1800 - Zeitraffer
einer Milchstraße der Rückschritte eine Insel der Vernunft errichten. Gia de Moleon ließ so viele Gerüchte wie möglich rückverfolgen. Es erwies sich, dass eine oder mehrere fremde Personen sie absichtlich ausgestreut hatten. Von keiner dieser Personen existierte eine Beschreibung. Man wollte es von Freunden gehört haben, von Bekannten, von Unbekannten in einer Gaststätte. Rhodan ...
Hätte es noch eines Beweises bedurft, dass wirklich etwas im Gange war, so ergab sich dieser im Lauf der folgenden Jahre. Gia de Moleon verzeichnete eine rätselhafte Zunahme verschwundener Personen. Speziell die Fähigsten waren betroffen. Die besten Raumfahrer, die vielversprechendsten jungen Wissenschaftler. In keinem einzigen Fall ließ sich Gewaltanwendung nachweisen. Rhodan benötigte zu einem nicht näher definierbaren Zweck offenbar eine Menge Helfer. Der Unsterbliche nahm nicht, was er bekommen konnte, sondern nur vom Allerbesten.
Manchmal wünschte sich Gia, selbst dabeizusein. Aber das war nicht möglich, weil sie auf der anderen Seite stand. Im Jahr 1262 NGZ kehrte sie von einer geheimen Mission im Kerngebiet Arkons zurück. Eines der vielen Camelot-Gerüchte hatte sich wie üblich als Seifenblase entpuppt. 34.000 Lichtjahre, wie ein Katzensprung ... Man konnte sich leicht an solche Entfernungen gewöhnen. Der erste Weg führte an den Stadtrand von Terrania. Den Gleiter steuerte Gia selbst, sie kannte den Weg. Zwischen brachliegenden Feldern war nicht mehr zu sehen als ein bisschen Buschwerk, hier und dort ein lange nicht benutzter Fußweg. Die Glastürme der Stadt Terrania bildeten eine mehrere Kilometer entfernte Skyline, die nachts leuchtete, tags jedoch in der diesigen Luft kaum zu sehen war. Das riesenhafte Loch, das sich vor kurzem an diesem Ort befunden hatte, war verschwunden. Auf den Tower des TLD, die Machtzentrale, deutete lediglich eine kreisrunde Einflugschneise hin, die sich in der Mitte des Brachfeldes befand.
Gia de Moleon lenkte ihren Gleiter in die 40 Meter durchmessende Öffnung, die bis in eine nicht sichtbare Tiefe reichte. Darunter schloss sich ein gleißend heller Schacht an. Alle zwanzig Meter gab es einen Verteilerknoten, einer für jedes Stockwerk der unterirdischen Zentrale. Noch herrschte lediglich sporadisch Verkehr. Antigravkörbe zogen sich auf und nieder, an unsichtbaren Schnüren gehalten. Aber die meisten waren leer. Stockwerk 98: Sie stellte ihren Gleiter ab, ohne einer menschlichen Seele begegnet zu sein. Ein TARA-V-UH-Kampfroboter führte sie ins Innere.
An einer schmucklosen Tür stand auf einem Schild der Name DE MOLEON. Sie trat ein, ohne zu klopfen. Ein Dutzend Personen, die sie allesamt gut kannte, erwarteten sie. Einer war ein VIP erster Güte, der Erste Terraner Medros Eavan. Tief unter der Erde herrschte ausgelassene Stimmung. „Ich begrüße dich im Tower, Gia de Moleon", sagte er sogleich. „Der Grund der Einladung ist ein ganz besonderer: Ich ernenne dich hiermit zur ersten Leiterin des Terranischen Liga-Dienstes. Der TLD gilt mit dem heutigen Tag als offiziell gegründet." Jemand öffnete eine Flasche Sekt in ihrem Rücken. Der Erste Terraner lachte freundlich, aber Gia de Moleon und die anderen Profis im Raum zuckten beim Knall heftig zusammen. Die Macht, so ahnten sie, würde ihren Preis fordern.
Auf einem Planeten, der Camelot hieß, saßen in einem gegen die Außenwelt hermetisch abgeschirmten Raum siebzehn Personen. Zehn waren terranischer Abstammung, sieben gehörten den verschiedensten Völkern an. Als Nummer achtzehn kam endlich ein blasser, dunkelhaariger Mann hinzu, auf den sie alle gewartet hatten. „Das wurde Zeit, Myles", sagte Perry Rhodan ungehalten. „Ich hatte Schwierigkeiten. Vor einer Stunde war ich noch 10.000 Lichtjahre entfernt!"
„Der Rest auf dem üblichen Weg?" Kantor nickte. „Richtig, Perry. Meine Schatten sind nicht immer leicht abzuschütteln. Sie entwickeln einen erstaunlichen Einfallsreichtum."
Rhodan schüttelte den Kopf. „Eines Tages, Myles, werden Gucky oder die Zwillinge es nicht mehr erkennen, wenn eine Falle existiert. Du darfst diese de Moleon nicht unterschätzen."
„Vielleicht." Myles Kantor gab den Blick unbewegt zurück. „Aber es hilft nichts. Trokan ist zu wichtig, um ihn aus dem Auge zu lassen. Und wenn deine Menschheit bedroht ist, Perry, dann wirst du mir diesen kleinen Kompromiss nicht versagen. Oder doch?"
„Genau darüber denke ich nach."
„Ich kann mich nun einmal nicht verdoppeln", fügte Kantor
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