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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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Flammen aufgegangen war. Die Belohnung war zum Greifen nah gewesen, und nun – puff – alles beim Teufel. Er fragte sich, ob er jemals wieder eine solche Chance bekäme, und war enttäuscht und besorgt, weil er genau derselbe war wie vor der Explosion: ein mächtiger unsichtbarer Mann mit großen Zielen. Und dennoch war er der Erfüllung seines Traums, den er seit Kindertagen wie eine Schmusedecke gehätschelt hatte, keinen Schritt näher gekommen.
    Slattery zog sich an und versuchte, seiner Verbitterung über den Tiefschlag Herr zu werden, als sein Handy klingelte. Er ging dran, hörte zu, erstarrte und lief rot an.
    »Sind Sie sicher?«, fragte er.
    Er hörte erneut zu und blaffte dann: »Ich bin in zwanzig Minuten da. Legen Sie mir alles auf den Schreibtisch.«

4
    Tags darauf, im Morgengrauen …
Gravelly Point Park
Alexandria, Virginia
    Von seinem Chevy Tahoe aus, in denselben Klamotten wie am Vortag, beobachtete Slattery eine vertraute Gestalt, die in der Morgendämmerung einen gepflasterten Weg entlangjoggte, westlich des Reagan National Airport. Er stieg aus dem Fahrzeug und trabte über das Gras, um den Läufer abzufangen, der eine kurze Hose und ein Sweatshirt mit hochgezogener Kapuze trug.
    »Frank?«, rief Slattery.
    Der Jogger stutzte und schob sich die Kapuze aus der Stirn. Der Kongressabgeordnete Frank Baron aus Georgia, ein hochrangiges Mitglied des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus, war ein fotogener Weißer mit einem extrem großen Kopf und einem normalerweise leutseligen Gesichtsausdruck. Doch heute schien er wenig begeistert, seinen alten College-Kumpel zu treffen.
    »Diese Zeit gehört mir, Jack«, sagte Baron und lief an ihm vorbei. »Die einzigen Momente, in denen ich zum Nachdenken komme.«
    Slattery rannte hinter ihm her. »Ich hab Neuigkeiten, Frank.«
    Der Kongressabgeordnete wurde nicht langsamer. »Es war alles nur ein böser Traum?«
    »Nein«, sagte Slattery.
    »Dann haben wir nichts zu besprechen«, sagte Baron. »Oder doch?«
    »Frank …«
    Baron unterbrach ihn. »Weißt du, was du mit diesem Schlamassel angerichtet hast, Jack? Du hast uns um mindestens zwanzig Jahre zurückgeworfen. C.Y. kann nicht einmal darüber sprechen. Ein kompletter Mist.«
    Slattery sagte: »Monarch ist nicht tot, Frank.«
    Da blieb Baron wie angewurzelt stehen, die Hände in die Hüften gestemmt. Seine Brust hob und senkte sich, während er Slattery mit großer Skepsis musterte. »Du hast doch gesagt, das Gebäude sei dem Erdboden gleichgemacht.«
    »Ist es ja auch«, sagte Slattery. »Anscheinend ist er irgendwie entkommen.«
    »Anscheinend, oder hat ihn jemand gesehen?«
    »Das nicht«, räumte Slattery ein. »Zumindest noch nicht.«
    »Und was für Beweise hast du?«
    Slattery erzählte Baron, die türkische Presse habe berichtet, dass es sich bei der Person, die aus dem brennenden Gebäude entkommen sei, um Ali Nassara handelte, den ältesten Sohn des jüngsten Bruders des verstorbenen Abdullah Nassara. Die Istanbuler Polizei habe den Neffen des Ingenieurs kurz nach Ankunft der Feuerwehr entdeckt. Er sei hilflos und blutend auf dem Gelände umhergeirrt und habe eine Gehirnerschütterung davongetragen.
    Ali Nassara, siebenundzwanzig und erst vor kurzem aus der Türkischen Armee entlassen, hatte auf Teilzeitbasis als Leibwächter seines Onkels gearbeitet, seit mehrere wohlhabende Türken entführt worden waren. Und sein Onkel hatte es sich neuerdings zur Gewohnheit werden lassen, vor allen anderen in die Fabrik zu kommen, um an einem geheimen Projekt herumzubasteln, von dem er wie besessen war, über das der Neffe aber wenig zu wissen schien.
    Ali Nassara habe angegeben, so Slattery, dass sein Onkel und er das Gebäude durch die Parkgarage betreten und eine Abkürzung zur Werkhalle genommen hätten. Sie hätten das Licht eingeschaltet, ein schepperndes Geräusch gehört und dann einen maskierten Mann gesehen, der mit einer Pistole im Anschlag durch die Halle gelaufen sei. Der Neffe behauptete weiter, der Mann habe auf sie geschossen, woraufhin er, Ali, das Feuer erwidert hätte. Der Eindringling habe ein zweites Mal geschossen und Abdullah Nassara dabei tödlich getroffen. Der Neffe habe daraufhin erneut auf den Mann angelegt, ihn verfehlt und entsetzt mit ansehen müssen, wie dieser im Hinausrennen in die beiden Acetylen-Tanks gefeuert habe.
    Die Explosion habe den Neffen zu Boden geworfen und in der Halle ein tosendes Feuer entbrannt. Ali habe daraufhin versucht, die Leiche seines

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