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1796 - Höllenbotin Helma

1796 - Höllenbotin Helma

Titel: 1796 - Höllenbotin Helma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. Dann fiel bei ihm die Klappe und seine Augen weiteten sich. Ende, das bedeutete Tod. Ja, sie war der Tod, und sie war gekommen, um ihn ins Jenseits zu holen.
    »Wer bist du?«
    »Helma.«
    »Und weiter?«
    »Man hat mich mal die schöne Helma genannt. Die bin ich, aber ich bin auch eine andere.«
    »Ja, das sehe ich.«
    »Gut für dich.«
    Nach dieser Antwort schnappte Andy nach Luft. Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg. Er wollte auf keinen Fall sterben.
    Sie kam noch näher.
    Jetzt hob sie ihren linken Arm an.
    Plötzlich starrte Andy direkt gegen die Stacheln. Sie waren breit, wenn sie aus der Haut hervortraten, aber sie waren spitz, wenn sie das Ende erreichten.
    Er wollte sich zurückwerfen, was er nicht mehr schaffte. Der Arm war schneller. Und mit ihm die Spitzen. Sie erwischten Andy voll.
    Es waren genau vier, die in seinen Körper stachen. Am Hals fing es an und am Bauch hörte es auf. Der Getroffene riss den Mund auf, um zu protestieren. Doch da spürte er schon den Geschmack von Blut auf seiner Zunge.
    Ihm wurde bewusst, dass es zu spät war. Aus seinem Mund drang ein Geräusch, das sich wie ein Lachen anhörte. Er starrte auf seine Mörderin. Als Letztes nahm er die Spitzen wahr, die ihre Farbe verändert hatten. An ihnen klebte jetzt rotes Blut, sein Blut.
    Es war der letzte Gedanke, denn jetzt wurde es dunkel um ihn herum, und er hatte das Gefühl, als hätte jemand einen Eimer mit Tinte über ihn ausgekippt.
    Er sah nichts mehr.
    Er fühlte nichts mehr.
    Nicht mal, dass er hinter der Theke zu Boden gesunken war und dort als Leiche lag.
    Das kümmerte Helma nicht. Sie fühlte sich wieder als Höllenbotin. Die gute Seite in ihrem Innern war stark zurückgedrängt. Sie war gekommen, um sich zwei bestimmte Personen zu holen. Und sollte man ihr Probleme machen, dann würde sie ein Blutbad anrichten und das Zimmer in eine Leichenhalle verwandeln.
    Mit diesem Gedanken näherte sie sich der Tür und öffnete sie …
    ***
    Es hatte mich einiges an Sucherei gekostet, um herauszufinden, wo dieser Film gespielt wurde. Dabei hatten mir Glenda Perkins und Suko zur Seite gestanden, und es war unsere Assistentin Glenda gewesen, die mir schließlich erklärt hatte, wohin ich zu fahren hatte.
    Das Haus, das kein Kino war, lag in Holborn in der Eagle Street. Nicht weit von einem Minipark entfernt und dem Cochrane Theatre, in dem ich schon mal gewesen war. An das Datum konnte ich mich allerdings nicht mehr erinnern.
    Natürlich wollte Suko wissen, ob er mir zur Seite stehen könnte.
    »Später vielleicht«, sprach ich ins Telefon. »Ich will mich erst mal umschauen. Sollte es ein Schlag ins Wasser werden, reicht es, wenn einer nass wird.«
    »Wie du willst. Sag aber Bescheid, wenn es nötig wird.«
    »Du kannst dich auf mich verlassen.«
    Ich war wieder unterwegs. Über den Londoner Verkehr möchte ich nichts mehr sagen, er hatte mich wieder voll im Griff, aber er ließ sich auch bewältigen, denn so schlimm war er diesmal nicht.
    In Holborn fand ich die Eagle Street schnell, nur keinen Parkplatz. Ich stellte den Rover schräg auf den Bürgersteig und legte das Blaulicht offen auf den Fahrersitz.
    Ein Mann kam mir entgegen. Er trug einen Besen, grinste mich an und sagte: »Der Wagen wird bald eine Kralle haben.«
    »Glaube ich nicht.«
    »Ich wette dagegen.«
    Als Antwort wies ich auf das Fenster an der Fahrerseite, damit der Mann in den Wagen schauen konnte.
    »Oh, wer sind Sie denn?«
    »Scotland Yard.«
    »He, was ganz Großes.«
    »Es hält sich in Grenzen. Es hält sich sogar so weit in Grenzen, dass ich Sie fragen möchte, ob Sie mir eventuell helfen können.«
    »Na, worum geht es denn?«
    »Ich suche ein Kino.«
    »Das haben wir hier nicht.«
    »Schade. Meine Informationen lauten anders und …«
    »Lassen Sie mich ausreden.«
    »Bitte.«
    Der Mann brauchte nicht lange nachzudenken. Er holte noch mal Luft, streckte seinen Arm aus, wies an mir vorbei und sprach von einem vierten Haus von uns aus gesehen.
    »Dort sitzt so ein Fan und hat die untere Etage ausgebaut. Oder umgebaut. Da zeigt er jetzt Filme. Und es gibt immer wieder Leute, die sich so was anschauen.«
    »Sie auch?«
    »Nein, ich brauche Action. Freue mich schon auf den neuen Bond.«
    »Ich übrigens auch.«
    Er grinste. »Dann sind wir uns ja einig.«
    »Ich denke schon.« Mit ein paar Worten bedankte ich mich bei ihm, dann machte ich mich auf den Weg.
    »Sie werden sehen, die Filme da sind langweilig!«, rief er mir nach.
    »Alles klar.«

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