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1810 - Der Weg nach Camelot

Titel: 1810 - Der Weg nach Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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biologischen Kampfmitteln. Dies zwang uns zur Flucht. Vermutlich war sie beabsichtigt, denn wir wissen, daß es das Gegenmittel gegen diese Hautkrankheit nur auf Camelot gibt. Es liegt nahe, daß wir uns auf dem schnellsten Weg dorthin begeben."
    Ich log, daß sich die Balken bogen, und konnte nichts dagegen tun. Meine Gedanken versuchten ständig, eine Lücke zu erwischen, die Erzählung durcheinanderzubringen oder sie so klingen zu lassen, daß Engereg Verdacht schöpfte. Es funktionierte nicht.
    Kummerogs abgelegte Haut hielt meinen Geist fest umklammert; sie gab mir exakt das ein, was plausibel und meiner Position als engem Vertrauten Cistolo Khans angemessen klang.
    „Schaffen wir das nicht, dann gehen wir beide elend zugrunde. Bei mir sind die Symptome übrigens besonders intensiv ausgeprägt."
    „Das sehe ich." Engereg beugte sich über mich und musterte mein Gesicht und meinen Hals. „Erstaunlich. Platzen diese Blasen denn auf?"
    Ich zuckte mit den Schultern. „In einem späteren Stadium vielleicht."
    Engereg richtete sich auf und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Es ist nicht einfach, nach Camelot zu gelangen. Das weißt du selbst", fuhr er fort. „Dem Assistenten des LFTKommissars brauche ich in dieser Beziehung nichts zu sagen. Unmöglich ist es nicht. Es ist wie alles in der BASIS eine Frage des Preises. Stimmt der, dann stimmt auch die Ware."
    Er bestätigte das, was wir in den Büros der LFT schon lange Zeit laut aussprachen. In der BASIS gab es tatsächlich ein Camelot-Rekrutierungsbüro. Kummerogs Einschätzung stimmte, und ich teilte sie.
    „Wie du weißt, bin ich in der glücklichen Lage, jeden Preis zu bezahlen."
    „Natürlich. Aber laß mich aus dem Spiel. Ich schulde dir einen Gefallen. Versuche nicht, mir meine Dankbarkeit mit Geld abzukaufen."
    „Wie käme ich dazu? Du bist ein Mann von Format, Engereg."
    Er schaute grimmig aus der Wäsche, aber in Wahrheit ging es ihm runter wie Öl. Ich kannte die Urenkel der traditionellen Händler ziemlich gut. Hunderte von ihnen machten ihre Geschäfte mit Terra.
    Daß Engereg aus einer Seitenlinie der Archetz-Sippen stammte, spielte dabei keine Rolle. Im Gegenteil.
    Es sprach für seine Unvoreingenommenheit gegenüber den Terranern. In der Zeit seit 1200 NGZ hatte er für die Kosmische Hanse gearbeitet und sich später für den Posten in der BASIS qualifiziert.
    „Ich werde versuchen, was in meiner Macht steht", flüsterte er. „Olaf Grindgen ist kein leichter Happen.
    Es wird ein paar Tage dauern. Bleibt im VIPBereich und unternehmt keine Ausflüge. Die Gefahr, daß man euch sieht, ist zu groß. Bis später."
    „Bis später."
    Er verschwand, und wenig später trafen eine neue Servoeinheit, ein Getränkeautomat und ein reparierter Sessel ein. Auch zwei Roboter wollten ihren Dienst antreten, aber ich schickte sie weg. Wer vermochte schon zu sagen, wann Kummerog wieder einen Koller kriegte?
    Die Tür schloß sich endlich, und mein Entführer sprang auf.
    „Wer ist dieser Grindgen?"
    Der Name war mir geläufig. „Olaf Grindgen zählt zu jenen Frauen und Männern, die im Lauf der Jahrzehnte von Terra verschwunden sind. Er hat sich Rhodans Camelot-Projekt angeschlossen wie Attaca Meganon und all die anderen. Ich kenne Grindgen aber nicht persönlich."
    „Das werden wir ändern."
     
    4.
     
    „Die Schatten sind überall. Sie lauern hinter den Krümmungen der Korridore und hinter den Gravoschleusen", flüsterte die Stimme; sie erhielt dabei immer mehr Klarheit und Festigkeit. „Irgendwann werden sie mit ihren Klauen nach euch greifen und euch in die Zwischenwelt ziehen, dorthin, wo niemand euch findet. Ja, ja, die Hohlräume zwischen den Außenwänden der einzelnen Segmente werden euch verschlingen und nie wieder hergeben."
    Er lachte scheppernd und griff blindlings nach einem der Gefäße, die auf dem Spieltisch standen. Mit Wucht warf er den Gegenstand an die Wand. Es knallte, als die wertvolle topsidische Keramik zersprang.
    Der Inhalt, ein halbes Kilo Manega-Spielchips, flog nach allen Seiten. Dort, wo sie auf die marmornen Tische trafen, klimperten sie leise.
    „Ihr werdet dafür bezahlen", fuhr die Stimme fort. „Alle!"
    Mehrere Lichter flammten auf, und im Hintergrund tauchte ein Kegelroboter auf.
    „Wer ist da?" erkundigte er sich mit freundlicher Stimme. „Was geht vor?"
    Eine Weile irrte die Maschine in der Spielhalle 127 des weitläufigen KasinoAreals umher, sandte Aufnahmen des Schadens an die Koordination und verharrte

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