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1815 - Die Wiege des Teufels

1815 - Die Wiege des Teufels

Titel: 1815 - Die Wiege des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dämmerung, und wir gingen dann nicht mehr weiter, sondern duckten uns sogar, als nicht weit entfernt die hellen Bahnen zweier Scheinwerferpaare das graue Licht zerstörten.
    Sie kamen …
    Und sie brauchten nur noch ein paar Meter zu fahren, dann hatten sie ihr Ziel erreicht. Sie wurden gestoppt, und sofort danach wurde es wieder dunkel.
    Jetzt leuchtete kein Scheinwerfer mehr die Kirche an. Da es noch nicht richtig dunkel war, konnte jeder genug sehen. Auch wir hätten das gekonnt, aber wir blieben mehr im Hintergrund und waren froh, dass man uns nicht entdeckt hatte.
    Dafür sahen wir die Personen auf die Kirche zugehen. Sie öffneten die Tür und blieben in der Kirche, wo sie Kerzen anzündeten, das sahen wir am Licht, das die Fenster der Kirche erleuchtete. Kerzenlicht. Die andere Seite liebte es wohl romantisch.
    Es würde weitergehen, und wir würden dabei sein, das auf jeden Fall. Nur nicht sichtbar. Erst später, wenn es sich lohnte. Dann würden wir eingreifen.
    Es gab zwei Frauen. Eine von ihnen hielt ein Kind in den Armen. Jedenfalls bewegte sie sich so, allerdings hörten wir von dem Kind nichts.
    Sie gingen.
    Sie rahmten einen Mann ein, der recht groß und dunkel gekleidet war.
    »Das ist der Chef, John.«
    »Du meinst den Oberteufel?«
    »So ähnlich.«
    Ich nickte. »Da kann ich dir nicht widersprechen. Ich bin nur gespannt, was sie in der Kirche vorhaben und wie die Dinge ablaufen.«
    Wir warteten wirklich darauf und waren erst mal froh, dass kein Mitglied der anderen Seite vor der Kirche stand und so etwas wie einen Aufpasser spielte.
    Sie alle waren in die Kirche gegangen, um an einem Ritual teilzunehmen, das bestimmt nichts mit einer normalen Messe zu tun hatte.
    Aber es ging um ein Kind, das hatten wir schon gesehen. Und wir wussten auch, wie alles begonnen hatte, nämlich mit einer Wiege. Ein Kind und eine Wiege passten zusammen. Nur nicht in diesem Fall, denn das konnte tödlich enden.
    Auch Suko verfolgte den gleichen Gedanken, denn er fragte mich: »Hast du das Kind gesehen?«
    »Nein, nicht wirklich.«
    »Aber es war da.«
    »Ja, das meine ich auch.« Ich sah, dass Suko für einen Moment die Augen schloss. »Was hast du?«
    »Wenn ich mir vorstelle, dass sie das Kind dem Teufel weihen werden, dann würde es sogar so weit kommen, dass sie es letztendlich noch umbringen.«
    »Das könnte sein. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit.«
    »Welche denn?«
    »Dass dieses Kind schon vorher dem Teufel geweiht war und es jetzt eine bestimmte Funktion erfüllen muss.«
    »Meinst du?«
    »Ist eine Möglichkeit.«
    »Wir finden es heraus.«
    Mittlerweile hatten wir uns der Tür so weit genähert, dass wir sie mit dem ausgestreckten Arm erreichen konnten. Sie war geschlossen, und ich ging davon aus, dass sie nicht lautlos geöffnet werden konnte. Und wenn sie offen war und auch nur einen Spalt, da würde sich der Wind immer Einlass verschaffen und die Kerzenflammen zum Flackern bringen.
    »Wir sollten den anderen Eingang nehmen«, schlug ich vor. »Den durch die Sakristei.«
    »Wollte ich auch gerade sagen.«
    »Dann komm.«
    Wir hatten es jetzt eilig. Waren trotzdem auf der Hut, denn vor Überraschungen konnte man nie sicher sein.
    Aber es lauerte niemand. Wir erreichten den Seiteneingang und atmeten erst mal auf. Er war nicht abgeschlossen, und so schoben wir uns in die dunkle Sakristei.
    Noch immer roch es nach Kerzenwachs, Staub und Mottenpulver. Um die Leiche kümmerten wir uns nicht, denn andere Dinge waren jetzt wichtiger. Wir wollten in die Kirche und Zeugen sein bei einem Vorgang, der nicht bis zu seinem bitteren Ende durchgezogen werden durfte. Auf keinen Fall sollte das Kind leiden.
    Suko ging vor. Vor der Tür, hinter der die Kirche lag, blieb er stehen und legte sein Ohr gegen das Holz.
    Ich stand dicht hinter ihm und hörte auch nichts.
    »Wir sollten nachschauen, John.«
    »Dann mach den Anfang.«
    Darauf hatte Suko nur gewartet. Er war ein Meister im leisen Öffnen von Türen. Wie er das schaffte, wusste ich nicht, er hatte es mir auch nie gesagt. Jetzt hoffte ich, dass seine Kunst ihn nicht im Stich ließ. Ich vernahm nichts, aber Suko hatte die Tür aufbekommen, und so gelang uns ein erster Blick.
    Die Kirche sah leer aus. Sie war auch leer und trotzdem nicht menschenleer, denn dort, wo das Licht der Kerzen leicht flackerte, da spielte die Musik.
    Dort mussten sie stehen, und ich ging davon aus, dass auch der Altar nicht weit entfernt war.
    Ich stand noch immer hinter Suko. »Was

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