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1786 - Das Reparaturgehirn

Titel: 1786 - Das Reparaturgehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weitermachen.
    „Nichts", sagten Mirkom und die anderen übereinstimmend. „Die Wände sind völlig sauber."
    „Dann machen wir's anders. Kommt und helft mir."
    Seine Geräte erfaßten ein Echo, das von einem doppelten Boden rührte. In der Mitte lag eine massive Stelle, die vermutlich den stillgelegten Öffnungsmechanismus barg.
    Tekener erhob sich zwei Meter schwerelos in die Luft, zog seinen Strahler, stellte die Waffe auf einen Wirkungskreis von fünf Zentimetern. Gemeinsam zogen sie einen schmelzenden Kreis rings um den Öffnungsmechanismus.
    Es dauerte wenige Minuten, dann hatten sie eine Platte von drei Metern Durchmesser aus dem Boden getrennt.
    „Stopp! Das reicht."
    Ronald Tekener ließ sich nach unten sinken. Aus seiner schwebenden Position heraus versetzte er der glühenden Platte einen heftigen Tritt. Obwohl er kein Überschwerer war, reichte die Wucht, um sie aus dem letzten Halt herauszuschlagen. Ein kurzes, heftiges Knacken, dann verschwand die Platte nach unten.
    Tekener horchte. Aufmerksam zählte er die Sekunden. Eine halbe Minute tat sich gar nichts, dann eine ganze. Wenn die Platte die ganze Zeit gefallen war, dann befand sie sich zu weit unten, als daß er den Aufprall noch hätte wahrnehmen können.
    „Die Platte ist auf einen weichen Untergrund gefallen", vermutete Lena Shawn, die Terranerin.
    „Da unten ist vielleicht alles aus Schaumstoff."
    Sie mußte selbst lachen, als sie die Vermutung von sich gab. Vor Aufregung verschluckte sie sich.
    Brust Perenko, der Ertruser, konnte gerade noch daran gehindert werden, ihr mitfühlend auf den Rücken zu klopfen - was der Terranerin vermutlich das Leben rettete.
    Tekener ignorierte das nervöse Treiben seiner Leute. „Entweder ein weicher Untergrund", meinte er konzentriert, „oder es geht sehr tief hinunter. Wir werden es uns ansehen."
    Er war der erste, der sich mit eingeschalteten Scheinwerfern durch die Lücke im Boden sinken ließ. Hinter ihm folgte Kentok Mirkom. Die anderen warteten aus Sicherheitsgründen oben ab.
    „Whow!"
    Mirkoms Stimme klang beeindruckt. Und einen Kerl von seiner Sorte zu beeindrucken, das war keine leichte Sache.
    Der gesamte Untergrund von RAILWAY STATION schien ausgehöhlt zu sein. Sie hatten einen riesenhaften Krater ohne sichtbares Ende vor sich. Die Hohlraumresonatoren besagten, daß es bis zu zwei Kilometer nach unten ging und bis zu vier Kilometer in alle horizontalen Richtungen.
    Hier unten hätte man die halbe BASIS untergebracht.
    „Ihr könnt kommen!" rief Tekener nach oben.
    Die acht Personen der Gruppe versammelten sich schwerelos unter der Höhlendecke. Tekener verhielt eine Weile reglos; er empfing Nachrichten von Icho Tolot, gab zugleich die eigenen Fortschritte per Funk nach oben weiter.
    „Also los!" kommandierte er schließlich. „Oben ist alles in Ordnung. Wir haben Zeit."
    Aus dieser Höhe sah es aus, als sei ein unsichtbarer, völlig in Schwarz versunkener Boden mit Tausenden nadelspitzer Kirchtürme gepflastert. Die Scheinwerfer warfen nicht mehr als einen diffusen Schimmer in die Weite der Höhlung.
    Tekener spürte eine instinktive Scheu. Wie mochte das sein, ins Labyrinth der Türme vorzudringen ... Unsinn. Wenn man Tolot glauben wollte - und wer wollte das nicht? -, dann konnte es sich nur um positronische Speicherelemente von ungewöhnlicher Größe handeln.
    Sie hielten in vorsichtigem Sinkflug auf die Spitze des nächstgelegenen Turmes zu. Die Oberfläche reflektierte das Licht der Lampen, als ob es sich um geschliffenen Kristall handelte.
    Rings um die Spitze bildete sich eine regelrechte Korona aus gebrochenem grünlichem Streulicht.
    Was für ein seltsamer Effekt; Tekener schaute mit steigender Faszination die spitzen Dächer hinab, die im Zwielicht verschwammen.
    Sie ließen sich abwärts gleiten, bis sie an eine Schalttafel gelangten. Das Bord zog sich ringförmig um das gesamte Dach. Es bestand aus Tausenden von Schaltelementen.
    „Positronisches Zeug", stellte Brust Perenko fest, einer der beiden Ertruser. „Ich hab' oben im Leuchtturm genau dieselben Schaltungen gesehen, in einem Nebenraum."
    „Das bedeutet", schloß Tekener, „daß man von oben Zugriff auf diesen Turm haben dürfte."
    „Aber es gibt keine Energie."
    „Nein, Brust. Suchen wir also wieder weiter."
    Hätte jemand Tekener gefragt, nach was sie eigentlich suchten, er hätte die Frage nicht beantworten können. Sie unternahmen einen Ausflug ins Blaue, eine Erkundung nach Unbekannt.
    Allmählich rückten

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