1810 - Gier auf Leben
eng sitzenden T-Shirt nichts weiter trug. Die festen Brüste malten sich dort ab und kleine Warzen stachen wie Kugeln gegen den Stoff. Sie trug eine weiße kurze Hose und an den Füßen die weichen Sneakers.
»Dann setz dich.«
»Gern.«
Für einen zweiten Stuhl war noch soeben Platz, so konnte man auch mal Besuch empfangen.
Sie nahm Platz und legte das mitgebrachte Buch auf den Tisch vor sich.
»Dann können wir ja beginnen«, sagte Bruce und schlug das Buch auf. »Welche Seite brauchen wir?«
»Einhundertzwei.«
»Gut.« Er schlug die Seite auf – und stutzte. Denn im Buch war eine Botschaft. Den Text las er, und er wusste auch, wer ihn geschrieben hatte, denn Dianas Handschrift kannte er.
Ich habe keinen Bock auf Lernen. Ich weiß, wie wir die Zeit anders herumkriegen können. Wenn du auch so scharf bist wie ich, dann schlag das Buch zu.
Bruce Garner sagte erst mal nichts. Aber er merkte, dass die Röte in seinen Kopf stieg. Er schaute Diana an, sie blickte ihm in die Augen, und dann schlug er das Buch zu.
»Hi, eine supergute Idee«, jubelte Diana Dobbs. »Jetzt machen wir es uns gemütlich.« Sie sprang auf, schnappte sich die Flasche Wein und wirbelte mit zwei Drehungen durch den kleinen Raum, bevor sie die Flasche auf den Mini-Schreibtisch stellte.
»Öffnen, bitte.«
Bruce grinste. »Hast du einen Korkenzieher?«
»Den brauchen wir nicht. Die Flasche hat einen Schraubverschluss.«
»Gut, dann hol du die Gläser.«
»Mach ich doch glatt.« Diana brauchte nicht zu suchen. Die Gläser standen auf einem Regal an der Wand. Zwei Rotweingläser nahm sie und stellte sie auf den Schreibtisch. Dann drehte er die Flasche auf und roch an der Öffnung.
»Der kommt aus Südafrika«, sagte Diana.
»Aha.«
»Mir schmeckt er wenigstens«, meinte Diana.
»Werden wir gleich haben.« Er schenkte Wein in die beiden Gläser, reichte eines seinem Gegenüber, und beide stießen an.
Dann tranken sie und hörten zur gleichen Zeit auf.
»Na«, fragte Diana, »wie ist er?«
»Stark.«
»Quatsch. Was heißt das?«
»Dass er gut schmeckt.«
»Das habe ich nur hören wollen.« Sie blieb nicht mehr stehen und setzte sich wieder zu ihm auf die Bettkante. Das Licht hatte sie bereits gedimmt, sodass nichts mehr blendete.
Beide tranken wieder, und sie nahmen nicht eben kleine Schlucke.
Und da sie es nicht gewohnt waren, tat der Alkohol schon bald seine Wirkung.
Diana kicherte viel. Das Glas hatte sie leer auf den Fußboden gestellt. Sie bewegte den Kopf, kicherte erneut und sagte: »Weißt du, dass ich schon leicht angeschlagen bin?«
»Das sehe ich.«
»Und was ist mit dir?«
»Was soll sein?«
Sie rutschte auf ihn zu. Dabei verdrehte sie die Augen und bekam so einen Schlafzimmerblick. Mit der Fingerspitze fuhr sie über seine rechte Wange.
»Du bist doch auch nicht mehr nüchtern.«
»Ja, könnte sein.«
»Super, ich bin es auch nicht.« Sie ließ sich zur Seite fallen, und Bruce konnte nicht anders. Er musste sie auffangen. Sein Glas war ebenfalls leer. Es rollte über die Kante und landete am Boden, wo es nicht zerbrach, denn es war auf ein Kissen gefallen.
Plötzlich lag Diana auf Bruce, der nicht wusste, wie ihm geschah, dann fuhren die langen Haare kitzelnd durch sein Gesicht. Er hatte die Augen weit geöffnet. Er sah das Gesicht über sich schweben und auch den offenen Mund. Er roch Dianas Atem, und dann roch er nichts mehr, denn zwei Lippen hatten sich auf seinen Mund gedrückt.
Im ersten Moment tat Bruce nichts. Dann erwiderte er den Kuss.
Beide wussten, dass es kein Zurück mehr gab, und sie wollten es auch nicht. Sie hatten das Gefühl, als hätten sie aufeinander gewartet. Sie umklammerten sich, küssten sich weiter und rollten dabei von einer Seite auf die andere.
Irgendwann brauchte jeder mal Luft. Da lösten sich ihre Münder, und beide stöhnten auf. Sie lagen nebeneinander und holten tief Luft.
»Du bist verrückt«, flüsterte Diana.
»Du aber auch.«
»Klar.«
»Das hast du doch gewollt, nicht? Gib es zu.«
»Ja, habe ich.«
»Und jetzt?«
Sie lachte. »Das war ein schöner Anfang.«
»Finde ich auch, und ich denke auch, dass wir es dabei nicht belassen sollten.«
»Ahhh, wie meinst du das denn?«
»Soll ich es dir zeigen?«
»Ich bitte darum.«
Diesmal war es kein Kuss, sondern eine weniger wilde Aktion, als Bruce die Hand unter das T-Shirt schob und sich den beiden Hügeln näherte. Sie formten sich in seinen Händen, und Diana streckte sich, um zu zeigen, was er tun
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