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1799 - Er holt sie alle

1799 - Er holt sie alle

Titel: 1799 - Er holt sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Scherz. Während ihr Affen hier verkleidet herumlauft, ist Cindy Dale von einem echten Mörder geholt worden.«
    »Das war kein Mönch?«
    »Richtig, kein Mönch.«
    Johnny Conolly hatte lange genug zugehört. Er tippte Kate Fisher auf die Schulter.
    »Komm, wir müssen ihm nach.«
    »Ja, ja, das müssen wir. Aber gib mir noch ein paar Sekunden. Mir ist da was eingefallen.«
    »Gut.«
    Sie wandte sich wieder an Elton. »Wenn ich mich recht erinnere, haben deine Eltern doch eine Schreinerei. Ist das so?«
    »Ja, noch immer.«
    »Super, und die liegt auf dem Weg zum Friedhof.«
    »Klar.«
    »Dann werden wir dem Betrieb jetzt einen Besuch abstatten.«
    Elton White war völlig überrascht. »Was – was willst du denn da? Das lohnt sich nicht.«
    »Lass das nur meine Sache sein, und geh jetzt …«
    ***
    Sie hatte keine Chance. Sie war einfach zu schwach. Und der andere zu stark.
    Cindy Dale lag noch immer über seiner Schulter. Er ging recht schnell, aber auch unregelmäßig und musste zwischendurch immer wieder eine Pause einlegen.
    Unter seiner Kutte stank es erbärmlich. Dieser ekelhafte Geruch umwehte sie permanent, er drehte ihr den Magen um, und es kam einem Wunder gleich, dass sie sich noch nicht übergeben hatte.
    Sie sagte nichts. Sie bettelte nicht. Sie unternahm auch keinen Versuch, sich zu befreien, aber ihr wurde bewusst, dass die Schritte ihres Entführers immer schwerer wurden. Er hatte schon unter der Last zu leiden.
    Wo sie sich aufhielten, hatte Cindy nicht genau mitbekommen. Jedenfalls erlebte sie das vorläufige Ende ihrer Entführung. Es begann mit einem Stolpern, und sie rechnete damit, dass der Kuttenträger auf sein Gesicht fiel, aber das traf nicht zu. Er riss sich zusammen und fing sich wieder.
    Aber er ging nicht weiter und legte eine Pause ein. Er wollte auch den Druck auf der Schulter nicht mehr spüren und ließ Cindy Dale abrutschen.
    Sie glitt an seinem Arm entlang und landete auf dem Boden, wo sie liegen blieb und auch nicht wieder auf die Beine gestellt wurde.
    Sie atmete schwer. Wahnsinnig viele Gedanken huschten durch ihren Kopf. Zuerst hatte sie gedacht, dass man sie töten würde, doch sie lebte noch immer und wunderte sich darüber.
    Und sie stellte noch etwas fest. Den Ort hatten sie verlassen. Jetzt befanden sie sich in der Einsamkeit. Es wurde von den Bewohnern Niemandsland genannt. Die Strecke zwischen den beiden Orten. Eigentlich hätte hier in dieser Nacht etwas los sein müssen, aber es gab so gut wie keinen Betrieb.
    Der Kuttenträger bückte sich. Dabei kicherte er. So konnte er der Frau klarmachen, wer hier das Sagen hatte. Und er sprach sie nach seinem Kichern an.
    »Setz dich hin.«
    Cindy Dale hütete sich davor, dem Befehl nicht nachzukommen. Jetzt Widerstand zu zeigen wäre zwecklos gewesen.
    »Kennst du dich aus?«
    Sie schaute genauer hin. »Ich – ich – denke schon, dass ich mich hier auskenne.«
    »Dann weißt du auch, wo wir sind.«
    »Ja, kann sein.«
    »Ich will es dir erklären. Wir sind auf einem kleinen Seitenweg, der zum Friedhof führt. Dort habe ich für dich einen Platz ausgesucht.«
    »Was?«
    »Ja, du hast richtig gehört. Einen Platz.« Dann lachte er wieder. »Ich kann auch Grab sagen.«
    »Du bist irre.« Die Antwort war ihr so herausgerutscht, und sie fürchtete, dafür bestraft zu werden.
    Der Kuttenträger ließ sie in Ruhe. Er kam wieder auf das Grab zu sprechen. »Ja, es ist für dich geschaufelt. Aber nicht nur für dich, auch noch für andere und …«
    »Ja, ich weiß Bescheid. Ich kenne den Jungen, der dort schon liegt.«
    »Das ist gut. Dann werde ich dich in das Grab daneben legen.« Er rieb seine Hände. »Es ist wunderbar, es ist einmalig. Es ist einfach herrlich, dass ich tun kann, was ich will. Ich brauche Nahrung, verstehst du?«
    »Nein, das will ich auch nicht.«
    Er nickte. »Du musst tot sein. Erst dann bist du die richtige Nahrung für mich.«
    Cindy Dale hatte alles gehört. Und Cindy war nicht dumm. Sie wusste genau, was auf sie zukam. Sie sollte getötet werden, um dem Kuttenmann dann als Nahrung zu dienen.
    Daran zu denken war für sie so schlimm, dass sie den Eindruck hatte, ihr Herz würde stehen bleiben. So etwas zu hören war ungeheuerlich, aber sie wusste auch, dass jemand wie dieser Killer nicht bluffte.
    »Weiter!«, sagte er.
    Cindy Dale reagierte nicht sofort. Das war ihr Fehler. Sie sah die Hand zwar kommen, konnte sich aber nicht wegducken, und so nahm sie den Treffer hin, der ihre Wange und zugleich auch

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