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1810 - Der Weg nach Camelot

Titel: 1810 - Der Weg nach Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ankunft gewartet. Sie verehrten ihn als Gott und oberste Wesenheit. Aus irgendeinem Grund war es nicht zu einer standesgemäßen Ankunft gekommen, und jetzt versuchte dieses Wesen, auf dem schnellsten Weg nach Camelot zu gelangen.
    Kaum ein Ort in der Milchstraße war geheimer als Camelot.
    Kummerog durfte dieses Ziel nicht erreichen.
    Allerdings war ich nicht in der Lage, es zu verhindern. Ich vermochte nicht einmal, jemanden vor diesem Wesen zu warnen.
     
    *
     
    Ein fürchterlicher Druck auf dem Oberkörper riß mich aus dem Schlaf. Ich bekam keine Luft mehr.
    Etwas preßte meinen Brustkorb zusammen.
    Die Haut!
    „Aufhören!" schrie ich. „Es bringt mich um!"
    Der Druck ließ übergangslos nach. Ein leises Kichern drang an meine Ohren. Kummerog benutzte die Akustikfelder des Servosystems, als seien ihm die Systeme schon immer vertraut gewesen.
    Mit derselben wahnwitzigen Geschwindigkeit, in der er Interkosmo begriffen und gelernt hatte, funktionierte auch seine Auffassungsgabe in Sachen terranische Technik.
    Ein Seufzer drang über meine Lippen. Ich versuchte die Arme und Beine zu bewegen oder den Kopf zu drehen. Es ging - noch - nicht.
    „Was soll das?" ächzte ich. „Warum steckst du mich in diese Zwangsjacke?"
    „Du hast zwölf Stunden deiner Zeitrechnung geschlafen", vernahm ich die gutturale Stimme des Fremden, der aus dem Pilzdom auf Trokan gefallen war. „Das muß reichen."
    „Dann sag diesem Ding, daß ich mich bewegen will. Ich muß mal wohin."
    Zwölf Stunden - natürlich hatte er nachgeholfen. Ein ausgeruhter Mensch schlief keine zwölf Stunden am Stück.
    Die Zwangsjacke gab mir meine gewohnte Bewegungsfreiheit zurück. Ich rutschte vom Bett und warf einen Blick in den Spiegel. Eigentlich sah ich aus wie immer. Erst beim zweiten Hinschauen rückte der blasenartige Überzug deutlicher in mein Bewußtsein. Wie dünner Gelee lag er überall an. Die Haare ragten daraus hervor.
    Clever gemacht und vermutlich eine Gabe der Natur, die das Schicksal Kummerogs alten Häuten mitgegeben hatte. Auf diese Weise fiel der fremdartige Überzug wirklich erst auf, wenn man genau hinschaute oder mir mit einem Messer auf den Leib rückte.
    Da ich aus eigener Kraft keine Hilfesignale von mir geben konnte, blieb mir nur die Hoffnung, daß irgendwann ein anderer Verdacht schöpfte und mir ans doppelte Leder ging. Bei etwas Vorsicht ließ sich der durchsichtige Kokon vielleicht mit einem Strahler beseitigen.
    „Komm herauf", forderte mich der Fremde auf, als ich aus der Hygienesektion zurückkehrte. „Du wirst mir Rede und Antwort stehen."
    Ich trat in den Antigrav und ließ mich hinauftragen.
    Kummerog wartete mitten im Kommandoraum. Er deutete auf das Hologramm hinter seinem Rücken.
    Schwach zeichneten sich darauf die Umrisse eines Keilraumschiffes ab.
    „Wenn die Daten stimmen, die man mir über die Milchstraße zur Verfügung stellte, handelt es sich dabei um ein Schiff der Kosmischen Hanse. Es ist ein Keilraumer der ehemaligen Orbiterflotte. Wer auch immer die Orbiter waren - wie kommt das Schiff hierher?"
    Ich starrte das schwarzhäutige Wesen an. Die drei Dutzend Taschen an seinen Gürteln baumelten hin und her. Ich kannte Kummerog inzwischen genug, um dies als eindeutiges Zeichen seiner Erregung zu verstehen.
    Übergangslos schlug mir unbändiger Haß entgegen. Meine empathische Veranlagung ließ alle meine inneren Alarmglocken schrillen. Krampfhaft bemühte ich mich, ruhig zu bleiben.
    Das Wesen lachte schrill.
    „Du bist ein seltenes Exemplar Mensch!" Es zeigte die hellgelben Reißzähne. „Mit deinen Fähigkeiten könntest du längst Herrscher dieser Galaxis sein. Das Schiff folgt unserer Spur!"
    „Es kann sich nur um einen Zufall handeln. Wir haben keine Wanze an Bord, falls du das meinst. Wir befinden uns vermutlich in der Nähe eines geheimen Stützpunktes der Hanse."
    „Du weißt es nicht mit Sicherheit?"
    „Nein. Die Hanse unterhält viele geheime Stützpunkte, die nur ihren engsten Mitarbeitern bekannt sind.
    Die Tatsache, daß die Hanse längst Bestandteil der LFT geworden ist, ändert daran nichts."
    Er wandte mir den Rücken zu, verließ sich ganz darauf, daß mich die alte Haut kontrollierte. Seine Fragen besaßen lediglich rhetorischen Wert. Schließlich konnte ich unter dem Einfluß der Haut nicht lügen und ihm auch nichts verheimlichen.
    „Es hat uns noch nicht geortet", stellte Kummerog fest. „Wir warten weiterhin."
    Zehn Stunden vergingen. In dieser Zeit nahm ich zweimal eine

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