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1797 - Das zweite Ich der Laura Dern

1797 - Das zweite Ich der Laura Dern

Titel: 1797 - Das zweite Ich der Laura Dern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammensackte und nach vorn hin offen war.
    Da hätte man eigentlich das Gesicht sehen müssen. Aber es gab kein Gesicht. Es gab dort nur die Schwärze oder vielleicht auch die Leere.
    Unfassbar. Unglaublich. Das war nicht zu beschreiben. Das konnte und durfte es nicht geben. Da hatte sich jemand einen Scherz erlaubt, und diesen Scherz hatte Laura als ihr zweites Ich bezeichnet. Nicht nachvollziehbar. Aber gut dargestellt, wobei es in der Filmbranche kein Problem war, denn hier wurde viel getrickst, um den Menschen die entsprechenden Illusionen zu schaffen.
    Er fand seine Sprache wieder. »Was soll das denn hier?«
    »Finde dich damit ab.«
    »Womit?«
    »Dass ich dein Schicksal bin. Mein zweites Ich hat sich vorgedrängt. Ist das nicht wunderbar? Ich kann mich darauf verlassen. Es will dich nicht, Rudy.«
    »Aha. Und weiter?«
    »Es will dich überhaupt nicht mehr.«
    »Wie meinst du das?«
    Laura schüttelte den Kopf mit den nassen Haaren. »Wie ich es gesagt habe. Mein zweites Ich mag dich nicht, und ich höre darauf, wenn du verstehst. Es ist mir wichtig.«
    »Okay, es gibt zwischen uns also nichts mehr. Oder?«
    »So ist es.«
    »Und weiter?«
    Laura sagte nichts mehr. Sie hob die Schultern zuckend an, danach erhob sie sich und ging auf die vom Wasser überspülte Treppe zu. Die drei Stufen hatte sie schnell hinter sich gelassen.
    »He, was hast du vor?«
    Laura Dern schüttelte das kalte Wasser ab und drehte sich um. »Ich habe nichts vor.«
    »Aber …«
    »Kümmere dich nicht mehr um mich. Ich bin aus dem Spiel, nicht aber mein zweites Ich …« Mehr sagte sie nicht. Sie ging zu einem Regal aus weiß lackiertem Holz, wo Hand- und Badetücher lagen.
    Den Produzenten hatte sie längst vergessen, denn sie kannte ihr zweites Ich.
    Und das bewegte sich.
    Zum ersten Mal bekam es Rudy Sloane mit der Angst zu tun. Er starrte auf die Gestalt am Poolrand, und erschrocken sah er, dass diese sich bewegte.
    Das war eigentlich nicht zu fassen. Er wollte auch etwas dagegen tun, aber da war das Gespenst schon bei ihm.
    Er sah das Gesicht dicht vor sich. Nein, das war kein Gesicht. Er schaute in die leere Vorderseite der Kapuze hinein, aber er hatte den Eindruck, einen Blick in die Hölle zu werfen.
    Erst jetzt dachte er an Flucht.
    Es war nicht mehr möglich. Etwas überfiel ihn mit einer Eiseskälte. Innerhalb von Sekunden lähmte es seine Bewegungen. Er konnte seine Arme nicht mehr anheben. Er wollte schreien, aber das schaffte er nicht, denn in seinem Innern gab es keine Reaktion mehr. Alles fror praktisch ein.
    Und eine seltsame Schwere erfasste ihn. Sein Gewicht schien um das Doppelte gewachsen zu sein. Auf seinem Körper ruhte eine gewaltige Last, und seine Umgebung verblasste. Die Konturen lösten sich allmählich auf. Er spürte, dass seine inneren Organe nicht mehr mitspielten. Das galt besonders für das Herz.
    Noch schlug es.
    Aber es war kein normales Schlagen mehr. Nach jedem Schlag gab es eine winzige Pause. Danach schlug das Herz schneller, bis zur nächsten Pause, die länger dauerte.
    Und dann gab es nur noch wenige Schläge.
    Poch – Pause. Poch – Pause …
    So ging es weiter, bis auch das aufhörte. Da aber lag Rudy Sloane schon auf dem Boden des Pools. Er hatte den Mund nicht geschlossen, er ertrank, und zugleich tat sein Herz den letzten Schlag.
    Danach war Ruhe.
    Jetzt reagierte auch Laura Dern. Sie hatte sich inzwischen abgetrocknet und war wieder in ihren Bademantel geschlüpft. Lässig ging sie auf den Rand des Pools zu und schaute ins Wasser.
    Die Leiche des Produzenten lag auf dem Grund und bewegte sich im schwachen Spiel der Wellen. Kein Bedauern war in Lauras Blicken. Hier war jemand vernichtet worden, der sich zu weit vorgewagt hatte. Und das hätte er nicht tun sollen. Nicht bei einer Frau mit einem derartigen Beschützer …
    ***
    Bill Conolly setzte sich an den Frühstückstisch, und seine Augen strahlten, als er seine Frau Sheila anschaute.
    »Ist was?«, fragte sie.
    »Ja. Du hast den Tisch wieder fantastisch gedeckt, riesengroßes Kompliment.«
    Sheila verdrehte die Augen. »Sollte es dir noch nicht aufgefallen sein, dann verrate ich es dir jetzt. Du kannst dich fast jeden Morgen an einen gedeckten Tisch setzen. Das Glück haben nicht alle Männer, mein lieber Bill.«
    »Das weiß ich. Aber heute ist er besonders toll gedeckt.«
    Sheila winkte nur ab und schüttelte den Kopf. Beide waren Frühstück-Fans, und sie waren oft unterwegs. Da hatten sie aus zahlreichen Hotels erfahren,

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