lange werden Sie nicht in Norwegen bleiben. Nun ja, ich werde Ihnen jetzt noch andere Informationen geben.«
»Und wo müssen wir hin?«, wollte Suko wissen.
»Nicht in eine größere Stadt. Sie fliegen bis Oslo und fahren dann in Richtung Norden.«
»Bis zu dem Ort, der vom Sturm erwischt worden ist?«
»Genau.«
Viel brachte uns das nicht weiter. »Gibt es einen größeren, der in der Nähe liegt?«
»Ja, Trondheim.«
»Wunderbar.«
Suko wollte wissen, wann wir losfahren konnten. Sir James wollte alles daransetzen, dass wir am nächsten Tag fliegen konnten. Von Oslo bis Trondheim gab es eine Bahn, was die Reise sehr erleichterte.
Wir würden die genauen Informationen später bekommen, der heutige Tag gehörte noch London und Luigi, bei dem wir am Mittag was essen wollten.
Glenda Perkins hatte einen Tisch reservieren lassen. Wir konnten sogar draußen sitzen.
»Wunderbar.« Ich rieb meine Hände. »Gibt es dort auch einen Sonnenschirm?«
»Nein, nur ein
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