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1800 - Zeitraffer

Titel: 1800 - Zeitraffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinzu.
    Perry Rhodan entschied, das leidige Thema hinten an zu stellen. An diesem Tag hatten sie auf Camelot besseres zu tun, als sich die Köpfe einzuschlagen. Es war eine Entscheidung zu treffen. Die Entscheidung für oder gegen den Neubau eines Raumschiffes, das von den Planern bereits seit mehreren Jahren vorbereitet wurde. Zu diesem Zeitpunkt existierten lediglich Pläne in Form einer Holografie. Es sollte das mächtigste, technisch am besten ausgestattete Schiff sein, das die Menschheit seit langen Jahren besessen hatte. Der Bau würde sämtliche Kräfte des Planeten Camelot auf Jahre hinaus an sich binden. Rhodan dachte nicht im Traum daran, das Schiff an die LFT abzutreten. Und dennoch wäre es ein Schiff der Menschheit; so wie alles, was auf Camelot vor sich ging, in seinen Augen im Auftrag der Menschheit geschah. „Ich aktiviere die Holografie", sprach eine Technikerin. Sie war eine hochqualifizierte Frau, weil es auf Camelot ausschließlich sehr fähige Leute gab. Zwischen den achtzehn Personen erschien in der Mitte, in Kopfhöhe, ein hellgrün fluoreszierender Punkt, der sich zur Form eines Diamanten vergrößerte. Der Diamant besaß zwölf Flächen. Jede dieser Flächen bildete ein Fünfeck. „Das Zentralmodul", erläuterte die Technikerin. Ihrer Stimme konnte man anhören, dass sie eine gute Portion Stolz empfand. „Wir schlagen vor, es MERLIN zu nennen. Intern wurde der größte Durchmesser bei 500 Metern festgelegt." Sie nahm sich Zeit, den Diamanten als Holo Schicht für Schicht zu zerlegen und die konstruktionstechnischen Einzelheiten zu erläutern. Rhodan ertappte sich dabei, wie er nach einer Stunde immer noch fasziniert am Tisch saß, die Beine unruhig wippend, als hätte er niemals vorher den Bauplan eines Raumschiffs gesehen. Dieser Diamant namens MERLIN würde etwas ganz Besonderes sein. Jeder im Raum spürte es.
    Anschließend ging sie zu den Dockingelementen über, die sich ans Zentralmodul koppeln ließen. Die einzelnen Splitter waren auf tausend Meter Länge konzipiert, besaßen eine ähnliche Form wie das Zentralmodul. Und insgesamt, wenn das Schiff zusammengekoppelt war, dann ergab sich ein Riesendiamant von 2500 Metern Durchmesser. Geometrisch gesprochen nannte sich diese Form „Pentagondodekaeder".
    Der Reihe nach hoben achtzehn Personen die Hände, Myles Kantor und Perry Rhodan waren die letzten. „Vorschlag angenommen", sagte Rhodan kurz. „Das Schiff wird gebaut, so schnell wir können. Wir benötigen eine qualifizierte Besatzung. Mit der Vorauswahl wird in den kommenden Tagen begonnen."
    „Und wie soll es heißen?" fragte die Technikerin. „Nur das Zentralmodul hat bislang einen Namen."
    Sie sahen sich eine Weile an, dann fragte Perry Rhodan: „Wie wäre es mit GILGAMESCH?"
    „Was für ein Name ist das?"
    „Gilgamesch war ein sagenhafter Urzeit-König auf der Erde, über den wir nur wenig wissen. Er ist viele tausend Jahre vor der ersten Mondlandung gestorben."
    „Was für ein passender Name", entgegnete die Technikerin ironisch. Rhodan blieb ernsthaft: „Der Meinung bin ich auch."
    Atlan-Village gehörte zu den Stadtteilen von Terrania, in denen eine Fülle unterschiedlicher Baustile existierte. Modernes und Altes standen gleichberechtigt nebeneinander. Das Village galt nicht als Produkt der Planer, sondern es hatte sich organisch entwickelt. Viele Leute behaupteten, wenn schon Leben in Terrania, dann in Atlan-Village. Mit dem äußersten Ausläufer ragte das Viertel bis ans HQ-Hanse, die übrigen Kilometer zogen sich bis zum alten Raumhafen, der immer noch existierte.
    In einem der verwinkelten Uralt-Straßenzüge, wie man sie nur hier noch entdeckte, befanden sich auf der linken Seite nebeneinander zehn Straßencafes. Gegenüber schaute man auf dieselbe Anzahl von Geschäften. Es gab Lebensmittel und Andenken für Kolonisten zu kaufen. Früher hatte es mehrere Läden für die Bedürfnisse exotischer Völker gegeben. Aber heutzutage ging der Strom der Exoten stetig zurück. Blues oder Unither, Cheborparner oder Naats, sie alle kamen nur noch gelegentlich.
    In einem der Ladenlokale hatte eine neue Firma geöffnet. Man wusste nicht viel darüber, und aus den Straßencafes konnte man nicht ins Fenster sehen. Gernot Blume staute unverwandt auf die saubere, nichtssagende Fassade. Über der Tür stand lediglich der Ausdruck BÜRO. Um was für ein Büro es sich handelte, konnte einem niemand sagen. Es hatte auch niemand je gesehen, dass der Laden geöffnet oder geschlossen

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