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1148 - Der Butler

1148 - Der Butler

Titel: 1148 - Der Butler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sein Fahrzeug blieb auf dem Ständer stehen, und der Mann nahm seinen Helm ab. Er legte ihn auf den Sitz. Dann knöpfte er seinen Mantel auf und schaute sich um.
    Der Mann rümpfte dabei die Nase. Es war keine Gegend, die man sich freiwillig aussuchte, wenn man nicht eben zu denen gehörte, die sich hier wohl fühlten. Danach sah der Mann nicht aus. Man hätte ihn als distinguiert beschreiben können. Er trug einen dunklen Anzug, ein weißes Hemd, eine schwarze Weste und eine Fliege. Das Haar war schwarz und glatt nach hinten gekämmt. Auf der Oberlippe des hageren Gesichts wuchs ein dünnes, schwarzes Bärtchen. Langgezogen wirkte auch sein Kinn. Im Gegensatz dazu stand die breite Stirn, auf der sich die Falten noch tiefer eingruben, als er in die Runde schaute. Jemand wie er fühlte sich hier alles andere als wohl, aber er hatte eine Aufgabe zu erfüllen.
    Bis zum Beginn der Treppe war es nicht weit. Nach drei Schritten hatte er sie erreicht blieb kurz stehen und schaute sich ein letztes Mal um.
    Es war kein Mensch auf der Straße zu sehen. Kein Wunder bei dieser Zeit. Mitternacht war längst vorüber. Das feuchtkalte Wetter war auch nicht dazu angetan, die Menschen auf die Straße zu treiben. Es war ruhig. Die Stille passte sich der Zeit an, und in den Kneipen der Umgebung tranken die Zecher und Alkis in Ruhe ihre Biere oder kippten Schnäpse in die Kehlen.
    Der Mann hüstelte gegen sein Handgelenk und machte sich dann auf den Weg in die Hölle. Er ging mit steifen Schritten, und er sah aus, als hätte er einen Ladestock verschluckt. In seinem Gesicht bewegte sich kein Muskel. Er wirkte in diesen Augenblicken wie leicht vereist und auch etwas widerwillig, denn so hatte er sein Gesicht verzogen. Leicht arrogant und ablehnend, als wäre ihm das alles zuwider.
    Die Steintreppe war feucht, und er musste darauf achten, nicht auszurutschen. Es gab eine Tür. In welcher Farbe sie gestrichen war, sah der Mann nicht. Hier unten war es zu dunkel. Das rote Licht floss an dieser Stelle über ihn hinweg.
    Die Tür war zugefallen, aber nicht abgeschlossen. Er konnte sie aufstoßen. Es wehten ihm keine Musikklänge entgegen, aber es war auch nicht still. Wer hier in der Hölle um diese Zeit saß, der wollte nur noch reden und trinken.
    Der Wirt oder wer auch immer hatte sich bemüht, dem Namen des Lokals gerecht zu werden. So war es innen nach seinen Vorstellungen der Hölle ausgebaut worden. An den Wänden verteilten sich rote und schwarze Farben. Sie liefen wie Flammenzungen ineinander über, und an der Decke glotzte ein gemalter Teufelskopf auf die Besucher herab. Das Maul war dabei zu einem breiten Grinsen verzogen. In den Lücken der langen Zähne klemmten Menschen. Der Teufel sollte seinen Spaß daran haben, sie einfach zu verschlingen.
    Es gab auch Gäste innerhalb des Lokals. Die aber nahmen von dem Eintretenden keine Notiz. Die vier noch recht jungen Männer hockten an einem Tisch zusammen. Sie rauchten, tranken und kümmerten sich auch nicht um dem Wirt, der hinter der grauen Theke saß und selig entschlummert war.
    In der Hölle war es nicht heiß, sondern kalt. Eine Heizung lief wohl nicht, und der Mann sah auch keinen Ofen. Dafür einen schmutzigen Boden, der mit Zigarettenkippen übersät war. Graublauer Rauch lag wie Nebel zwischen Boden und Decke, und kein Ventilator verquirlte ihn.
    Um die Gäste genauer in Augenschein zu nehmen, musste der Eingetretene nach links schauen. Sie waren nicht nur vom Alter her ungefähr gleich, sie sahen auch noch gleich aus, denn sie alle trugen dunkle Kleidung.
    Schwarze Lederjacken, graue oder schwarze Hosen, wilde Haarschnitte, die vom farbigen Punkschnitt bis zur Mähne reichten. Tätowierte Hände, Ringe in den Nasenlöchern, an den Ohren, auch kleine Ketten, die sich über das Leder hinwegspannten.
    Der Mann, der überhaupt nicht in diese Szenerie hineinpasste, holte durch die Nase Luft, bevor er sich räusperte.
    Er wurde nicht wahrgenommen.
    Noch einmal versuchte er es, und diesmal lauter.
    Er schaffte es. Am Tisch schlief die Unterhaltung ein, und vier Köpfe drehten sich in seine Richtung.
    Von nun an war alles anders. Was jetzt passierte, das hätte auch ein Drehbuchautor schreiben können. Das war wirklich wie im Film. Sie starrten nur den neuen Gast an, und in ihren Gesichtern spiegelte sich zunächst Erschrecken, das in ungläubiges Staunen überging. Keiner konnte es fassen, dass ein derartiger Gast die Hölle betreten hatte und auch keine Anstalten traf, sie wieder

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