18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)
ausstellen.«
Hinter der Frau im Türeingang entdeckte Monarch die Abgeordnete Helen Porterfield, eine zierliche, dunkelhäutige Frau, die mit ihrer Lesebrille dastand und durch einen Stapel Dokumente blätterte.
Die Assistentin bemerkte endlich, dass Kesaris auf sie zukam. »Phil?«, fragte sie. »Was ist los?«
»Gehen wir hinein, Lydia«, sagte Kesaris. »Mr Monarch hier möchte die Frau Abgeordnete sprechen.«
Lydia warf einen Blick auf Monarch und sagte: »Er steht nicht auf der Liste, Phil. Sagen Sie ihm, er soll sich–«
Monarch legte den Lauf der Pistole auf Kesaris’ Schulter und zielte auf Lydias Gesicht. »Tun Sie, was der Mann sagt, Lydia. Jetzt gleich.«
Lydia geriet in Panik, riss die Hände hoch, wich zurück und brach in Tränen aus. Monarch schob den Polizisten durch die Tür und stieß sie mit dem Absatz zu.
»Was geht hier vor, Lydia?«, fragte Helen Porterfield erschrocken.
Die Verwaltungsassistentin breitete die Arme aus, stellte sich schützend vor die Abgeordnete und sagte: »Sie müssen zuerst mich töten!«
»Ich bin kein Mörder, Lydia«, knurrte Monarch, »sondern ein Dieb.«
Verblüfft wollte Porterfield wissen: »Und was wollen Sie stehlen?«
»Von Ihnen gar nichts, Frau Abgeordnete«, antwortete Monarch. »Ich bin lediglich hier, um Ihnen zu sagen, was ich für Jack Slattery, den CIA-Chef der Abteilung für verdeckte Operationen, für den Abgeordneten Frank Baron und für C. Y. Tilden gestohlen habe.«
»Für Baron und Tilden?«, sagte Porterfield. »Was haben Sie denn gestohlen?«
Monarch legte den Aktenkoffer auf ihren Schreibtisch und benutzte die freie Hand – mit der anderen zielte er nach wie vor auf Officer Kesaris –, um ihn aufschnappen zu lassen und eine DVD herauszunehmen. »Legen Sie sie ein und sehen Sie selbst«, sagte sie. »Diese Erfindung veranlasste Baron, Tilden und meinen früheren Chef bei der CIA, sich der Bestechung, Verdunkelung, Entführung und Folter schuldig zu machen.«
»Folter?«, sagte sie. »Wer wurde denn gefoltert?«
»Ich.«
Porterfield nahm die DVD mit spitzen Fingern entgegen und steckte sie in ihren Computer. Ein Video erschien, das Monarch mit der Green-Fields-Waffe in der Hand zeigte. Einem Donnerschlag folgte ein Lichtblitz, der vom Lauf der Waffe über eine Lichtung zu einem Baumstumpf führte und ihn sprengte, dass nur noch Staub in der Luft blieb.
»Meine Fresse!«, rief die Abgeordnete aus.
80
Rayburn House Office Building
Der Sitzungssaal war schon gedrängt voll, als Slattery und Captain Meeks sich einen Weg durch die Phalanx der Polizeibeamten bahnten, die die Tür bewachten. Mittlerweile hatten sich mindestens fünfzehn Kameraleute und doppelt so viele Fotografen eingefunden. Slattery hörte, wie Reporter darüber sprachen, dass Jim Carney aus Oklahoma, der ehrwürdige Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus, einem Gerücht zufolge seinen Rücktritt erklären wolle. Angeblich hatte man seiner Frau Krebs im Endstadium diagnostiziert. Am Zeugentisch saß Dr. Willis Hopkins und blätterte durch seinen vorbereiteten Bericht. Slattery wollte den CIA-Direktor sprechen, doch diverse Kongressabgeordnete nahmen bereits ihre Plätze ein.
Frank Baron kam herein und schüttelte einem aschfahlen Jim Carney mit geübter Besorgnis die Hand, bevor er neben dem Vorsitzenden Platz nahm. Baron warf einen Blick in die Runde und nickte. Slattery entdeckte C. Y. Tilden. Er saß zwei Reihen hinter Hopkins neben Barons Frau Virginia, deren Gesicht wie blank poliert strahlte.
Slattery ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, um herauszufinden, ob Monarch es noch irgendwie geschafft hatte, sich verkleidet hier einzuschleichen, bevor Meeks die Sicherheitsmaßnahmen erhöht hatte.
»Ich sehe ihn nicht«, sagte Slattery mit großer Genugtuung.
Chairman Carney nahm den Hammer auf und klopfte damit mehrere Male laut auf den Tisch, um die Anwesenden zur Ruhe zu bitten, just als die Abgeordnete Helen Porterfield durch eine Hintertür den Saal betrat, die Handtasche über der Schulter. Sie setzte sich auf die andere Seite, Baron gegenüber.
Carney lächelte matt, als er sagte: »Ich befürchte, diese Kameras sind nicht alle Ihretwegen hier, Dr. Hopkins, bei aller Beliebtheit.«
Der CIA-Direktor erwiderte: »Ich hatte es nicht angenommen, Herr Vorsitzender.«
Carney wandte sich an die Menge der Reporter, die sich in dem kleinen Sitzungssaal drängten. »Wie einige von Ihnen wahrscheinlich gehört haben, ist
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