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1785 - Mandragoros Angriff

1785 - Mandragoros Angriff

Titel: 1785 - Mandragoros Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beide. Da würden wir auch niemals auf einen Nenner kommen.
    »Worüber denkst du nach?«, fragte Suko.
    »Rate mal.«
    »Ja. Ich weiß. Unser Freund Mandragoro. Du wirst ihn nicht packen können.«
    »Genau.«
    »Und weiter?«
    »Ich bin gespannt darauf, was uns dieser Skip Holting sagen wird. Er ist ja Zeuge gewesen.«
    »Das stimmt schon, John. Aber er hat einen Mandragoro nicht gesehen, wenn ich den Beschreibungen glauben kann, die wir gelesen haben. Das war ein anderer.«
    »Ein Helfer?«
    »Durchaus.«
    Ich schaute aus dem Fenster und sah mein Gesicht in der Scheibe. Dabei fiel mir auch mein Nicken auf. Wir waren bisher nur auf Vermutungen angewiesen, aber es traf schon zu, dass auch Mandragoro Helfer hatte. So etwas hatten wir auch in der Vergangenheit schon erlebt.
    Rechts und links der Bahnstrecke huschte die norwegische Landschaft vorbei. Wir hatten den flachen Bereich verlassen, jetzt waren die ersten Hügel zu sehen, denn als Berge konnte man die Erhebungen nicht bezeichnen.
    Mir fiel auf, dass die kleinen norwegischen Holzhäuser nicht nur am Ufer standen, wir sahen sie auch an den Hängen der Hügel. Und immer wieder tauchten die Gewässer auf. Sie waren von unterschiedlicher Größe. Manchmal lang, dann wieder wie ein halbrunder Fleck oder ein an den Seiten eingebeulter Kreis. Ein wenig erinnerte mich die Gegend an Schottland, aber hier fand ich es netter, nicht so düster. Man hatte die Häuser bunt angestrichen, um gegen das Grau der Felsen anzukommen.
    Ab und zu stoppte der Zug an mehr oder weniger großen Bahnhöfen, die allesamt sauber waren. Und diese Sauberkeit passte auch zu der klaren Luft.
    Viel zu reden gab es zwischen Suko und mir nicht. Mein Freund und Kollege schloss die Augen und machte ein Nickerchen. Auch ich entspannte mich, ohne jedoch einschlafen zu können.
    Die Stadt Trondheim rückte näher und näher. Hier befand sich die Mitte des Landes, bevor es dann später in den Norden ging.
    Gespannt war ich auf Skip Holting. Ich kannte ihn nicht, schätzte ihn jedoch als einen Menschen ein, mit dem man zurechtkommen und auf den man sich verlassen konnte.
    Auch der Ort Trondheim lag an der Küste. Aber wie fast immer in diesem Land am Ende eines Fjords. Um das offene Meer zu erreichen, musste man durch eine Inselwelt fahren. Wo wir landen würden, war mir jetzt noch nicht klar, ich hoffte aber, dass jemand wie Holting den richtigen Weg finden würde.
    Der Zug rollte weiter. Die Landschaft zeigte kein anderes Gesicht, die Sonne blieb auch, und dann erreichten wir die ersten Vororte von Trondheim.
    Was es hier nicht gab, waren hohe Häuser. Wer hier baute, der musste sich den Gegebenheiten anpassen und nur in einer bestimmten Höhe bauen.
    Ich fand das gut, denn wer so baute, der gab den Menschen das Gefühl, ein Individuum zu sein und nicht der Bewohner einer Mietskaserne.
    Zudem zerstörte kein Bau das Bild der Landschaft.
    Ich nickte Suko zu, der sich reckte und ein Lächeln zeigte. »Fertig?«, fragte er.
    »Beinahe.«
    »Okay, dann werden wir mal schauen.«
    Beide standen wir auf und holten unser Gepäck. Der Zug war kurz davor, in den Bahnhof einzulaufen. Wenn wir aus dem Fenster schauten, dann sahen wir auch einen Teil des Hafens, wo Schiffe lagen, deren weiße Masten sich im schwachen Wellengang bewegten.
    Dann rollten wir in den Bahnhof. Plötzlich war alles anders, die Landschaft verschwand, die moderne Technik hatte uns wieder, aber auch hier war alles offen und luftig gebaut worden. Auch die Freundlichkeit war nach wie vor vorhanden. Wer sich hier unwohl fühlte, den verstand ich nicht.
    Zusammen mit anderen Reisenden verließen wir den Wagen. Wir traten hinein in die sommerliche Wärme und erlebten den weichen Wind auf unserer Haut. Viel Betrieb herrschte hier nicht, trotz der Menschen, die von hier aus ihre Wanderungen aufnahmen.
    Wo steckte Skip Holting?
    Ein Foto hatten wir von ihm nicht bekommen. Wir waren aber überzeugt davon, dass man ihm uns beschrieben hatte, und so warteten wir erst mal ab.
    Und dann sahen wir ihn. Das musste er einfach sein. Ein Mann mit hellblonden Haaren, mit denen der Wind spielte. Eine gebräunte Haut, jemand, der kräftig war, breite Schultern hatte und ein männliches Gesicht mit Augen, deren Pupillen so klar waren wie das Wasser manches Sees hier im Land.
    Der Mann schaute sich beim Gehen um und hatte das Anheben meines Arms gesehen. Da befand er sich fast auf Reichweite bei uns.
    »Sie sind Skip Holting?«
    »Ja. Und Sie sind John Sinclair,

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