1796 - Rückkehr der Sydorrier
sehr interessieren wird, Kamhele." Er gab der Sydorrierin den Datenträger. „Darauf findest du die Koordinaten und einige Informationen über einen Planeten namens Iquama. Homer G. Adams, an den du dich sicher erinnern kannst, ist dort gewesen."
„Adams! Natürlich. Er hatte uns seinerzeit auf Schimos heimgesucht. Er wirkte damals sehr verstört und krank. Wie geht es ihm jetzt?"
„Er ist vollkommen hergestellt. Bei der Auseinandersetzung mit dem Testcenter IQ war er für einige Zeit auf diesen Planeten versetzt worden. Iquama ist eine Wasserwelt mit wenigen Inseln, auf der wahrscheinlich Urahnen der Sydorrier leben. Zumindest paßt die Beschreibung genau auf euch, wenngleich diese Sydorrier sich im Frühstadium ihrer Entwicklung befinden."
Kamhele umschloß den Datenträger fest mit der Hand, ihr Kopf reckte sich starr in die Höhe.
Zum ersten Mal seit ihrem Zusammentreffen mit den Galaktikern zeigte sie eine Gefühlsregung.
„Ich danke dir", sagte sie mit einem leicht zitternden Nachhall in der Stimme. „Damit kann ich endlich den Ursprung meines Volkes finden. Nur leider -"
„- hast du im Augenblick kein Schiff, um so schnell wie möglich dorthin zu gelangen", vollendete Michael Rhodan den Satz. Er deutete eine leichte Verbeugung an. „Die MONTEGO BAY steht zu deiner Verfügung. Wir können sofort starten, wenn du willst."
„Wirst du nicht hier gebraucht?" erkundigte sich die Sprecherin der Sydorrier.
Ihre Augen waren weit geöffnet und schimmerten in einem leicht goldfarbenen Licht.
„Nein. Wir haben genügend Schiffe zur Verfügung, um die Rettungsaktion durchzuführen. Ich werde dir gern behilflich sein, die Wasserwelt zu erforschen", antwortete Mike freundlich.
„Kommst du auch mit, Gucky?"
Der Ilt winkte ab. „Ich bleibe lieber hier in Bereitschaft, bis Perry zurückkommt. Vielleicht braucht er meine Hilfe."
„In Ordnung. Dann werden wir jetzt zur MONTEGO BAY zurückkehren und nach Iquama fliegen. Wir werden nicht lange weg sein, und in der Zwischenzeit wird hier schon nicht viel passieren."
*
Die MONTEGO BAY war kaum abgeflogen, als sich sehr langsam der Schatten eines ungeheuren kugelförmigen Körpers aus dem Hyperraum schälte - der von Tek beschriebene Gigantraumer!
Das riesige Raumschiff materialisierte nicht vollständig, sondern blieb an der Grenze zwischen den Dimensionen stehen. Es war weiterhin mit dem sich im Normaluniversum befindlichen Teil nur als Schemen erkennbar.
Sämtliche Schiffe der Unsterblichen waren sofort in Alarmbereitschaft und näherten sich dem Titanen. Auf die ständigen Funkanrufe erhielten sie keine Antwort; geisterhaft und nahezu immateriell hing der Gigantraumer reglos zwischen den Dimensionen.
Dann jedoch löste sich ein 1000 Meter langes, keulenförmiges Objekt von dem Kugelraumschiff und nahm Fahrt auf - Richtung BASIS. Die BASIS verstärkte daraufhin die Funksignale, erhielt jedoch weiterhin keine Antwort, während das Schiff sich unaufhaltsam näherte.
Ronald Tekener und Gucky beobachteten von der Hauptzentrale der BASIS aus die merkwürdigen Vorgänge und hielten die Kanäle zu den anderen Schiffen der Zellaktivatorträger offen. Alle möglichen Anstrengungen wurden unternommen, entweder das Keulenschiff oder den Gigantraumer endlich zu einer Reaktion zu verleiten. Ohne Erfolg.
Bis es Gucky zu bunt wurde. Nach Teks Erzählung war davon auszugehen, daß sich an Bord der beiden Raumschiffe Perry Rhodan und die übrigen Unsterblichen befanden. Der Ilt konnte sich gar nicht genug Gefahren ausmalen, in denen sie wahrscheinlich schwebten.
„Jetzt reicht's!" schrie er. „So haut das doch hinten und vorn nicht hin! Ich gehe da jetzt rüber!"
„Gucky, nein!" versuchte Tek ihn zu warnen, aber es war schon zu spät.
Mit einem kaum wahrnehmbaren Geräusch drang die Luft an die Stelle, an der Gucky gerade noch gestanden war.
Und an die er nur zwei Sekunden später schon wieder zurückgekehrt war.
Tek wurde blaß, als er den Ilt zusammengekrümmt am Boden liegen sah. Sein Körper zuckte heftig, seine Augen waren völlig verdreht, und feiner Schaum tropfte aus seinen Mundwinkeln.
„Gucky!" rief der Smiler, beugte sich über den Mausbiber und berührte ihn vorsichtig an der Schulter.
Wir haben doch gar keinen Schutzschirm geortet, dachte er. Irgend etwas muß ihn zurückgeschleudert haben ...
„Gucky, he, Kleiner, wach doch auf!" sagte er leise.
Der Smiler schüttelte den Ilt sanft und hob ihn schließlich auf. Er bettete ihn
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