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1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum

Titel: 1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab es keine Spur. Die Fremden hatten gewollt, daß nichts von ihnen übrigblieb.
    Sie hatten ein Geheimnis mit sich in den Tod genommen. Plötzlich schauderte es mich bei dem Gedanken daran, welche Ausmaße die unbekannte Bedrohung tatsächlich annehmen konnte, der sich die Galaxis offenbar ausgesetzt sah.
    „Die RICO zieht uns näher heran und nimmt Fahrt auf", informierte mich Sassaron.
    Es klang nach einer Frage. Ich nickte zur Bestätigung, daß dies in meinem Sinne sei.
    Sassaron funkte es Sevia.
    Ich war plötzlich überzeugt, daß jeden Moment Igelraumer auftauchen und uns angreifen konnten. Je eher wir auf Eintauchgeschwindigkeit waren, desto besser.
    Und doch widerstrebte es mir, diesen Ort überstürzt zu verlassen.
    Wonach ich suchte, kann ich heute nicht mehr sagen. Irgend etwas, das uns auf eine Spur brachte; etwas, das die Fremden übersehen hatten. Wenn es schon so ein Geheimnis gab, dann mußte jeder noch so winzige Hinweis Gold wert sein.
    Meine Begleiter drängten mich, endlich aufzugeben. Ich war stur. Ich suchte mir einen Weg durch die Trümmer, bückte mich, machte mich lang, versuchte überall etwas zu entdecken. Irgendwann gab ich es auf.
    Ich fragte mich noch erschüttert, wie viele der Fremden sich hier aus der Haut gesprengt hatten, nur um uns nicht in die Hände zu fallen.
    Es gab keine Antwort darauf.
    „Zurück zur RICO", sagte ich zu meinen Begleitern. „Wir nehmen dieses Wrack mit. Vielleicht werden andere mehr Glück als wir damit haben."
    Sie alle hoben vom Boden ab, ließen sich dann von den Gravo-Paks der SERUNS so schnell’ wie möglich zur Peripherie des Igelschiffes tragen, das mittlerweile fest an der RICO angedockt war.
    Der Rest war einfach.
    Das Wrack „klebte" wenige Dutzend Meter neben einer Einstiegsschleuse, die Gerine bereits für uns geöffnet hatte. Einer nach dem anderen schwebten wir im Schutz der Energieschirme hinüber und verschwanden darin.
    Ich war der letzte, und ich sah als einziger, bevor sich das Außenschott schloß, die neuen Sterne in der Schwärze des Alls.
     
    *
     
    Als wir die Zentrale erreichten, standen die Fremdschiffe längst als grell markierte Leuchtpunkte auf den Orterschirmen. Nicht weniger als dreißig Igelraumer vom sechshundert Meter großen Kriegsschiffstyp hatten sich auf den Notruf der kleineren Einheit hin eingefunden.
    Den Göttern sei Dank, keine Minute zu früh.
    Da hätten sie uns noch gefährden können. Jetzt war unsere Fahrt schon so hoch, daß Gerine die RICO mit einem Gewaltmanöver aus dem Einsteinraum in den Überlichtflug hieven konnte.
    Danach würden wir sicher sein. Gerine hatte keine einzige Unterbrechung bis nach Zustra eingeplant. Es war unwahrscheinlich, daß die Igel unsere Spur durch den Hyperraum aufspüren und uns folgen konnten.
    Wir zählten die Sekunden.
    Die dreißig Igel formierten sich und jagten heran. Mit Sicherheit hatten sie das Wrack auf der Hülle der RICO entdeckt. Sie kannten nun unsere Absicht, es aus diesem Raumsektor zu entführen und am Ziel untersuchen zu lassen.
    Nach dem, was sich in dem Raumschiff ereignet hatte, durften sie das nicht zulassen. Eine ganze Besatzung, deren Zahl wir nicht kannten und nie kennen würden, hatte sich geopfert, um ein Geheimnis zu wahren. Entsprechend groß mußte die Entschlossenheit der Igelleute in ihren Kampfraumern sein, uns nicht entkommen zu lassen.
    Sie hatten keine Chance. Wir jagten ihnen bereits im Normalraum davon. Und als sie wie wild zu feuern begannen, verfehlten uns ihre Salven oder erreichten uns überhaupt nicht mehr.
    Die RICO sprang in die fünfte Dimension.
    In der Zentrale atmeten einige hörbar auf. Gerine strich sich durch das Haar und orderte Kaffee für alle.
    Hermon von Ariga kam vom Feuerleitstand und setzte sich zu uns.
    „Das war knapp", sagte Kaha. „Mit einer solchen Streitmacht hatte ich nicht gerechnet. Sie hätte uns wirklich in Schwierigkeiten bringen können."
    „Das hätte sie", bestätigte Karemus. „Punktbeschuß mit ihren roten Strahlen auf die Schutzschirme der RICO und wir wären bald Geschichte gewesen."
    „Wir hätten da wohl noch ein Wörtchen mitzureden gehabt, oder?" fragte Hermon grinsend. Er wurde ernst, als er Gerines verweisenden Blick sah. „Ja, ja, ich weiß schon. Wenn sich erwachsene Leute unterhalten, muß die vorlaute Jugend schweigen."
    Sevia lächelte geheimnisvoll, und Hermon war fürs erste mit seinem Schicksal versöhnt.
    Ich glaube, in Wirklichkeit bewunderte er Gerine bereits. Er würde

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