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1786 - Das Reparaturgehirn

Titel: 1786 - Das Reparaturgehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Leuchtturms, in einer von oben nicht bestimmbaren Größe.
    „Hast du eine Ahnung, wie man in diese Speicher hinunterkommt, Tolotos?"
    „Keine", grollte der schwarze Gigant, der in sich zusammengesunken vor der Ausgabekonsole der Positronik hockte. „Ich ahne allerdings, was du vorhast, Tek. Es dürfte nicht allzu schwierig sein, einen Zugang zu finden."
    „Das denke ich auch. Ich werde mir ein paar Leute mitnehmen. Wir halten Funkkontakt. Du unterrichtest mich bitte über jedes wichtige Detail, das du zutage förderst. Okay?"
    „Alles klar."
    Tekener verschwand nach draußen, und mit ihm gingen sieben Personen des Kommandos; das bedeutete, daß die notwendigen Schalt- und Bastelvorgänge, mit denen die Positronik manipuliert wurde, nun etwas mehr Zeit in Anspruch nahmen.
    Der Haluter konzentrierte sich auf seine Konsole. Der Informationskode war derselbe, mit dem auch die Opera-Roboter betrieben wurden. Für ein Wesen mit Planhirn stellte es kein großes Problem dar, die einlaufenden Daten zu ordnen, in großer Geschwindigkeit auszuwerten, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen.
    Die nächste Entdeckung war eine, die man als Beruhigung werten konnte. Sie besagte nichts anderes, als daß sämtliche Opera-Roboter des Bezirks von RobRepair gesteuert wurden. Direkte Befehle gingen ausschließlich an Rostoperatoren; die wiederum gaben RobRepairs Anweisungen an die untergeordneten Typen Silber und Blau weiter.
    Icho Tolot war von diesem Augenblick an sicher, daß sie von den Operas nichts mehr zu befürchten hatten. Ein übergeordnetes Gehirn, das die Steuerung der Roboter an sich reißen konnte, existierte offenbar nicht. Er nahm an, daß die Operas überall im Bezirk nur noch ihre letzten Aufgaben abarbeiteten.
    Und wenn von RobRepair nichts mehr kam, dann würden sie mit großer Sicherheit erstarren.
    Einfach dort, wo sie sich gerade befinden. Und auf neue Befehle warten.
    „Tek, hörst du mich?"
    „Ausgezeichnet, Tolotos."
    „Findet ihr einen Zugang?"
    „Wir sind gerade dabei."
    „Gut. Ich gebe dir die neusten Erkenntnisse durch ..."
    Tolot berichtete mehr oder weniger unaufhörlich. Erst ganz allmählich wurde der Datenstrom dünner, bis er lediglich alle paar Minuten einmal sprechen mußte.
    Der Haluter verließ die offensichtlichen Bereiche, so wie die ursprüngliche Aufgabenstellung des Gehirns, und wandte sich den weniger leicht zugänglichen Daten zu. RobRepair, so erkannte er bald, hatte nebenbei die Aufgabe, sämtliche Kurse der fliegenden Werften von Zonder-Myry zu überwachen. Diese Überwachung war nun ausgefallen. Vermutlich drohte den Werften dasselbe Schicksal wie den Operas. Sie würden zum Stillstand kommen, an irgendwelchen Orten auf Zonder-Myry niedergehen und dort abwarten, bis neue Kursweisungen von RAILWAY STATION kamen.
    Eines der wichtigsten Programmteile hatte RobRepair mit seinen Opera-Robotern und mit der Station NETWORK gemein: den mittlerweile schon legendären Tréogen-Befehl. Tolot fragte sich, wie es zu dieser Programmerweiterung gekommen war, fand aber keine Anhaltspunkte. Hätte er gewußt, wo zu suchen war, er hätte zweifellos sämtliche Tréogen-Informationen hervorgeholt. So aber blieb er auf den Zufall angewiesen.
    Tolot hielt sich nicht zu lange damit auf.
    Denn kurze Zeit später fand er Hinweise, daß sich RobRepair - offenbar nachträglich! - Zugang zu bestimmten Anlagen des Bezirks verschafft hatte. Dies wohl nur deshalb, weil Gomasch Endredde vor langer Zeit ein Machtvakuum hinterlassen hatte.
    Die Transmitterlinien zwischen RAILWAY STATION und den Containerwelten wurden seitdem von RobRepair in Eigenregie geschaltet. Und die Fabriken von Zimbag, in denen Imprint-Technologie produziert wurde, gehörten ebenfalls zu RobRepairs Machtbereich.
    Wäre Tolot ein Mensch gewesen, er hätte zweifellos wiederholt den Kopf geschüttelt. So aber blieb es bei einem intensiven Staunen, das aus dem schwarzen Kuppelschädel nicht nach außen drang. Auf die Leute der Gruppe Gonozal wirkte er wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung.
    Zu den weiteren Kontrollpunkten gehörte eine Einrichtung namens Maschtar-Haube.
    Tolot konnte in der Kürze der Zeit nicht herausfinden, was es mit dieser Haube auf sich hatte.
    Nur, daß sie sich vermutlich unterhalb des Leuchtturms befand - dort, wohin Tekener gerade mit seinen Leuten aufgebrochen war.
    Die Verwendung des Wortes Maschtar verwunderte ihn aber nicht. Tolot war immer davon ausgegangen, daß die Maschtaren irgend etwas mit Hirdobaans

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