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1799 - Er holt sie alle

1799 - Er holt sie alle

Titel: 1799 - Er holt sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Kettensäge.«
    »Ja, das ist es doch.«
    »Wenn du meinst.«
    »Damit müsste man einen Ghoul vernichten können. Etwas Besseres ist mir nicht eingefallen.«
    »Schon gut.«
    Kate und Johnny sahen, dass ihr Begleiter vor einem Schrank stehen geblieben war. Sie eilten zu ihm, als er den Schrank öffnete. Dort gab es das Werkzeug, für das die beiden jungen Leute kaum einen Blick hatten. Aber die Kettensäge stach ihnen sofort ins Auge. Alles war gut zu sehen, weil der Schrank von innen beleuchtet war. Johnny konnte sogar unter drei Sägen wählen. Verschiedene Größen standen zur Auswahl. Er nahm die kleinste.
    »Funktioniert sie auch?«, fragte Kate.
    »Keine Sorge, unsere Werkzeuge sind immer topp gepflegt. Darauf achtet mein Alter.«
    »Dann sage ich danke«, murmelte Johnny.
    »Und jetzt? Was ist denn jetzt?«
    Kate stieß dem Totengräber mit dem Finger gegen die Brust und schnippte gegen den Rand des Zylinders. »Du bleibst hier. Du kannst ins Bett gehen. Oder auch wieder zurück zu deinem Kumpel laufen.«
    »Und ihr?«
    »Wir haben einen Job zu machen, nicht wahr, Johnny?«
    Der konnte nur nicken. Seit er die Kettensäge hielt, war seine Kehle wie zugeschnürt …
    ***
    »Das ist er, das ist mein Platz, der auch bald deiner sein wird, und darauf freue ich mich.« Dar Kuttenträger funkelte seine Gefangene an, die auf dem Boden hockte, weil er sie dorthin mit einem Tritt in die Kniekehlen befördert hatte.
    Sie hatte sich so gedreht, dass sie nicht zu den Gräbern schauen musste. Sie wollte Jimmy Kline nicht sehen, der dort lag. Das Grab daneben sollte für sie sein.
    Noch lebte sie. Doch sie konnte nicht mehr fliehen, der Stinkende war zu schnell.
    Seine Kapuze trug er nicht mehr. Der bleiche Schädel schien so etwas wie eine kleine Laterne zu sein. Er leuchtete zwar nicht, aber er sah hell aus, was an der Haut lag.
    Es war Halloween, es war die Nacht der Geister. Es war auch die Nacht der Toten, aber zu dieser Ecke des Friedhofs traute sich niemand hin.
    Sie waren und blieben allein.
    Es gefiel Cindy Dale nicht, dass sie auf dem Boden kniete. Sie wollte wieder auf die Beine kommen und bemühte sich darum. Es hätte auch geklappt, wenn nicht der Ghoul eingegriffen hätte.
    »Bleib, wo du bist!«
    »Und dann?«
    »Du sollst so bleiben. Nicht mehr und nicht weniger. Alles andere kannst du vergessen.«
    Beinahe hätte sie gelacht, doch sie verbiss es sich. Sie wollte dieses Horrorwesen nicht provozieren. Wenn, dann hoffte sie auf einen schnellen Tod, wobei ihr nicht klar war, wie man sie umbringen wollte.
    Cindy überlegte, ob sie nicht laut schreien sollte, um andere Menschen zu alarmieren. Aber nicht in der Halloween-Nacht. Da wurde so oft geschrien, da nahm niemand mehr Notiz von irgendwelchen Schreien.
    Er kam näher. Der verzogene Mund verwandelte sein Gesicht in eine grinsende Fratze. Seine Zinkenzähne waren zu sehen. Sie gaben ein gelbliches Schimmern ab. Dann blieb er stehen, sagte aber nichts, sondern schaute zu Boden, und das in verschiedene Richtungen. Er suchte etwas und fand es auch, denn es war ein zufrieden klingendes Knurren zu hören.
    Cindy sah, wie er sich bückte und den Arm ausstreckte. Mit einem zielsicheren Griff hatte er das gefasst, was am Boden lag. Er hob den Gegenstand an, den Cindy Dale noch nicht sah. Erst als der Ghoul sich etwas drehte, erkannte sie, was er da vom Boden aufgehoben hatte.
    Es war ein Stein!
    Sie sagte nichts, schnappte aber nach Luft und riss für einen Moment die Augen weit auf.
    »Siehst du ihn?«
    »Ja.«
    Der Kuttenträger wog ihn in der Hand. »Er wird dich töten. Ich werde dich erschlagen und dich danach als zweite Person in das Grab legen.« Er fing an zu kichern. »Sehr einfach und doch so wirkungsvoll.«
    Cindy Dale sagte nichts mehr. Sie konnte nichts sagen. Ihr Mund war ausgetrocknet. Sie spürte die Kälte, die ihren Rücken hinab kroch und die dann den gesamten Körper erfasste.
    Die Angst war da.
    Diese hündische Angst, die ein Mensch wirklich nur in extremen Situationen verspürte. Nie hätte sie gedacht, dass ihr so etwas mal widerfahren würde. Jetzt war es geschehen, und sie konnte sich nicht dagegen wehren.
    Er ging noch einen Schritt vor, um in die ideale Wurfposition zu gelangen. Dann blieb er stehen und nickte ihr zu. Dabei lächelte er.
    »Einmalig«, sagte er, »du müsstest dankbar sein.«
    »Ach ja?«, flüsterte sie. »Wofür denn?«
    »Dass du gesteinigt wirst.« Er lachte. »Ja, gesteinigt. So sind die Menschen auch schon in der

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