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1796 - Rückkehr der Sydorrier

Titel: 1796 - Rückkehr der Sydorrier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bebauten Fläche und Anzahl der Rundbauten.
    Es herrschte lebhaftes Treiben zwischen Wasser und Land. Der Aktivatorträger konnte viele Halbwüchsige und kleine Kinder entdecken, die miteinander spielten.
    Die Gruppe näherte sich langsam und deutlich sichtbar, um keines der Wesen zu erschrecken.
    Sie wurden rasch entdeckt. Auf einmal waren alle Ur-Sydorrier im Wasser verschwunden, nicht einer zeigte sich mehr.
    „Hoffentlich haben wir sie nicht für die ganze Zeit vertrieben", sagte Mike.
    „Wenn sie unsere Verwandten sind, werden sie bald wieder herauskommen", behauptete Kamhele. „Sydorrier sind sehr neugierig."
    Sie sollte recht behalten. Schon bald darauf zeigte sich der erste Ur-Sydorrier wieder an Land, dann der nächste.
    Die kleine Gruppe ging jetzt noch langsamer, um sie nicht erneut zu verscheuchen und ihre friedlichen Absichten deutlich zu machen.
    Das gab den Wesen, die vergleichsweise auf der Stufe von Steinzeitmenschen standen, genügend Zeit, sich an sie zu gewöhnen und verhalten abzuwarten, was geschehen würde.
    Einigen von ihnen wurde die Warterei zu lange. Vor allem die Jüngeren begannen wieder zu spielen. Andere wandten sich ihrer Arbeit zu.
    Schließlich blieben nur noch etwa zwanzig übrig, die langsam ein paar Schritte auf die Besucher zuwagten. Sie gingen aufrecht, nur nicht in so gerader Haltung wie Kamhele und ihre Gefährten.
    Sie waren mehr als einen Kopf kleiner, die Gestalten nicht so grazil, sondern gedrungener, mit feinen Häutchen zwischen den Fingern und Zehen. Aber sie waren eindeutig Sydorrier.
    Als Kamhele stehenblieb, verharrte auch Mike. Die anderen sechs Sydorrier gingen noch zwei, drei Schritte weiter und blieben dann erst stehen.
    Einige Zeit standen die Wesen, Ahnen und Nachfahren, still voreinander und betrachteten sich. Der Terraner wurde keines Blicks gewürdigt.
    Erstaunlicherweise waren es zuerst Kamheles sechs Begleiter, die eine Reaktion zeigten. Ihre Haltung versteifte sich plötzlich, ihre Hälse und Köpfe reckten sich steil nach oben.
    Auf den ersten Blick wirkte es wie der Ausdruck größten Schmerzes. Mike vermutete, daß sie in höchstem Grade aufgeregt waren.
    Mehrere der Ur-Sydorrier wurden davon angesteckt. Sie fielen ebenfalls in diese merkwürdige Starre.
    Mit ihren Köpfen führten sie seltsame ruckartige Bewegungen aus, bis Mike meinte, sie müßten jeden Moment vom Hals fallen.
    Kamhele schien als einzige völlig unbeeindruckt zu bleiben. Sie ging nochmals fünf Meter weiter auf ihre Vorfahren zu.
    Michael Rhodan blieb abwartend stehen, als stiller Beobachter, und bis jetzt glücklicherweise unbeachtet.
    Die Sprecherin der Sydorrier blieb erneut stehen und hob dann sehr langsam die rechte Hand, die Finger weit gespreizt.
    Etwa zwei Minuten völliger Reglosigkeit und Stille vergingen. Die übrigen Ur-Sydorrier hatten inzwischen von Spiel und Arbeit wieder abgelassen und beobachteten das Schauspiel aus gebührender Entfernung.
    Dann wagte der erste Ur-Sydorrier den Schritt nach vorn, und noch einen, streckte weit seinen linken Arm aus, bis er Kamheles Finger berührte.
    Ein deutlich sichtbares Zittern ging durch seinen ganzen Körper.
    Er stieß einen gutturalen Laut aus, ähnlich einem Vogel, der nach seinen Jungen ruft.
    Das war das Signal für die anderen. Diejenigen, die nicht in die erregte Starre gefallen waren, umringten Kamhele, berührten sie vorsichtig und stießen mit leisen, hohen Stimmen weitere gutturale Laute aus.
    Sie streichelten Kamheles bloßen Hals und ihre Arme, befühlten ihre Schleier und Gewänder, legten ihre schmalen Hände zart an ihr Gesicht.
    Als Kamhele den Kopf zu Michael Rhodan drehte, erkannte er, daß es trotz der großen Entfernung und der völligen Fremdheit zwischen ihnen doch eine Gemeinsamkeit gab: Kamhele weinte.
     
    *
     
    Später dann, als sie in die Space-Jet zurückgekehrt waren, versuchte Kamhele die Situation sachlich zu betrachten.
    „Sie sind eindeutig unsere Verwandten, was sich schon von selbst durch die körperlichen Ähnlichkeiten versteht. Aber das ist es nicht allein. Nicht nur, daß sie mich und die anderen erkannten, wir konnten einige Gemeinsamkeiten unserer Lautsprache entdecken."
    „Dann habt ihr euren Ursprungsplaneten gefunden."
    „Wahrhaftig, das haben wir." Kamhele setzte sich kerzengerade auf. „Du kannst dir nicht vorstellen, was das für uns bedeutet."
    „Ich habe es gesehen", sagte Michael Rhodan leise.
    „Nun, auch ich kann meine kürzliche Abstammung vom Wasser nicht

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