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1812 - Camelot

Titel: 1812 - Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zufälle etwas zu viel gab. Atlan schüttelte über Myles’ Naivität den Kopf.
    „Da heuern zwei Männer auf der BASIS anund hinter ihnen explodiert das Camelot-Büro. Dann fällt ORION-738 aus, wo diese beiden Männer Zwischenstation gemacht haben. Die beiden kommen anschließend bei der Landung auf Camelot beim Absturz ihrer Space-Jet ums Leben. Und du sprichst von Zufällen!"
    „Ich kann es auch eine Verkettung von unglücklichen Umständen nennen, wenn dir das lieber ist."
    „Und was, wenn die beiden Agenten irgendeines Machtblockes waren?" hielt Atlan entgegen. „Wenn sie das CamelotBüro der BASIS in die Luft gesprengt und dann den Unfall auf Camelot nur inszeniert haben, um alle Spuren zu verwischen? Was sagst du dazu?"
    „Ist das nicht etwas zu weit hergeholt?"
    „Es ist eine von vielen wahrscheinlichen Möglichkeiten", sagte Atlan gereizt. „Ich werde veranlassen, daß auf der BASIS genaue Untersuchungen vorgenommen werden. Ebenso soll die Absturzstelle der Space-Jet gewissenhaft nach menschlichen Überresten untersucht werden. Ich möchte einen Beweis für den Tod der beiden Passagiere geliefert bekommen. Solange ich diesen Beweis nicht habe, gehe ich davon aus, daß zwei Spione nach Camelot eingeschleust wurden."
    „An so was hätte ich nie gedacht", gestand Myles Kantor. „Aber so wie du es darstellst, klingt es durchaus plausibel."
    Atlan zog sich in sein Büro zurück. Von dort setzte er sich mit dem Abwehrchef Armin Assitar, einem ehemaligen Spitzenmann des Terranischen Liga-Dienstes, in Verbindung.
    Der Arkonide gab ihm ausführliche Anweisungen zur Behandlung des vorliegenden Falles. Er wollte sich nicht allein damit begnügen, nur die Explosion im BASIS-Rekrutierungsbüro und den Jet-Absturz untersuchen zu lassen. Er veranlaßte den Sicherheitsdienst auch, von der Annahme auszugehen, daß möglicherweise zwei Agenten einer galaktischen Macht auf Camelot untergetaucht waren.
    Erst nachdem Atlan diese Vorkehrungen getroffen hatte, war auch sein Extrasinn zufriedengestellt.
    Der Arkonide meldete sich bei Myles Kantor.
    „Sehen wir uns jetzt den Igel an."
     
    *
     
    Arfe Loidan genoß die Anwesenheit der vier Zellaktivatorträger. Atlan, Myles Kantor und die Vandemar-Zwillinge waren ein kompetentes Publikum. Und sie bot ihnen mit dem Simulator eine perfekte, auf Höhepunkte abgezielte Show; das war ihr privates Vergnügen, das sich die Medizinerin nicht nehmen ließ.
    Das von ihr projizierte Holorama war nicht nur lebensnahe und dreidimensional, sondern es erweckte auch die Illusion des Materiellen. Und der Simulator sorgte für natürliche Bewegungsabläufe: Zuerst blendete sie den Kopf des Igel-Wesens in den Raum. Aus dem Dunkel schälten sich die Konturen eines langgezogenen, in der Draufsicht deltaförmigen Schädels. Das Licht spiegelte sich in starren Augen, die unter knöchernen Augenbrauenwülsten hervorquollen. Schwere, wimpernlose Lider schlossen sich kurz über die gelben, irislosen Augen, wurden für einen Moment schmale Schlitze, um sich dann wieder zu öffnen. Vorne an der Schnauze, knapp hinter der nüsternlosen Kieferwölbung, erhob sich ein dickes, fingerlanges Horn. Der schlangenähnliche Schädel war grün geschuppt, aber mit verändertem Lichteinfall begann er in verschiedenen Farben zu schillern.
    „Der Kopf erinnert mich an den einer Nashornviper", murmelte Myles Kantor.
    „Exakt meine erste Assoziation", stimmte Arfe Loidan zu. „Die Igel-Wesen sind für meine Begriffe tatsächlich der Klasse der Viperidae zuzuordnen. Ich nenne sie darum Viperiden."
    Der Viperide öffnete das Maul weit, immer weiter; bis die beiden Kiefer so weit auseinanderstanden, daß der Kopf eines Mannes darin Platz gehabt hätte. Aber es waren keine Fang- oder Giftzähne zu sehen, der Rachen wies auch keine gespaltene Zunge auf; es war überhaupt keine Zunge zu sehen. Statt Zähnen hatten die beiden Kiefer je einen Halbkranz von etwa drei Zentimeter großen Borsten - wie von einer Stahlbürste, dachte Atlan; damit konnte man Nahrung wie in einem Fleischwolf reißen.
    Das Maul schloß sich; der Viperide schien seine Betrachter mit seinen starren Augen zu belauern, der breite, lippenlose Mund war zu einem süffisanten Grinsen geformt. Die starken Kiefer mahlten.
    Nun erweiterte sich das Bild nach unten, gab einen langen geschwungenen Hals frei, der sich dann ein wenig zu einem Körper verbreiterte. Gleich zu Beginn der Körperverdickung bildeten sich zwei Extremitäten, die sich zu eineinhalb

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