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1796 - Rückkehr der Sydorrier

Titel: 1796 - Rückkehr der Sydorrier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bis vier Meter großen Wesen aus dem Wasser. Es hatte einen schmalen, geschmeidigen Körper mit heller, im Sonnenlicht silbrig glänzender, .ledriger Haut ohne Schuppen, langen gelenkigen Vorderflossen, ähnlich den Schwingen eines Hautflüglers, und zwei kräftigen, schmalen Flossen am hinteren Ende.
    Sein Hals war lang und leicht gebogen, mit einem mächtigen, gezackten Kamm, der sich bis über die Hälfte des Rückens hinabzog und sich kronenartig über die Stirn eines schmalen, in einem langen Röhrenschnabel endenden Kopfes wölbte. Die Augen waren groß und sehr klar, mit lidähnlichen Nickhäuten, die sich vollends schließen konnten.
    Dem ersten Wesen folgten rasch weitere, die aus dem Wasser wie Pfeile hervorschnellten und in einem großen Bogen gischtsprühend wieder hineintauchten. Sie schössen in großer Geschwindigkeit dicht unter der Wasseroberfläche dahin, genau auf die Küste zu.
    Mike entdeckte, daß auch die Steinzeit-Sydorrier sie bemerkt hatten - und ihnen entgegenschwammen.
    „Das sind sie", flüsterte Kamhele. „Sind sie nicht schön?" Sie sang fast. „Bitte, folge ihnen, so schnell du kannst..."
    Die Jet hatte die Küste ohnehin fast erreicht, doch Mike kam nicht einmal mehr dazu, dort zu landen. Kamhele wußte, wie sie einen Ausstieg öffnen konnte. Bevor der Terraner recht begriff, was sie vorhatte, war sie bereits gesprungen, immerhin aus acht Meter Höhe. Ihre Kleidung blieb in der Jet zurück.
    Michael konnte gerade noch sehen, wie ihr langgestreckter Körper gewandt mit dem Kopf voran ins Wasser eintauchte und dann schnell und geschmeidig, als sei sie nie ihrem Ursprungselement fern gewesen, auf die Urahnen aller Sydorrier zuschwamm.
     
    *
     
    Erst nach Einbruch der Dunkelheit kehrte Kamhele zum Landeplatz der Space-Jet zurück; ihre Begleiter blieben weiterhin bei den Steinzeit-Sydorriern.
    Die Galaktiker hatten inzwischen ein kleines Lager aufgeschlagen und es sich gemütlich gemacht.
    „Ich nehme an, du hast schon gegessen", vermutete Mike, als die Sydorrierin sich neben ihm niederließ, wieder in ihren wallenden Gewändern und gewohnt würdevoller Haltung.
    „Ja", bestätigte Kamhele. „Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr überrascht."
    „Ich stehe dir hier voll und ganz zur Verfügung", sagte er lächelnd.
    „Es ist wie ein Wunder, Michael." Kamhele vollführte einige anmutige Gesten mit ihren Händen, wohl um ihre Ergriffenheit zu verdeutlichen. „Diese Meeresbewohner sind unsere Urahnen. Ich kann dir nicht beschreiben, weshalb wir dessen so sicher sind. Diese Steinzeit-Sydorrier hier spüren es ganz deutlich, und selbst ich und meine Gefährten können es empfinden. Es ist eine ganz besondere Affinität zwischen uns. Und sie sind bezaubernde Wesen, absolut friedfertig und mit einer gewissen Intelligenz ausgestattet. Wir haben herausbekommen, daß sie stets in Küstennähe in größeren Verbänden leben, denn für sie stellen die Meerräuber natürlich eine große Gefahr dar." Sie zwinkerte mit beiden Augen. „Es ist spät geworden, und ich habe mich völlig verausgabt. Ich werde mich jetzt zu einer Ruheperiode zurückziehen, wenn es dir nichts ausmacht."
    „Ich werde ebenfalls ausschlafen. Was hast du für morgen geplant?"
    „Wir sollten zu einigen der anderen Populationen fliegen und nach Spuren suchen. Ich möchte dich nicht zu lange von den Deinen fernhalten. Wenn unsere Untersuchungen abgeschlossen sind, was ich bis morgen abend hoffe, werden wir das weitere Vorgehen planen.
    Inzwischen kannst du abfliegen."
    „Wirst du denn nicht mit zurückkommen?" fragte er überrascht.
    „Noch nicht. Selbstverständlich hat die politische Zukunft der Sydorrier weiterhin oberste Priorität, aber zunächst muß ich mich hier noch weiter umtun. Ich habe mit meinen Begleitern gesprochen. Wir sind einstimmig der Ansicht, Iquama zum Zentrum unserer Zivilisation zu machen. Da muß natürlich viel Aufbauarbeit geleistet werden, und ich möchte dafür alles in die Wege leiten. Unser Volk soll endlich eine Heimat bekommen."
     
    *
     
    Sie brachen früh am nächsten Morgen auf und erkundeten weitere Inseln mit Sydorrier-Vorfahren.
    Kamhele wurde nur von zwei Artgenossen begleitet, die anderen wollten bei den Steinzeit-Sydorriern bleiben. Zwischen ihnen entwickelte sich allmählich eine intensive Kommunikation, und das erschien ihnen wichtiger, als ihrer Sprecherin zu folgen.
    Während dieser Erkundung verhielt sich die Sydorrierin zumeist schweigsam. Ihr Interesse galt

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