Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1796 - Rückkehr der Sydorrier

Titel: 1796 - Rückkehr der Sydorrier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sehr ruhig.
     
    10.
     
    Der Beginn „Wie kannst du so sicher sein?" fragte Mike, nachdem die Sydorrierin die harte Feststellung getroffen hatte. „Es ist eine Zivilisation, es gibt moderne Städte!"
    „Jetzt nicht mehr", erwiderte sie.
    Der Unsterbliche schaltete den Funk ab.
    „Wir werden hinfliegen und uns mit eigenen Augen überzeugen. Unsere Teams haben doch gerade erst angefangen. Möglicherweise befinden sich die technischen Anlagen weit unterirdisch, in Bergen oder wo auch immer. Alles ist möglich."
    Die Jet erreichte bald das bezeichnete Gebiet. Michael Rhodan mußte sich mit eigenen Augen davon überzeugen, daß Kamhele tatsächlich recht hatte.
    Diese Städte mochten einmal blühend gewesen sein, jetzt aber waren sie verfallen, größtenteils vom Wald verschlungen.
    Sydorrier waren bisher keine entdeckt worden, aber wahrscheinlich hielten sie sich irgendwo versteckt, um erst einmal abzuwarten, was geschehen würde.
    „Sie werden da sein", beharrte Mike hartnäckig. „Sydorrier sind zurückhaltend, und die hier haben seit 1200 Jahren keine Raumschiffe oder Fremdwesen mehr gesehen. Sie wissen nicht, in welcher Absicht wir kommen."
    „Wenn sie noch leben, dann nicht hier", widersprach Kamhele ebenso eisern. „Die Sydorrier, die hier gelebt haben, waren meine direkten Vorfahren, die Vorfahren aller Sydorrier, die bis heute als Sklaven bei den Hamamesch gedient hatten. Sie besitzen unsere Intelligenz, sie sind - wir. Sie würden niemals die Zivilisation aufgeben, nicht freiwillig."
    Michael Rhodan schwieg. Er wußte, daß sie recht hatte.
    Aber was war dann geschehen?
     
    *
     
    Einige Zeit gingen sie durch stille, verlassene Straßen, durchstöberten leere Gebäude. Die übrigen Teams und die beiden Sydorrier hatten sich in alle Winde verstreut, und sie waren allein.
    „Ihnen standen viele technische Einrichtungen zur Verfügung", bemerkte Mike. „Sie hatten einen hohen Lebensstandard, der ihnen weiterhin ein sorgenfreies Leben garantierte, nur noch bequemer, unabhängig von der Jagd. Überall befinden sich kulturelle Einrichtungen, Schulen, Universitäten, wenn du mir den Vergleich mit unserer Kultur gestattest. Eine hochentwickelte, sich rein auf geistige Aktivitäten konzentrierende Kultur. Es ist alles - perfekt."
    „Perfekt kaputt", sagte Kamhele lakonisch, was ungewöhnlich war.
    Mike blickte zu ihr. „Es tut mir leid."
    Kamhele strich mit den Fingern über die dicke Staubschicht eines Tisches in einem Schulungsraum.
    „Hier ist seit Jahrhunderten niemand mehr gewesen, Michael. Sieh dir diese Lerncomputer an, mit den Lernhauben. Es wurde viel Wissen vermittelt, aber keiner nimmt mehr daran teil seit - wann?"
    „Ich weiß es nicht."
    Kamhele durchquerte den Raum mit langsamen Schritten. Sie wirbelte dabei große Staubflocken auf, die das hereinfallende Sonnenlicht diffus werden ließen und wie feiner Regen wieder herniedersanken.
    Sie folgte Michael Rhodan. Als dieser stehenblieb, wölbte sie den Hals und sah ihn direkt an.
    „Das war eine Lüge", sagte sie. „Auch wenn Sydorrier selbst nicht lügen, können sie eine Lüge als solche erkennen. Du hast damit gerechnet, nicht wahr?"
    „Gerechnet - es gibt immer solche Möglichkeiten."
    „Weich mir nicht aus. Du hast von Anfang an, seit wir auf Iquama gelandet sind, damit gerechnet, daß wir keine Sydorrier wie mich und mein Volk mehr finden werden. Stimmt das oder nicht?"
    „Es stimmt halbwegs", gab der Terraner schließlich zu. Er seufzte. „Ich wollte dir nicht von Anfang an mit Bedenken und pessimistischen Äußerungen alles verderben, Kamhele."
    „Das zeigt nur deutlich, daß du mich nach wie vor nicht kennst." Kamhele verschränkte die Hände ineinander. „Nun gut. Ich mache dir keinen Vorwurf. Aber du solltest jetzt dein Wissen mit mir teilen, bitte."
    „Nach dem, was wir bisher über das Programm und die Auswirkungen wissen, hatte Gomasch Endredde alles in der Hand", begann der Unsterbliche. „Die Hamamesch beispielsweise verfügen über keinerlei selbst erfundene Technik, sie haben höchstens Vorhandenes weiterentwickelt. High-Tech aber wurde stets versiegelt zur Verfügung gestellt. Gomasch Endredde hat keine Eigenentwicklungen zugelassen und stets die Kontrolle über sämtliche durch das IEP entwickelte Völker behalten. Das betrifft im Prinzip in Hirdobaan alle, wie die Hamamesch und - euch.
    Nachdem die Sydorrier das heutige Entwicklungsstadium erreicht hatten, stellte Gomasch Endredde ihnen Technik zur Verfügung. Sie

Weitere Kostenlose Bücher