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1815 - Die Wiege des Teufels

1815 - Die Wiege des Teufels

Titel: 1815 - Die Wiege des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beweisen.«
    Ich lächelte ihn an. »Das werden wir, darauf kannst du dich verlassen. Unsere Experten gehören zu den besten der Welt, aber was sage ich da, du weißt es selbst.«
    »Aha, jetzt bin ich plötzlich wichtig.«
    »Das warst du immer für mich. Nur bist du jetzt mehr in den Vordergrund gerückt.«
    Er konnte nichts mehr erwidern.
    »Und das sollten wir auch ausnützen.«
    »Aha. Wie denn?«
    »Indem wir uns um das Kind kümmern«, sagte ich.
    »Und weiter?«
    Ich nickte ihm zu. »Du glaubst also, dass es ein Kind des Teufels ist?«
    »Ja, daran glaube ich.«
    »Das hat auch der Mann mit dem Bart. Oder nicht? Ihn hat es dann erwischt.«
    »Das habe ich gesehen.«
    »Gut, dann bin ich gespannt darauf, ob es bei dir ebenso reagiert, wenn du es aus der Wiege holst. Angeblich ist der Junge ja dein Freund. Dir wird schon nichts passieren, wo ihr doch auf der gleichen Seite steht. Und wenn du es angehoben hast, dann möchte ich dich bitten, es mir zu überreichen. Das wäre toll.«
    Blake hatte jedes Wort verstanden, denn ich hatte laut genug gesprochen. In diesen Augenblicken stand er da und wünschte sich bestimmt weit weg. Sein Glauben an die Hölle oder den Teufel war rasch zusammengebrochen. Jetzt war er nur noch ein Mensch, der sich fürchtete.
    »Ich habe nicht ewig Zeit!«, sagte ich.
    »Schon gut.« Nach einem letzten Blick auf meine Beretta sank er mit dem Oberkörper nach vorn. Da ich recht laut gesprochen hatte, wussten die Menschen Bescheid, um was es ging. Es hatte sich etwas verändert. Die Spannung war fast mit den Händen zu greifen, und auch die Stille schien sich verdichtet zu haben.
    Ein schweres Stöhnen drang an unsere Ohren. Abgegeben hatte es Justus Blake, der seine Arme bereits ausgestreckt hatte. Die Hände waren schon in der Wiege verschwunden. Er musste nur noch zugreifen, dann war alles okay.
    Das tat er auch.
    Er schob seine Hände unter den kleinen Körper, aber er hob ihn noch nicht an. Er wartete, schielte zu mir hin und sah nun mein Nicken.
    Irgendwas war mit ihm. So einfach schien es nicht zu sein, das Kind aus der Wiege zu heben. Die beiden Tücher, die den Totenkopf gehalten hatten, waren nach hinten gekippt.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Ich kann es nicht.«
    »Was?«
    »Ja, verdammt, ich kann es nicht. Ich bringe es nicht fertig, den Kleinen anzuheben.«
    »Aber du hast ihn angefasst.«
    »Ja, das habe ich.«
    »Dann heb ihn auch an!«
    »Nein, verdammt.«
    »Und warum nicht?«, herrschte ich ihn an.
    »Da – da – ist etwas anderes. Er will nicht aus der Wiege, das spüre ich genau. Er will hier bleiben. Also werde ich ihn in Ruhe lassen. Und wenn du schießen willst, dann kannst du es ruhig tun.«
    »Möchtest du so gern sterben?«
    »Besser als Knast.«
    Da biss ich auf Granit. Ich steckte in einer Zwickmühle, und da rief mir mein Partner zu: »Tu es, John!«
    Ich wusste, was er meinte. Blake würde ich nicht dazu bringen, also musste ich ran. Diesmal beugte ich mich nach vorn, denn ich hatte noch etwas Bestimmtes vor. Ich wollte besser in die Augen des Jungen sehen, um eventuell eine Ähnlichkeit mit denen des Matthias feststellen zu können.
    Ich sah hinein, sah sie nur dunkel, aber nicht schwarz. Es konnte auch ein Braun sein oder Grün.
    Es sah so aus, als würde mir das Kreuz aus der Hand rutschen und auf etwas Bestimmtes zu fallen.
    Das traf auch zu.
    Es war das Gesicht des Kindes.
    Und mit der Berührung erfolgte der Schrei!
    ***
    So schrie kein Kind!
    Das war schon der irre Schrei einer erwachsenen Person, und als er mir in den Ohren dröhnte, zuckte ich hoch und zugleich zur Seite.
    In der Wiege aber tobte der Horror. Da hatte das Kind die Macht des Kreuzes mit aller Härte zu spüren bekommen. Und es war schlecht. In ihm steckten die Gene des Matthias, der nur einen Herrn, Luzifer, kannte.
    Ich wusste nicht genau, wo das Kreuz den kleinen Körper getroffen hatte, aber ich hörte die Schreie, ich sah den Nebel, der aufstieg. Es konnte auch Rauch sein, der aus dem Körper des Kleinkindes drang, das zum Glück nicht mehr älter werden würde, um dann die Botschaft seines wahren Vaters zu verbreiten. Irgendwann hätte er sich daran erinnert, da war ich mir hundertprozentig sicher.
    Ein grünes Funkeln sah ich auch in den Augen. Aber der Blick wurde sehr schnell wieder matt.
    Dann war es vorbei.
    Es gab keinen Schrei mehr. Es gab auch keinen Gideon mehr so, wie man ihn kannte. In der Wiege lag eine kleine Gestalt, dessen Haut sich immer mehr zusammenzog, weil sie

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