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18 - Eine Taube bringt den Tod

18 - Eine Taube bringt den Tod

Titel: 18 - Eine Taube bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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das Gebiet Bro-Leon, das den Status eines Lehnguts der bretonischen Krone erhalten hatte, nachdem sein letzter König Ausoch um 590 verstorben war. Und schließlich gab es noch das halbwegs unabhängige Herzogtum von Pou-Kaer oder Poher, das späterhin mit Cornouaille vereinigt wurde.
    Die Ortsnamen geben Aufschluss über die Herkunft der britannischen Flüchtlinge. Domnonia wurde von Flüchtlingen besiedelt, die ursprünglich in Dumnonia im Süden Britanniens ansässig waren. Der heutige Name der englischen Grafschaft Devon hat sich aus dieser Urform entwickelt. Kernev oder Cornouaille in der Bretagne hat seine genaue Entsprechung in Kernow oder Cornwall in England.
    Für Leser, die Wert auf die zeitliche Einordnung technischer Errungenschaften legen, sei vermerkt, dass ich mich auf die Angaben des heiligen Theophanes des Bekenners beziehe, der von 758 bis 818 lebte. Dieser byzantinische Adlige, asketische Mönch und Geschichtsschreiber berichtet, dass bereits um 670 das pyr thalassion , das See- oder flüssige Feuer, in Gebrauch war. Er schreibt die Erfindung dessen, was wir heute das Griechische Feuer nennen, dem Architekten Kallinikos zu, der aus Heliopolis in Phönizien (der heutigen Bekaa-Ebene im Libanon) hatte fliehen müssen, nachdem islamische Heerscharen dort eingefallen waren. Kallinikos hatte in Konstantinopel eine neue Wirkungsstätte gefunden. Dieses pyr thalassion zu löschen, war ungemein schwierig, mit Wasser war ihm schon gar nicht beizukommen, Wasser ließ die Flammen eher heftiger lodern. Noch im 10. Jahrhundert ermahnte Kaiser Konstantin VII. Porphyrogennetos in dem von ihm verfassten Ratgeber De administrando imperio seinen Sohn, einem Fremden drei Dinge nicht zu überlassen: seine Krone, die Hand einer kaiserlichen Prinzessin und das Geheimnis des »flüssigen Feuers«.

KAPITEL 1
    Fidelma von Cashel lehnte sich entspannt gegen die Heckreling des Handelsschiffs und beobachtete, wie die Küste des Festlands allmählich zurückblieb.
    »Ein schönes Gefühl, auf dem Weg in die Heimat zu sein«, meinte vergnügt der hochgewachsene Mann mit dem rötlichen Haar, der neben ihr stand. Er hätte Fidelmas Bruder sein können, so sehr ähnelten sie einander. Er war etwa so alt wie sie, Ende zwanzig, und hatte angenehme Gesichtszüge, wenngleich seine kantigen Kinnbacken ihnen auf den ersten Blick etwas Grimmiges verliehen; erst beim zweiten Hinsehen bemerkte man, wie lustig die blitzenden graugrünen Augen dreinschauten. Seiner sorgsam gewählten Kleidung nach hätte man ihn für einen wohlhabenden Handelsherrn halten können, doch seine kräftige Statur ließ eher auf einen Krieger schließen.
    Fidelma wandte sich ihm mit leichter Kopfbewegung zu. »Ich müsste lügen, wenn ich das in Abrede stellen wollte, Vetter Bressal. Viel zu lange bin ich vom Königreich meines Bruders fort. So Gott will, haben wir eine ruhige Heimfahrt nach Aird Mhór vor uns.«
    Bressal aus dem fürstlichen Geschlecht der Eóghanacht von Cashel nickte. »Das Wetter lässt sich gut an; wenn der Wind auch nicht kräftig ist, so weht er doch immerhin von Süd.
    Sobald unser Kapitän gegen den Wind segeln kann, wird es leichter sein.«
    Sie blickte wieder zurück zu den Ufern, die im Dunst verschwammen. Tatsächlich wehte ein schwacher, böiger Wind von Süd, und der Tag war warm, obwohl die Sonne nur trüb durch Wolkenschleier schien. Das hochbordige Handelsschiff, die Gé Ghúirainn, Ringelgans , war bereits eine halbe Tagesreise von den Salzwiesen an der Küste von Gwerann entfernt und wurde gegenwärtig im vorherrschenden Wind getrieben.
    Bressal schaute hinauf zu den Segeln und dann zum Festland. »Nicht lange, und Murchad, unser tüchtiger Kapitän, wird kreuzen und den Wind dann noch besser nutzen können. Wie ich gehört habe, kennst du ihn und sein Schiff ziemlich gut.«
    »Als wir in den Hafen von Naoned einfuhren, war ich in der Tat freudig überrascht, dort die Ringelgans                
    vertäut zu sehen«, bestätigte sie ihm. »Ich war seinerzeit viele Tage auf dem Schiff. Damals hat Murchad mit seinem Segler eine Pilgerschar von Aird Mhor zum Wallfahrtsort des heiligen Jakob in Galicia gebracht.«   
    »Dich als Pilgerin kann ich mir nur schwer vorstellen, Fidelma. Ich hab nie verstehen können, warum du überhaupt ins Kloster gegangen bist.«
    Sie nahm ihm seine Bemerkung nicht übel. Beide waren zusammen aufgewachsen und schätzten einander sowohl als Verwandte wie auch als Freunde. Fidelma

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