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180 - Die Enkel der Astronauten

180 - Die Enkel der Astronauten

Titel: 180 - Die Enkel der Astronauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Mia Zorn
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sorgfältig. Es waren viele, aber die Zeit hatte seinen Schild aus irdischen Telepathen dezimiert. Er musste ihn erneuern.
    Hört mich! Er sandte seine Geistesströme in ihre zentralen Nervensysteme. Der Ahne ist erwacht und braucht euch! Lasst uns gemeinsam eine neue Legion rekrutieren!
    ER modifizierte den Ruf : Seine Kennung wurde zum Abbild des Berges, der ihn umgab, eingehüllt in Koordinaten aus loderndem Feuer. ER füllte das Bild mit Kraft und Sehnsucht und schickte es in die Welt hinaus…
    ***
    Kata Tjuta, Mai 2263
    Auf dem Rückweg zu den Wäldern sammelten Lurja und ihre Kriegerinnen und Krieger die Malalas ein. Die verängstigten Tiere hatten sich in alle Richtungen zerstreut. Wie ein Teppich lagen vor ihnen die Eukalyptuswälder. Im Licht der untergehenden Sonne leuchteten die Baumwipfel rot.
    Lurja war erschöpft. Ihr Kopf schmerzte. Die Begegnung mit dem Anangu hing wie Blei in ihren Gliedern. »Hey ho!«, rief einer der Krieger und zeigte in Richtung Wälder. Zwischen den Bäumen bewegten sich helle Gestalten.
    Paolo tastete nach seinem Dolch. »Vorwärts!« Die Gruppe formierte sich zu einer Reihe. Langsam ritten sie auf den Waldrand zu. Plötzlich sprangen hinter ihnen fauchende Wesen aus dem Sand.
    »Dornteufel!«, schrie eine Frau. Biester mit Stacheln auf dem Rücken und groß wie Hunde griffen an! Ihre Schwänze peitschen Staubwolken auf. Sie stürzten sich auf die Malalas. Die Reddoas zogen ihre Waffen.
    Bumbongs zertrümmerten die Schädel der blutgierigen Kreaturen. Messer blitzen auf und versanken zwischen Panzerplatten im Fleisch.
    Lurjas Malala bäumte sich auf und warf seine Reiterin ab. Walas Tochter lag benommen im Sand. Sie spürte, wie der Boden unter ihr bebte. Nebelschwaden zogen an ihr vorbei. Vom Wald her näherten sich geschmeidige Körper. »Sie haben uns umzingelt!«, rief sie. Hinter sich hörte sie ihr Malala röcheln. An der Riesenkralle eines Warans sah sie die Gedärme des sterbenden Tieres hängen. Lurja sprang auf die Füße, ihre Augen funkelten wild. Sie brüllte, und die Warane wichen zurück.
    Paolo zog seinen Dolch aus der Kehle eines Dornteufels, als er Lurjas Kriegsschrei hörte. Er wirbelte herum. Zwei Dutzend Anangu griffen vom Wald her an.
    Von der anderen Seite näherten sich die Warane.
    Dazwischen stand Lurja mit erhobener Klinge. »Zu den Wäldern! Flieht! Flieht!« Paolo schwang sich auf einen umherirrenden Malala und ritt zu Lurja.
    Langsam krochen die Drachentiere auf sie zu. Lurja spannte ihren Bogen. Sie hörte das knirschende Geräusch, als der Pfeil in den Hals des Tieres eindrang.
    Der Waran wankte. Seine roten Augen richteten sich auf Lurja. Fauchend stürzte er nach vorne. Seine gewaltige Klaue sauste auf die Kriegerin herab.
    Im letzten Augenblick wurde sie von Paolo zur Seite gerissen. Er holte aus und warf etwas Dunkles, Eiförmiges vor die Pranken der angreifenden Warane.
    »Schnell, weg hier!«, keuchte er und zerrte Lurja auf seinen Sattel. Sie ritten durch den Sand. Eine gewaltige Explosion zerriss die Dunkelheit. Lurja schaute sich um.
    Der zerfetzte Leib eines Warans bäumte sich auf, bevor er auf den Boden krachte.
    »Was war das?« Lurja schaute ihren Freund fragend an.
    »Ich habe es in einer Wagenkolonne in der Ruinenstadt gefunden.« Paolo drückte ihr ein paar von den Eiseneiern in die Hand. »Fühlst du den Ring? Zieh ihn raus, bevor du sie wirfst!« Er machte es vor und ritt weiter zum Wald. In kurzen Abständen warfen sie die Granaten.
    Manche detonierten, andere nicht. Ein Wall aus Rauch und Feuer erhob sich zwischen ihnen und den Drachen.
    Sie hatten den Schutz der Bäume fast erreicht, als von der Seite Anangu angriffen. Ein Wurfspieß fällte ihr Reittier. Lurja wich dem Speer des Rotgesichtes aus.
    Blitzschnell stieß ihr Dolch zu. Der Angreifer sackte leblos zusammen. Sie drehte sich um. Über den am Boden liegenden Paolo beugte sich eine Gestalt. Mit einem wilden Schrei warf Lurja sich auf sie. Sie wälzten sich über die Erde. Kräftige Hände umschlossen ihre Kehle. Eine hässliche Fratze grinste sie an. Mit letzter Kraft rammte Lurja ihr Knie in den Unterleib des Mannes. Stöhnend ließ er von ihr ab. Sie stieß ihn von sich und schlug mit ihrem Bumbong solange auf seinen Schädel ein, bis er sich nicht mehr rührte.
    Lurja taumelte zu Paolo. Seine geöffneten Augen starrten ins Leere. Blut pulsierte aus seiner durchschnittenen Kehle.
    Am frühen Morgen erreichten die Reddoas den letzten Kamm der Erdwälle vor Kata

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