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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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in sein Mikro.
    »Schon unterwegs«, sagte Lynch.
    Einen Augenblick später füllte sich der Monitor rechts vom Satellitenbild mit der Straßenszene vor Rafiqs Magasin de Tissu Extraordinaire , wobei das Geschäft von einem steilen, schrägen Blickwinkel aus in Augenschein genommen wurde, einen Straßenzug weiter. Fußgänger tummelten sich auf den Gehsteigen vor dem Laden. Gegenüber schlenderten zwei Frauen in dunklen Gewändern und Schleiern langsam auf Lynchs Position zu. Ein Junge radelte in der Mitte der schmalen Straße, hinter ihm fuhr ein Taxi.

    Durch das Schaufenster von Rafiqs Stoffladen sah Monarch den Jungen auf dem Fahrrad vorüberfahren, während der Ruf des Muezzin über die Stadt tönte, um die Gläubigen zum Gebet und zum Fastenbrechen aufzufordern. Er stand unter der Querblende und drehte sich um, weil er Sami zum Abschied die Hand schütteln wollte. Dabei sondierte er aus eingebrannter Gewohnheit die Umgebung im Geschäft, die Kunden und Angestellten.
    Alles schien in bester Ordnung, bis er eine dunkel gekleidete, verschleierte Frau bemerkte, die am anderen Ende des Raums vor den Spiegelglasfenstern neben dem zweiten Ausgang stand und ihn heimlich beobachtete.
    Monarch gab Sami die Hand. Der Fälscher drückte sie und sagte: »Und du willst wirklich keinen Stoff kaufen? Ich hab einen Schneider, der dir bis morgen Mittag ein paar schicke Klamotten nähen könnte.«
    »Diesmal nicht, Sami«, sagte Monarch, ließ die Hand des Libanesen los und wandte sich ab, um unauffällig nach der Verschleierten zu schauen. Sie beobachtete ihn nicht mehr, sah stattdessen aus dem Fenster und nickte.
    Monarch richtete seine Aufmerksamkeit auf den Gehsteig vor dem Geschäft, wo sich die Passanten drängelten. Er ließ den Blick über das hupende Taxi bis zur anderen Straßenseite wandern und bemerkte dort zwei weitere dunkel gekleidete, verschleierte Frauen, die sich miteinander unterhielten. Eine von ihnen hatte das Gesicht den Schaufenstern zugewandt. Irgendetwas an der Situation war oberfaul, trotzdem sagte Monarch: »Bis zum nächsten Mal, alter Freund.«
    Das Gedränge auf dem Gehsteig war dicht genug. Monarch würde sich mit dem Strom zur nächstgelegenen Moschee schieben lassen und jeden abhängen, der versuchte, ihn zu verfolgen. Doch kaum war er auf die Straße hinausgetreten, als er erkannte, dass er in eine Lücke im Fußgängerfluss geraten war. Das Taxi war auf den Boulevard de la Victoire gebogen, und die verschleierten Frauen auf der anderen Straßenseite fassten in ihre Gewänder, gingen in die Knie und nahmen ihn ins Visier.
    Die Tatsache, dass sie diese sportliche Pose einnahmen, genügte, um Monarch in Aktion treten zu lassen. Er duckte sich, machte auf dem Absatz kehrt und stürmte in den Stoffladen zurück, wo er einen verblüfften Sami Rafiq antraf. Monarch warf sich mitsamt dem Fälscher auf den Holzfußboden des Geschäfts, als eine Gewehrsalve das Spiegelglas rings um den Eingang zerdepperte.

6
    Slattery beobachtete die surreale Szene, die sich auf dem großen Bildschirm im Operationszentrum der CIA abspielte. Monarch hatte schon auf dem Gehsteig vor dem Laden gestanden. Doch dann hatte er es sich anders überlegt und wieder kehrtgemacht, ehe die zwei verschleierten Frauen ihre Maschinenpistolen gezogen, das Feuer eröffnet und die Schaufenster zu Bruch geschossen hatten. Das Video war ziemlich verwackelt.
    Lynch brüllte dem Chef der Abteilung für verdeckte Operationen ins Ohr: »Wer sind die, verdammt?«
    »Keine Ahnung«, gab Slattery zurück, während er wie gebannt auf die verschleierten Frauen starrte, die sich in geduckter Haltung auf den Laden zu bewegten und dabei kontrolliert Schüsse abgaben.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Lynch.
    »Ihr könnt gar nichts tun«, sagte Slattery. »Haltet die Stellung.«
    »Aber sie werden Monarch umbringen!«, protestierte Agatha Hayes.
    »Oder Rafiq«, blaffte Slattery. »Wie dem auch sei, ich will meine Leute nicht gefährden. Wir warten erst mal ab, was passiert.«
        
    Monarch rollte von Sami Rafiq herunter und warf sich hinter einen der mit Stoffballen beladenen Tische. Er zog seine Pistole und holte die Ersatzmagazine heraus, während Kunden und Angestellte schreiend in Deckung gingen. Wieder fielen Schüsse, zersplitterten den hölzernen Türrahmen.
    Monarch ging in die Knie, riss die Pistole hoch und gab drei schnelle Schüsse auf die Tür ab, dann ballerte er zweimal durch die Vitrine. Aus dem linken Augenwinkel heraus

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