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1799 - Der Kreis schliesst sich

Titel: 1799 - Der Kreis schliesst sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Menschen der beginnenden RaumfahrtÄra?
    „Ihr habt keine Fehler gemacht", riß ihn Ernst Ellerts Stimme aus den Gedanken, die ihm durch den Kopf schossen wie tausend glühende Dämonen, „jedenfalls nicht hier und nicht jetzt.
    Ob ihr in Zukunft Fehler macht, und welche, das liegt an euch."
    Ellert sprach sanft und langsam, so als fühle er den inneren Zwiespalt seiner beiden Gegenüber. In Atlans Kopf ging es nicht viel anders zu als bei Perry, nur hatte sich der Arkonide besser unter Kontrolle - oder anders gesagt: Perry hatte das Temperament zu sehr mit sich durchgehen lassen.
    „Ob ES sich für immer von euch zurückziehen wird, das kann ich euch nicht beantworten. Es gibt diesbezüglich viele Unsicherheitsfaktoren, die jede zukünftige Entwicklung beeinflussen können. Eines ist allerdings sicher: ES wird sich für eine lange Zeit nicht in die Geschicke der Menschheit einmischen. ES wird keine Zeichen geben und keine Signale setzen. Ihr werdet bald glauben, daß ES überhaupt nicht mehr existiert. Mehr noch, einige werden sich fragen, ob es die Superintelligenz überhaupt jemals gegeben hat."
    „Das ist verrückt!" entfuhr es Atlan.
    „Es ist die Botschaft, die ich euch von ES zu überbringen hatte", konterte Ellert ungerührt.
    Rhodan faßte sich. Er ahnte, daß der Bote nach der Ausführung seines Auftrags wieder ganz schnell verschwunden sein würde - und dann für sehr lange, wie er es angekündigt hatte. Wenn er jetzt noch etwas von ihm erfahren wollte, dann mußte er sich beeilen. Die tausend Fragen bezüglich ES und der Zukunft mußten für den Moment einfach weggeschoben werden - Ellert würde sich nicht mehr weiter dazu äußern.
    Perry sah verstohlen auf die rechte Hand des Projektionskörpers und den schwarzen Würfel, doch er hielt seine Neugier zurück. Was war darin? War die Box für ihn und Atlan bestimmt?
    „Die Brücke in die Unendlichkeit", erkundigte der Terraner sich statt dessen. „Was haben wir uns darunter vorzustellen, nachdem uns - mich - Voltago wiederholt darauf angesprochen hat?
    Er oder... Aachthor."
    „Ich wußte, daß du danach fragen würdest, Perry", sagte der Bote.
    Wieder benutzte er eine andere Anrede, so als wolle er sich durch den stetigen Wechsel eine Distanz aufrechterhalten. Rhodan registrierte es am Rande. Natürlich hatte er sich schon die Frage gestellt, wie es Ernst Ellert zumute sein mußte, wenn er alten Weggefährten nun als Abgesandter der Superintelligenz gegenüberzutreten und oft Dinge zu verkünden hatte, die nicht angenehm waren und über Sein oder Nichtsein entscheiden konnten.
    „Ich kann dir leider nicht viel mehr dazu sagen, als Voltago es in seinen Andeutungen tat.
    Alles was ich selbst weiß, ist, daß der Weg über die Brücke in die Unendlichkeit dornenvoll ist, überaus dornenvoll, und nicht alle kommen ans Ziel. Unabhängig davon, wirst du ihn tatsächlich gehen müssen - auch wenn du manchmal glauben wirst, die Opfer nicht mehr ertragen zu können."
    „Und was erwartet mich am Ende des Wegs?" fragte der Terraner leidenschaftlich. Er lachte und winkte wegwerfend ab. „Wer soll mich dazu zwingen, mich auf so etwas einzulassen, wo wir nun doch angeblich frei sind! Ich will und werde nichts und niemanden opfern, keine Planeten und schon gar keine Freunde! Wo fände ich überhaupt diese Brücke? Wo wäre ihr Anfang?"
    „Die Dinge sind vorherbestimmt", lautete die lakonische Antwort des Boten. „Du mußt es nicht glauben, du mußt es nicht wollen, Perry Rhodan. Aber du wirst die Brücke in die Unendlichkeit betreten und über sie gehen. Du hast gar keine Wahl. Du hast sie niemals wirklich gehabt."
     
    *
     
    Es hatte keinen Sinn.
    Allen weiteren Fragen nach dieser mysteriösen Brücke entwand sich Ernst Ellert, indem er wiederholte, daß er nicht mehr wisse als das, was er bekanntgegeben hatte - und das war, in Rhodans Augen, weniger als nichts.
    Rhodan fielen Myles Kantors Proteste und seine Fragen nach dem Doppelkörperphänomen ein. Also stellte er sie, solange er noch dazu die Gelegenheit hatte. Insgeheim sagte er sich, daß Ellert sich nicht in Luft auflösen würde, bevor er nicht auf diese seltsame Box zu sprechen gekommen war oder sie sogar übergeben hatte.
    Da machte der Bote zwei Schritte auf ihn zu und hielt ihm den schwarzen Gegenstand entgegen.
    „Nimm diesen Würfel", sagte er. „Auf diese Frage war ich vorbereitet und habe deshalb die Box mitgebracht. Sie wird euch auf den ersten Blick vielleicht hohl erscheinen,

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