1794 - Plan der Auferstehung
auch jetzt in einem sanften Ton und schien keineswegs beleidigt zu sein. „Wie meinst du das? Diese Tiere haben ein hervorragendes Fleisch. Ich habe es probiert. Es schmeckt ausgezeichnet."
Alfred schüttelte halsstarrig den Kopf.
„Davon habe ich noch nie gehört", entgegnete er. „Wieso kommst du darauf, daß man Tiere essen kann?"
„Was hast du denn an Bord deines Raumschiffs gegessen?" fragte der Guru.
„Na, ist doch klar. Was die Küche mir geliefert hat. Fischstäbchen, Steaks mit Rind-, Schwein-, Huhn- oder Putengeschmack oder was sonst noch kam."
Alfred war im höchsten Maße über die Frage Crowons verwundert.
„Das haben wir auch gegessen", sagte ein anderer. Nach und nach erhoben sich alle aus dem Gras. Sie hatten ihren Durst gestillt. „Was denn sonst?"
Art Crowon lächelte. Er hatte begriffen, wo die Schwierigkeiten lagen.
Keiner der Galaktiker hatte je frisches Fleisch gegessen. Sie alle waren mit künstlich hergestellter Nahrung aus dem Küchenlabor ihrer Raumschiffe versorgt worden. Daher konnte sich keiner von ihnen mehr vorstellen, woher natürliche Nahrung kam.
Daß man einen Fisch fangen und daraus Fischstäbchen herstellen konnte, war ihnen vollkommen neu, weil sie nie darüber nachgedacht hatten. Und so war es auch mit den erwähnten Steaks.
Ihm selbst war es früher nicht anders gegangen. Während langer Raumflüge hatte er sich jedoch mit diesem Thema beschäftigt und allmählich begriffen, daß man sich auch anders als aus den automatischen Küchen ernähren konnte. Der Rückgriff auf die Natur war ihm anfangs unerhört schwer gefallen, und es hatte ihn einige Überwindung gekostet, ein getötetes Tier im Feuer zu garen und danach zu essen. Doch dann war er sehr schnell auf den Geschmack gekommen, und er hatte jede Möglichkeit genutzt, sich mit frischem Fleisch zu versorgen. Er war sicher, daß er seine Anhänger sehr schnell für diese neue Ernährungsweise gewinnen konnte.
„Macht euch keine Gedanken", empfahl er seinen Anhängern. „Ich werde euch schon sehr bald zeigen, daß es Köstlichkeiten für die Zunge gibt, von denen ihr bisher noch nicht einmal geträumt habt."
„Was besseres als Fischstäbchen, Steaks und Pizza?" Alfred schüttelte den Kopf. „Du kannst mir ja eine Menge erzählen, Art, aber das nehme ich dir nicht ab."
Einer der Männer, die weiter im Hintergrund standen, schrie erschrocken auf.
„Was ist da los?" fragte der Guru, während er zu ihm eilte.
Er war froh über die Unterbrechung, brauchte er sich doch so nicht auf eine lange Diskussion einzulassen. Die Männer und Frauen wichen zur Seite und machten ihm Platz, bis er sehen konnte, was geschah.
Ein Akone kämpfte mit bloßen Händen gegen einen EleaXXina, der ihn angegriffen hatte. Ängstlich und unsicher wehrte er die Beißzangen ab.
Das Verhalten des EleaXXina war ungewöhnlich. Bisher hatten die EleaXXina stets mit Stillstand und dem Aufrichten des oberen Körpergliedes ihres dreigeteilten Körpers reagiert, wenn sich ihnen ein Mensch bis auf zwei Meter oder weniger näherte. Das war jedoch nur bei humanoiden Galaktikern der Fall. Nichthumanoide Galaktiker fanden gar keine Beachtung.
Angegriffen hatten sie bisher noch niemanden.
Crowon vermutete, daß ihr Eindringen in das Höhlensystem einen erheblichen Einfluß auf das Verhalten der EleaXXina hatte, so daß diese nun anders als sonst reagierten.
Unter seiner Kleidung zog er einen Energiestrahler hervor, kaum größer als sein kleiner Finger. Er zielte auf das Insektenwesen und tötete es mit einem Schuß. Der Energiestrahl war so fein und schwach, daß die anderen ihn kaum sehen konnten.
„Keine Sorge", sagte der Guru gelassen. „Mit diesem Problem werden wir fertig."
„Du meinst, noch mehr von diesen Biestern werden uns angreifen?" fragte Ramona Iss.
„Davon müssen wir wohl ausgehen", bestätigte er. „Solange wir den EleaXXina draußen in der Wüste begegneten, blieben sie friedlich. Wir stellten keine Gefahr für sie dar. Nun aber sind wir in ihr geheimstes Reich vorgedrungen, von dem bisher niemand etwas geahnt hat. Tiere haben ein instinktives Revierverhalten, mit dem sie ihren Lebensraum verteidigen. Die EleaXXina machen da wohl keine Ausnahme."
„Und was machen wir?" fragte Ramona Iss. „Du bist der einzige, der eine Waffe hat. Du kannst nicht alle töten, wenn sie uns angreifen."
„Wir werden uns so schnell wie möglich wirksame Waffen besorgen", antwortete er. „Hier in den Höhlen gibt es alles, was wir
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