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1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum

Titel: 1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in Richtung Galaxis-West!"
    „Ist er gespeichert?"
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Nein, ging viel zu schnell. Wir haben nichts, was sich auswerten ließe, aber jetzt sind wir vorbereitet.
    Was immer jetzt die Antennen des Igels verläßt, landet direkt in unseren Syntrons, Atlan."
    Hermon von Ariga schoß weiter, bis das Igelschiff praktisch zum „Stillstand" kam: Es trieb jetzt antriebslos im All.
    Es schoß nicht mehr, kein zweiter Funkimpuls folgte. Dafür geschah etwas anderes, das den Kampf endgültig für uns zu entscheiden schien.
    Von dem Schutzschirm oder den Feldern, die den Igel bisher so gut geschützt hatten, war bis zu diesem Augenblick nichts zu sehen gewesen. Erst jetzt, als sich unsere Energien um das Schiff austobten, wurde es in ein waberndes Flackern gehüllt, das es wie eine Hülle aus allen Farben des Regenbogens umfloß.
    Ich hielt den Atem an.
    Hermon jetzt durch einen Zuruf zu stören wäre fatal gewesen. Er war so in seinem Element, daß jede Ablenkung von außen schlimmste Folgen haben konnte.
    -Ich mußte jetzt einfach hoffen, daß er die Situation richtig einschätzte und begriffen hatte, worum es mir ging.
    „Eine einzige Transformsalve ins Ziel", sprach Kaha meine Gedanken aus, „und der Igel hat keine Stacheln mehr. Dann ist er hin."
    Das aber wußte auch Hermon, deshalb setzte er seine Salven jetzt wieder vor und neben den Fremden.
    Ein letztes Mal flackerte dessen merkwürdiger Schirm, und dann lag der Igel ohne schützende Energiehaut vor uns.
    Spiel jetzt nicht den Helden, Hermon! dachte ich inbrünstig.
    „Erschießt ihn ab", sagte Gerine entsetzt, mit Blick auf das wie fanatisiert wirkende Gesicht unseres Jüngsten. „Wetten, daß er ihn wegputzt wie ..."
    Hermon von Ariga schoß zum letztenmal. Einmal noch bekamen die Igelleute eine volle Breitseite ab, und dann war Ruhe.
    Hermon stieß einen Schrei aus, der eher nach Befreiung klang als nach Triumph, fuhr von seinen Kontrollen zurück, aus dem Sessel auf, ließ sich wieder hineinsinken und drehte sich mit ihm zu uns um.
    Er wischte sich die Haare aus der schweißnassen Stirn.
    „Ich weiß, was ihr gedacht habt", sagte er und begann zu lächeln. „Der Irre läuft Amok, habt ihr gedacht stimmt’s, Gerine? Sevia? Atlan?"
    Er stand langsam auf und machte sich auf den Weg zu uns.
    „Das Igelschiff lädt zur Besichtigung ein. Ich habe es wrack geschossen, wie befohlen. Und geöffnet wie heimlich erhofft, stimmt’s?" fragte er.
    „Für den Anfang", meinte Gerine, „warst du ganz gut."
    „Er war phantastisch", flüsterte Kaha mir zu, „aber das soll er noch nicht wissen, nicht wahr?"
    „Er weiß es", sagte ich.
    Und ich war stolz auf ihn.
    Wie auf einen Sohn.
    Ach, Unsinn! Sentimentaler, alter Narr!
     
    6.
     
    Das Wrack Ich konzentrierte mich wieder einzig und allein auf das Igelschiff - und auf die Chance, die Hermon uns eröffnet hatte, die vielleicht so schnell nicht wiederkam.
    „Ich sehe es an deinem Gesicht", sagte Sevia und trank heißen Kaffee. „Atlan, wir wissen nicht, wohin der Hilferuf der Fremden gegangen ist und wie lange es dauert, bis ihre Artgenossen auf dem Plan erscheinen.
    Wir sollten lieber davon ausgehen, daß es jeden Moment geschehen kann. Deshalb sollten wir abhauen - von hier verschwinden, solange wir es noch können."
    „Ich bin dagegen", sagte Gerine mit Entschiedenheit. „Falls ihr es noch nicht gemerkt habt - .ich habe die RICO inzwischen bis auf knapp siebenhunderttausend Kilometer an den Igel herangesteuert. Gleich wird sich zeigen, ob der Tangle-Scan immer noch wirksam ist."
    „Und warum sollte er das nicht?" fragte Ambras.
    . „Weil es in dem Igelschiff eine Serie von Explosionen gegeben hat", antwortete sie lässig. „Hier, Sevia kann euch die Ortungsergebnisse noch einmal in einem Holo zeigen - sozusagen für den letzten Begriffsstutzigen."
    Jetzt war sie plötzlich wieder die alte Kommandantin; das sollte mir nur recht sein. Ich mußte mit mir selbst klarkommen, war deshalb dankbar dafür, daß sie sich den Einwänden und Fragen stellte und mich aus der Schußlinie hielt.
    Ich sah den Igelraumer langsam und schweigend durch den Weltraum driften, ein Schatten vor dem Licht ferner Sterne. Es gab dort keine Beleuchtung mehr. Aber wir hatten im letzten Widerschein der Explosionen gesehen, daß Hermons Beschuß oder die stattgefundenen Explosionen an Bord gut ein Dutzend Lecks in die Schiffshülle geschlagen hatten.
    Wir mußten hinein. Wir mußten es tun - nicht nur für uns,

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