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1812 - Camelot

Titel: 1812 - Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hast?"
    Kummerog drückte fester zu, so daß sie nur mit einem Krächzen antworten konnte.
    „Laß sie los", sagte Bruno Drenderbaums besänftigende Stimme aus dem Hintergrund. „Thea hat nichts mit dieser Aktion zu tun. Sie würde Rudys Leben nicht leichtfertig aufs Spiel setzen ..."
    Rudy kam erst jetzt ins Haus zurück. Als er sah, wie Kummerog Thea bedrängte, stürzte er sich mit einem Aufschrei auf ihn.
    „Laß sofort Marga los, du Bastard!" schrie er dabei und hämmerte mit seinen kraftlosen Armen auf Kummerogs Rücken ein.
    Kummerog schien das gar nicht zu merken. Erließ Thea los, die benommen entlang der Wand zu Boden rutschte, und drehte sich zu Rudy um, als sei nichts vorgefallen.
    „Schon gut, mein Alter", sagte er zu ihm und tätschelte ihm die Wange. „Es ist ja nichts passiert. Marga hatte nur einen kleinen Schwächeanfall. Sie kann das bestätigen."
    „Ja, Dad, alles in Ordnung - wirklich", krächzte sie, während sie immer noch nach Luft rang.
    „Sieh nach, ob in den Nachrichten etwas über die Untersuchung des Igelschiffes gebracht wird, Rudy", schlug Bruno Drenderbaum vor.
    Das brauchte er nicht zweimal zu sagen. Rudy schlurfte ins Wohnzimmer.
    Kummerog spannte sich wieder an und sah wie ein Racheengel auf Thea hinab.
    „Wir werden das in Ruhe regeln", sagte Drenderbaum zu Kummerog, während er Thea auf die Beine half und sie zur Tür ins Freie geleitete. „Thea hat mit dieser Sache nichts zu schaffen. Sie wird uns helfen, einen Ausweg zu finden - falls sich das überhaupt als nötig erweist."
    „Was glaubst du denn, was all die Leute an der Absturzstelle machen, ein Picknick?" fragte Kummerog herausfordernd. „Es kann nur so sein, daß irgend jemand Verdacht geschöpft hat und eine genaue Untersuchung veranlaßt hat. Und selbst bei einer genauesten Untersuchung wird man höchstens die Überreste dieses Androiden finden. Dann weiß man, daß Andor Felsch und Simon Dury noch am Leben sind. Und wir beide sind geliefert, Freund Bruno."
    Thea hatte sich auf einen Fels gesetzt, um zu Kräften zu kommen. Sie übergab Drenderbaum wortlos den Datenspeicher.
    „Was könnte der Grund für diese neuerliche Untersuchung sein?" fragte Drenderbaum sie. „Wer könnte sie veranlaßt haben? Gibt es neue Verdachtsmomente?"
    Thea dachte nach, dann sagte sie: „Diese neuerliche Untersuchung der Absturzstelle kann nur von Atlan veranlaßt worden sein", vermutete sie. „Es ist kein Zufall, daß sie gleich nach seinem Eintreffen stattfindet. Immerhin ist es noch nie vorgekommen, daß ein Lotse abstürzte. Das muß ihn mißtrauisch gemacht haben."
    „Das denke ich auch", stimmte Drenderbaum zu. „Atlan ist das mißtrauischste Geschöpf der Galaxis. Er braucht keine neuen Verdachtsmomente. Er gibt sich mit einem Ergebnis erst zufrieden, wenn es hundertprozentig ist."
    „Dann hat er uns, mein Freund!" stellte Kummerog fest, aber es klang in keiner Weise wütend. Listig fügte er hinzu: „Es sei denn, wir stellen seine Neugierde mit einem eindeutigen Beweis zufrieden. Ich fürchte, wir brauchen doch einen Finger von Rudy ..."
     
    *
     
    Thea schrie vor Entsetzen auf. Rudy kam gleich darauf aus dem Haus gerannt. Kummerog fing ihn ab.
    „Thea hat sich nur erschreckt!" redete er ihm ein. „Sie hat geglaubt, die Fleischfresserin sei zurückgekehrt. Du kannst beruhigt zu deinem Gerät zurückkehren."
    Es war unglaublich, welches Zutrauen Rudy zu Kummerog gefaßt hatte. Dies lag vor allem daran, daß Kummerog auf seine Marotten einging und zum Schein in seine Eigenwelt einstieg. Rudy ahnte nichts von den Schrecken, die Kummerog ihm androhte.
    „Beim Igelschiff nichts Neues", meldete Rudy arglos. „Sie wollen jetzt Siganesen zur Erkundung des versiegelten Zellblocks einsetzen."
    „Na, die kleinen Leute von Siga sind ja wahre Tausendsassa", sagte Kummerog heiter und schickte -Rudy ins Haus zurück.
    Als er sich wieder Thea zuwandte, war nichts mehr von der gespielten Heiterkeit an ihm.
    „Du dumme Pute wirst dich von nun an zusammenreißen, oder ich mache kurzen Prozeß", herrschte er Thea an. „Wenn wir nämlich keinen Ausweg aus dieser Situation finden, dann nützt ihr beide uns ohnehin nichts mehr."
    Thea war um ihre Fassung bemüht. Sie begriff, daß Kummerog mit seiner Drohung, Rudy einen Finger abzuschneiden, ihr vor allem einen Schock versetzen wollte, um sich ihrer vollen Unterstützung zu vergewissern. Ein wenig kam wohl auch die Lust dazu, sie zu quälen.
    „Du könntest immer noch den

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