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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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Geschäftskosten einzuschränken.«

    In Rafiqs Magasin de Tissu Extraordinaire drängten sich Angestellte und Kunden, zumeist Frauen, manche modern gekleidet, andere in traditionellen Gewändern und verschleiert. Sie inspizierten die Ballen teuren Tuchs, die sich auf langen, kurzbeinigen Tischen und auf Wandregalen stapelten. Monarch beachtete sie kaum, ging stattdessen zielstrebig in den hinteren Teil des Ladens. Dort führte eine Tür zu einer Treppe, über die man in ein Büro gelangte mit Blick auf die Verkaufsebene.
    Er stieg die Treppe hinauf und hörte einen Mann auf Französisch blaffen: »Du nennst Sami einen Dieb? Ich habe dir einen fairen Preis genannt. Wie immer. Sami Rafiq ist kein Dieb! Ich bin ein ehrbarer Geschäftsmann!«
    Monarch bog um die Ecke und blickte in das Büro, in dem ein kleiner, dicker Libanese mit Brille, einem Hemd, das er viel zu weit aufgeknöpft hatte über der haarigen Brust, und etlichen Goldketten um den Hals, in sein Handy brüllte: »Du verleumdest mich!« Er legte das Handy beiseite und schlug mit der Faust auf den Tisch.
    »Dein Jähzorn bringt dich noch um Kopf und Kragen, Sami«, sagte Monarch auf Englisch.
    Der Stoffhändler blickte auf, und ein Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. Er sprang auf und breitete die Arme aus. »Robin Monarch!«, rief er. »Mein lieber, lieber Freund! Wie geht es dir?«
    Sami kam um den Schreibtisch herum und schüttelte Monarch herzlich die Hand, bevor er ihn abschätzig ansah. »Wer lässt dich denn so herumlaufen? Komm schon, wir gehen nach unten und suchen einen schönen leichten Leinenstoff für dich–«
    »Ich hab’s eilig, alter Freund«, sagte Monarch.
    »Natürlich!«, rief Sami, eilte wieder an den Schreibtisch, holte einen wattierten Umschlag aus der Schublade und reichte ihn Monarch. »Sechs Stück, wie du mich per E-Mail gebeten hast.«
    Monarch öffnete den Umschlag und fand Pässe aus Chile, Brasilien, Kanada, Marokko, Indien und Australien. Er blätterte sie durch und sah sein Gesicht über Namen, auf die er bald einwandfrei reagieren würde. Er studierte mehrere der Dokumente und nickte dann zufrieden. »Gute Arbeit, Sami, wie immer.«
    Der Stoffhändler strahlte und öffnete eine zweite Schublade. Er zog ein blaues Stoffbündel heraus, das nach Öl roch. Er warf es Monarch zu und sagte: »War nicht einfach, in so kurzer Zeit dieses besondere Modell aufzutreiben.«
    Monarch fing das Bündel auf und hatte einen vertrauten Gegenstand im Arm. »H&K Selbstladepistole vom Kaliber .45«, sagte Monarch und legte die Hand aufs Herz. »Du hast es nicht vergessen, Sami. Ich bin gerührt.«
    Der libanesische Kaufmann lächelte. »Die Rafiqs achten ihre alten, treuen Kunden.«
    »Munition?«, fragte Monarch.
    Sami schob zwei Patronenschachteln und zwei Ersatzmagazine über den Schreibtisch.
    Bevor er sie an sich nahm, zog Monarch einen Bankscheck heraus, den er auf die Banque d’Algérie ausgestellt hatte. »Die Bezahlung, wie vereinbart.«
    Sami nahm den Scheck mit einer Verneigung an sich und schob ihn schnell in die Hosentasche. »Mit dir Geschäfte zu machen, ist mir immer eine Freude, Robin«, sagte er. »Darf ich dich zu einem Tässchen Kaffee einladen?«
    »Es ist doch Ramadan«, sagte Monarch.
    »Ich bin Christ«, sagte Sami. »Und du?«
    »Eine verlorene Seele«, antwortete Monarch, während er die Magazine mit Patronen auflud.
    »Eine verlorene Seele, die Kaffee trinkt?«
    Monarch schüttelte den Kopf. »So gern ich es auch möchte, Sami, aber ich hab’s eilig.«
    »Wohin geht’s denn?«, fragte Sami.
    »Das muss ich erst noch austüfteln.«
    »Bist du noch bei der CIA?«
    »Nein.«
    »Selbständig?«
    »Möglich wär’s«, räumte Monarch ein. Er griff sich eine Einkaufstasche von der Fensterbank mit einer Reklame für Samis Laden und warf Pässe und Munition hinein. Die Pistole steckte er unter dem Hemd in den Hosenbund am Rücken.
    »Wenn mir ein Job für dich einfällt, lasse ich’s dich wissen«, sagte Sami.
    »Das weiß ich zu schätzen.«
    Sami verneigte sich wieder. »Dann will ich dich wenigstens zur Tür begleiten, mein Freund.«

    In Langley marschierte Slattery unterdessen ins Operationszentrum der CIA. Agatha Hayes tippte einen Befehl ein, und ein Satellitenbild von Algier erschien auf dem mittleren Bildschirm. Sie zoomte auf die Kasbah, und schon sah Slattery auf dem Boulevard de la Victoire einen roten Punkt aufblitzen. Lynchs Position.
    »Kannst du mir Bilddaten vom Laden geben?«, fragte Slattery

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