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1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum

Titel: 1809 - Hetzjagd durch den Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sondern für die ganze Galaxis, auch wenn ich vielleicht in mittlerweile veralteten Kategorien dachte. Auch wenn sich heute jeder selbst der Nächste war, dann mußten wir es eben für uns tun.
    Betrachteten wir von Camelot uns nicht als die Hüter einer aus allen Fugen geratenen Milchstraße?
    Während der Igel dahintrieb, spürte ich plötzlich so etwas wie Mitleid mit jenen, die ihn bemannten.
    Ich weiß, daß es irrational war. Doch irgendwie wurde ich an andere Fremdschiffe erinnert, die einmal in der Galaxis aufgetaucht waren. Die hatte man nur zu gern und viel zu schnell zu Gegnern erklärt: die der Accalauries aus dem Antimaterie-Universum.
    Später waren wir zu Freunden geworden.
    „... müssen wir das Risiko eben eingehen", hörte ich Gerine gerade sagen, „und ein Enterkommändo an Bord des Igelschiffs schicken. Die RICO ist nicht irgendein Ferienraumer. Sie würde notfalls zehn oder zwanzig Kampfigel bis zur Rückkehr des Kommandos ablenken und aufhalten können."
    Das hielt ich angesichts der Schutzschirm-Belastungswerte durch die Strahlen der Fremden für unrealistisch. Der Zweck heiligte aber die Mittel, und jetzt redete ich selbst zu meiner Mannschaft: „Ich will wissen, wer sie sind. Wenn sie auf unsere Funkanrufe nicht antworten, müssen wir eben zu ihnen gehen. Wir haben zum erstenmal die Gelegenheit, einen der fremden Raumer zu untersuchen und festzustellen, wer sie fliegt und warum er unsere Planeten angreift. Ich werde mir diese Gelegenheit nicht nehmen lassen, sofern ..."
    Fragend sah ich Gerine an, und sie machte ein Siegeszeichen.
    „Entfernung nur noch knapp sechshunderttausend Kilometer, Atlan. Keine Spur von Tangle-Strahlung.
    Bei den Explosionen im Schiff müssen auch deren Erzeuger zerstört worden sein."
    „Das heißt", sagte ich, „daß wir das Wrack betreten können. Ich werde das Enterkommando selbst anführen. Zehn Leute insgesamt sollten genug sein. Ich warte auf Freiwillige."
    Gerine steuerte die RICO näher an den Igel heran.
    Entfernung nun unter einer halben Million Kilometer. Kein Anzeichen dafür, daß der Tangle-Scan vielleicht nur schwächer arbeitete.
    Sassaron und Kaha meldeten sich von der Zentralebesatzung und natürlich auch Hermon von Ariga.
    Doch dieser war für die RICO ebenso unverzichtbar wie Gerine oder Sevia. Wenn es zum Auftauchen anderer Fremdschiffe kommen sollte, waren die drei hier gefordert.
    Gerine brachte uns langsam, aber sicher näher an das Igelraumschiff. Weiterhin keine Tangle-Strahlung.
    Weiterhin aber auch keine Antwort auf unseren ununterbrochen abgestrahlten Funkanruf, in dem wir um Identifikation und Aufklärung baten.
    Ein dunkles, lautloses Phantom ...
     
    *
     
    Endlich war es soweit.
    Wir hatten alles besprochen. Die RICO hatte sich dem Igelschiff bis auf zehntausend Meter genähert, und die Fesselfeldprojektoren liefen bereits an, um den Fremden fest ins Schlepptau zu nehmen. Sollten während unserer Abwesenheit Gegner auftauchen, dann wäre sofort die Flucht zu ergreifen, unter Zurückschlagung aller Angriffe.
    Egal, wo wir wieder aus dem Hyperraum kamen - der Igel würde mit der RICO materialisieren und wir zehn mit ihm.
    Wir nickten einander zu, dann verließen wir unser Schiff und glitten in -den SERUNS zu dem anderen hinüber.
    Dunkel lag der Schatten vor uns, wurde größer und größer, verdeckte die Sterne ...
    „Ob sie uns beobachten?" hörte ich im Helmfunk von Kaha. „Ob sie uns vielleicht schon im Fadenkreuz einer noch funktionstüchtigen Waffe haben?"
    „Dann hätten sie schon geschossen", sagte ich.
    Von Sceer war kein Angsthase. Sein Problem war, daß er immer und überall eine letzte verborgene Hinterlist sah.
    „Aber sie sehen uns", kam es auch von Sassaron. „Ich ... fühle so etwas."
    Wir glitten durch das leere, dunkle und kalte All. Weil ich ebenfalls das Gefühl hatte, aus fremdartigen Augen beobachtet zu werden, hatte ich Gerine beauftragt, die Scheinwerfer der RICO erst dann auf den Igel zu richten, wenn wir ihn erreicht hatten und die energetische Verankerung gegriffen hatte.
    Das war jetzt, nach etwa drei Minuten Flug hinüber zum Wrack.
    Mit einem Schlag schälte sich die fremdartige Kontur aus der Schwärze.
    Aus der unmittelbaren Nähe wirkten die Zacken und „Stacheln" auf der Oberfläche des Raumers viel mächtiger, drohender und unheimlicher.
    Die Länge dieses Typs der Igelschiffe war mittlerweile mit rund vierhundertfünfzig Metern bestätigt worden, bei einer Breite von einhundertfünfzig.

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