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1812 - Camelot

Titel: 1812 - Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Leute von Dock II hätten gerettet werden können. Aber das sprach er nicht aus. Dem Ilt waren schließlich keine Vorwürfe deswegen zu machen, daß er mit der ROSTOCK zu spät eingetroffen war.
    Atlan beobachtete aus dem HQ-Camelot die Aktion im Orbit. Das gefährliche Transportgut, das einst ein Kegel gewesen war, war zu einem formlosen, glühenden Klumpen zusammengeschmolzen.
    Aber der Atommüll konnte keinen Schaden mehr anrichten. Der Klumpen war sicher in starkes Schirrnfeld verpackt.
    Die ROSTOCK tauchte auf. Traktorstrahlen griffen nach dem Bündel und fesselten es an das GILGAMESCH-Modul. Die ROSTOCK nahm Fahrt auf und beschleunigte, bis sie in eine kurze Überlichtetappe gehen konnte.
    Nur Sekunden später kehrte die ROSTOCK wieder in den Normalraum zurück - ohne den strahlenden Klumpen. Den hatte sie während des kurzen Überlichtfluges im Hyperraum zurückgelassen.
    Atlan konnte aufatmen. Diese Gefahr war von Camelot abgewendet worden.
    Kurz darauf rief ihn Sicherheitschef Armin Assitar an.
    „Es geht um den Jet-Unfall ...", begann er.
    „Mach es bitte kurz", bat Atlan.
    „Es steht fest, daß zusammen mit dem Lotsen Kerom auch zwei Menschen umgekommen sind."
    Damit konnte Atlan diesen Punkt als erledigt abhaken.
     
    *
     
    Thea hatte ihren Halbbruder an, seinem Arbeitsplatz aufgesucht. Obwohl sie sich nicht oft bei ihm blicken ließ, wunderte er sich nicht sonderlich über ihr Erscheinen. Sie kam ohne lange Umschweife auf den Grund ihres Besuches zusprechen.
    „Ich brauche deine Unterstützung, Andy. Ich muß auf die Datenbank des Sicherheitsdienstes zugreifen.
    Frag mich nicht, aus welchem Grund. Die Sache ist überaus - delikat. Niemand darf etwas davon erfahren."
    Andréo Brasseur stellte keine Fragen. Er vergewisserte sich zuerst, daß ein Terminal frei war und belegte ihn unter seinem Namen mit Beschlag. Thea folgte ihm in die Zelle und wartete, bis er den Zugriffkode eingegeben hatte und der Terminal betriebsbereit war.
    „Zu deiner Verfügung", sagte ihr Halbbruder und deutete auf den Terminal, ohne Anstalten zu machen, den Raum zu verlassen.
    „Ich muß allein sein. Besser, du weißt nicht, was ich tue. Du mußt mir einfach vertrauen, Andy. Und zu niemandem ein Wort!"
    Andy nickte bloß’ und verließ den Raum. Als Thea allein war, suchte sie nach der Datei, die Informationen über die Proben von der Jet-Absturzstelle enthielt. Die Proben wurden gerade untersucht.
    Das paßte Thea ausgezeichnet. Sie mischte unter das Analyseergebnis einige Werte, die das Vorhandensein von Spurenelementen menschlicher Zellen bewiesen.
    Danach stieg sie aus und schaltete den Terminal ab.
    So einfach war es, den Tod von Andor Felsch und Simon Dury zu beweisen.
    Sie küßte ihren Bruder zum Abschied und drückte die Hoffnung aus, daß sie ihn eines hoffentlich nicht mehrfernen Tages über alles aufklären würde können.
    Dann flog sie mit dem Gleiter zur Einsiedelei ihres Vaters. Bruno Drenderbaum empfing sie vor dem Haus, und Thea versicherte ihm, daß ihre Aktion erfolgreich abgelaufen sei.
    Kummerog saß mit Rudy vor dem TVGerät. Die beiden beachteten Thea nicht einmal, als sie ins Zimmer trat. Vor Kummerog standen zehn leere Konservendosen, von denen jede den Tagesbedarf an Kalorien eines ausgewachsenen Mannes gedeckt hätte. Kummerog öffnete gerade eine elfte Konservendose und schlang ihren Inhalt auf einen Sitz hinunter.
    „Habe ich einen Heißhunger", sagte er mit seltsamer Betonung. „Ich kann nicht genug Nahrung zu mir nehmen und werde doch nicht satt."
    Thea sah Drenderbaum fragend an, aber der gab keine Erklärung ab. Er wirkte aber auch nichtverwundert angesichts Kummerogs Freßgier.
    Camelot-TV brachte gerade einen Bericht über die Entsorgungsaktion der im Atombrand stehenden Servicestation Dock II. Es war zu sehen, wie die ROSTOCK mit dem Glutball im Schlepptau im Hyperraum verschwand - und kurz darauf ohne diese Last zurückkam.
    „Dieses Schiff muß ich haben", sagte Kummerog entschlossen.
    „Warum muß es ausgerechnet Adams’ ROSTOCK sein?" fragte Drenderbaum.
    „Nonsens! Ich will die komplette GILGAMESCH!"
     
    ENDE

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