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1787 - Die Sklaven des Bezirks

Titel: 1787 - Die Sklaven des Bezirks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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möglichst unbeschädigt zu erobern sei. Atlan hatte stets betont, wie wichtig diese Station sei, und deshalb waren sie alle nun schließlich hier. Sie jetzt in der Hand des geheimnisvollen und undurchschaubaren Tréogen zu wissen war schlimmer als die Vorstellung, tausend Fermyyd-Kämpfer hätten sie besetzt.
    Es verstand sich von selbst, daß beim Sturm auf die Äquatorstation auch versucht werden sollte, diesen Tréogen selbst unschädlich zu machen. Allen Berichten der Phasenspringer nach war das nur durch konzentrierten Beschüß möglich - vielleicht aber auch dann nicht.
    Als die Korvetten kamen, sah Kantor von seinem Shift aus, wie die fünf Kugeln aus dem blutroten Morgenhimmel heranschossen und sofort angriffen. Er hatte darauf bestanden, daß alle in den Shifts befindlichen Galaktiker die Panzer nicht verließen und daß vor allem die Paratronschirme hochgefahren blieben.
    Sollte Tréogen tatsächlich aus NETWORK verscheucht werden können (an seine Eliminierung konnte Kantor einfach nicht glauben), dann hätten sich die ungeschützten Fahrzeuge als Zuflucht präsentiert.
    Doch dazu kam es überhaupt nicht, obwohl es im ersten Moment durchaus nach einem Erfolg aussah.
    Kantor beobachtete auf den Schirmen des Leitstands, wie die fünf Korvetten angriffen. Schon bei der ersten Attacke, als sie sich aus zwei Richtungen wie Habichte auf die langsam rotierende Station stürzten, brach der grüne Schirm unter ihrem konzentrierten Punktbeschuß zusammen.
    Mirko Tassak stieß die rechte Faust gegen die Kabinendecke des Shifts, und ließ einen Schrei ertönen, der in Myles' Ohren etwas Saurierhaftes an sich hatte.
    Sylvja Neit tippte sich gegen die Stirn, eine offenbar auch in einer Million von Jahren nicht auszurottende Geste - dazu noch von einer Springerin.
    Zwei Korvetten brachten Enterkommandos an die Station heran, die es ebenso selbstverständlich schafften, sich Zugänge zu öffnen. Sie verschwanden darin, ein gutes Dutzend Raumsoldaten nach ihnen.
    „Wo war das Problem, he?" schrie Tassak und stieß diesmal mit seinem kahlrasierten Schädel gegen die Decke. „Wo ist das Problem, Bruder?" Er zeigte Myles seine Faust, diesmal war es die linke.
    „Ich darf nicht daran denken, daß Leute deines Schlages einmal die Milchstraße erobert haben. Das muß ein Geschichtsirrtum sein! Ihr könnt doch...!"
    Sylvja machte eine eindeutige Geste, lockerte dann aber ihre Hand und meinte: „Was soll ich mich selbst disqualifizieren? Das Riesenbaby vergißt, daß es seine Existenz genau jenen verdankt, die nach seiner Meinung nie eine Chance in der Galaxis hatten. Sie hatten sie aber doch, und zum Leidwesen meines Volkes muß ich sagen, daß sie sie verdammt gut genutzt haben.
    Leider haben sie nicht nur sympathische Abkömmlinge ins Universum exportiert. Hundert Siganesen sind mir lieber als einer wie der da."
    „Du hast etwas gegen uns Ertruser, Mädchen, stimmt's?" fragte Tassak, ohne sich von den Bildschirmen abzuwenden, die die Kampfhandlungen um und in NETWORK zeigten.
    „Oh nein", versetzte sie. „Ich liebe euch, Bübchen."
    Er drehte sich um und grinste sie an. „Ich liebe euch auch, und irgendwann erzähle ich dir..."
    Er brachte den von keinem mit Spannung erwarteten Satz nicht zu Ende, sondern erbleichte und schluckte, als er sah, was sich jetzt oben bei NETWORK abspielte.
    Und sofort war er wieder ein vollkommen anderer Mann.
    Er sah nicht nur, was sich außerhalb NETWORKS tat, wo immer noch weitere Kommandos nachströmten. Die Schirme zeigten ihm auch, was die bereits mehr oder weniger tief eingedrungenen Kämpfer vorfanden und erlebten. Und das war schlimm genug.
    Vielleicht hätten sie Tréogen besiegen können, wenn nicht die Auflage gewesen wäre, NETWORK nicht zu gefährden.
    So aber standen sie auf verlorenem Posten. Tréogen tauchte immer wieder zwischen ihnen auf und tötete. Er kam aus den Wänden, er wirbelte auf der Stelle, er kam aus dem Boden, aus der Decke und streckte einen um den anderen Galaktiker gnadenlos nieder.
    Und wahrscheinlich auch gedankenlos - wie eine Maschine, die nur die eine Grundprogrammierung besaß: Überleben und Töten!
    Mirko Tassak schaltete sich über Funk und Holos direkt in die Kämpfe ein. Er gab Kommandos, trieb die Galaktiker vorwärts, versuchte vor Tréogen zu warnen, doch der Erfolg waren nur weitere Tote. Dann war endlich klar, daß man solange keine Chance hatte, wie man aus Rücksicht auf die wichtigen Anlagen in NETWORK nicht buchstäblich aus allen

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