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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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    Zwei Uhr früh,
Istanbul
    Robin Monarch beugte sich über das Balkongeländer und starrte in die Dunkelheit, auf den Bosporus, der das Schwarze Meer vom Marmarameer trennt. Der Geruch der Meerenge wehte ihm mit dem Ostwind entgegen, salzig und brackig in der Hitze, die die Stadt gefangen hielt.
    Monarch wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn, schloss die Augen und atmete tief und langsam ein und aus, um seine Gedanken zu klären. Er holte noch einmal intensiv Luft und träumte sich an einen ruhigen Ort. Mit seinem Dreitagebart, dem kurz geschnittenen dunklen Haar und dem dunklen Teint sah Monarch auf lässige Weise gut aus. Er war eins achtundachtzig groß, muskulös gebaut und wog knapp über neunzig Kilo. Wie er so über das Geländer gebeugt stand und bedächtig ein- und ausatmete – mit geschlossenen Augen und in tiefer Meditation –, erinnerte Monarch an einen dösenden Panther. Gloria Barnett trat in die Balkontür hinter ihm. »Robin«, sagte sie leise. »Slattery meint, es sei Zeit.«
    Monarch fuhr auf und wandte sich Barnett zu, einer hochgewachsenen Rothaarigen Mitte dreißig. Sie trug ein weißes Hemd, Jeans und war barfuß. Eine Lesebrille hing ihr an einer Kette um den Hals.
    »Warum ist er hier, Gloria?«, fragte Monarch. »Und warum die Geheimnistuerei?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Slattery ist ein hohes Tier – der pisst nur gegen die dicksten Hydranten.«
    »Hat dir schon einer gesagt, dass du die Beste bist?«
    Barnett lächelte. »Nur du, Robin.«
    Er küsste sie auf die Stirn. »Gib uns Rückendeckung«, sagte er.
    »Immer doch«, sagte Barnett.
    Monarch ging an ihr vorbei ins Schlafzimmer und von dort aus in den Salon der Luxussuite. Er ließ den Blick kurz über seine Teammitglieder schweifen. Auf dem Kaffeetisch verstreut lagen die Reste einer Mahlzeit. John Tatupu, aus Amerikanisch-Samoa, zwängte seine mächtigen Arme in die Ärmel eines Blaumanns. Der frühere Linebacker an der Ohio State University hatte sich das wellige, mahagonifarbene Haar zum Pferdeschwanz gebunden, war praktisch halslos und hatte einen kurz getrimmten Pharaonenbart.
    Chanel Chávez saß auf dem Sofa, dem Samoaner gegenüber. Sie trug einen dunklen Rock, eine dunkle Bluse und ein schwarzes Tuch über dem kurzen dunklen Haar. Sie zerlegte gerade ein Gewehr und fügte die Teile in die Schaumstofffächer eines Koffers.
    Abbott Fowler, am einzigen Tisch im Raum, schob sich den letzten Bissen von seinem Sandwich in den Mund und inspizierte dabei eine Luftaufnahme. Wie Tatupu trug auch Fowler einen Blaumann. Er war Anfang zwanzig, kleiner als der Samoaner, hatte eher hängende Schultern und Gesichtszüge, die wie bei Monarch auf eine Verschmelzung diverser Ethnien verwiesen.
    »Ist das auch bestimmt die aktuellste Aufnahme, Yin?«, fragte Fowler.
    »Ganz sicher«, bestätigte Ellen Yin, eine zierliche Asia-Amerikanerin, die beständig unter Strom zu stehen schien. »Kurz vor Sonnenuntergang.«
    »An die Wand damit.«
    Die Stimme kam aus dem Flur, vom anderen Ende der Suite. Jack Slattery bog um die Ecke. Seine Augen sondierten den Raum, ehe sie sich auf Monarch konzentrierten, der ihn ansah, gelassen, aber wachsam. Monarch mochte Slattery nicht sonderlich. Der Mann hatte gern die Fäden in der Hand und war ein Opportunist: beides Eigenschaften, die ihm zu seiner gegenwärtigen Machtposition verholfen hatten. Gerüchten zufolge war außerdem eine gehörige Portion Vitamin B im Spiel gewesen: Schließlich hatte er gemeinsam mit dem Kongressabgeordneten Frank Baron, einem Mitglied des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten, das College besucht. Doch gemäß den Lebensregeln, die Monarch für sich aufgestellt hatte, brauchte man einen Mitarbeiter nicht unbedingt zu mögen oder zu beneiden, schon gar nicht, wenn dieser Mitarbeiter das Sagen hatte und zudem Chef der Abteilung für Verdeckte Operationen bei der CIA war, dem amerikanischen Geheimdienst.
    Ein Beamer, mit einem von Yins Computern verbunden, warf die Satellitenaufnahme dreier großer Gebäude an die Wand. Monarch betrachtete sie und sagte: »Dürfen wir erfahren, was sich darin befindet, Jack? Oder wollen Sie uns blind hineinschicken?«
    Slattery war ein magerer Weißer Anfang vierzig mit angegrautem Haar, trüben, zinngrauen Augen und einem pickelnarbigen Gesicht, das keinerlei Gefühlsregung verriet. Schließlich antwortete er: »Ihr seid hinter dem Geheimarchiv von Al-Qaida her. Es enthält die Kopien zu sämtlichen

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