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1815 - Rätselwelt Galorn

Titel: 1815 - Rätselwelt Galorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schleudern basteln, diese Waffe hatte sich in der Vergangenheit als ziemlich brauchbar erwiesen.
    Es waren ziemlich viele, mindestens ein Dutzend. Das gefiel mir überhaupt nicht.
    Kroogh, soviel hatten wir schon herausgefunden, lebten entweder allein oder in Konglomeraten. Sie taten sich zusammen, und diese Konglomerate entwickelten dann so etwas wie eine eigene Persönlichkeit. In der Regel, so hatte man uns das erklärt, verhielten sich die Kroogh so, wenn sie größere und nicht ganz astreine Ziele ins Auge gefaßt hatten.
    Ein Dutzend und mehr Kroogh in einem Konglomerat, das war eine beachtliche Macht und ließ auf einen üblen Streich schließen. Richtete er sich gegen uns, oder waren andere als Opfer auserkoren?
    In Gaalo kümmerte sich jeder vornehmlich um die eigene Wohlfahrt. Man tat anderen, wenn es sich vermeiden ließ, nichts zuleide, aber man krümmte in der Regel auch keine Schuppe, um einem anderen zu helfen - mit beachtlicher Vorurteilsfreiheit war diese Haltung speziesübergreifend. Egal, wer oder was in Schwierigkeiten geriet, die anderen guckten weg, selbst wenn sie zum gleichen Volk gehörten. Offenbar waren es die ganz besonderen Lebensbedingungen auf Galorn gewesen, die zu dieser Form von Ethik geführt hatten.
    Es wurde heller. Den Anzeichen nach versprach es ein schöner Tag zu werden - klarer Himmel, viel Sonne, wenig Regen und sehr viel Kälte. Beim bloßen Gedanken daran begann ich zu bibbern.
    Die Kroogh-Meute hatte irgendwie etwas Eßbares aufgetrieben. Ich hörte es knacken und knistern und knurpseln; ich grinste zufrieden. Sollten sie, die kleinen Kerle, ich gönnte es ihnen.
    Dann aber wurde mir mit einem Mal klar, was dort drüben, auf der anderen Straßenseite, wirklich passierte ...
    Ich sah einen Zentrifaal langsam die Straße entlangschreiten, vorbei an jener Wand, hinter der die Kroogh verschwunden waren. Und dort hatten sie ganz bestimmt nichts Eßbares gefunden, sondern sie hatten die vereinsamt stehende Wand, die Straßenfront des alten Hauses, unterminiert und dem Einsturz nahe gebracht.
    Jetzt erkannte ich auch, daß der Zentrifaal eine reichhaltigere Kleidung trug als üblich. Offenbar jemand von Rang, Einfluß und Reichtum ...
    „Aufgepaßt!" schrie ich laut und versuchte auf die Füße zu kommen. Meine Glieder waren steif und ungelenk wegen der Kälte, ich bekam sie nur mühsam in Bewegung gesetzt. Nur der Rücken war warm und geschmeidig.
    „Vorsicht!"
    Ich wußte nicht, was „Achtung, Falle!" in der Sprache der Gaalo-Bewohner hieß und brüllte einfach drauflos, in der Hoffnung, daß meine Reaktion verständlich genug für das Opfer war.
    Der Zentrifaal blieb tatsächlich stehen und sah sich um. Er entdeckte mich, stellte fest, daß ich auf ihn zupreschte - und wich unwillkürlich zurück, noch näher an die Hauswand hin. Und ich sah, daß die Mauer bei weitem nicht mehr so gerade stand wie vorher.
    „Deckung!" rief ich und wedelte mit den Armen, während ich weiterhin auf den Zentrifaal einstürmte.
    Der Zentrifaal stieß seinerseits laute Rufe aus und gestikulierte; wem seine Schreie galten, konnte ich nicht feststellen. Die Wand neigte sich sanft und langsam, es sah fast zärtlich aus, als wollte sie ihn behutsam bedecken.
    Ich bekam den Zentrifaal gerade noch zu fassen. Ohne mich um sein Protestgeschrei zu kümmern, stieß ich ihn vor mir her, drei Schritte weit, bis er stolperte und ich im Weiterstürmen über ihn strauchelte. Während wir noch unsere Gliedmaßen sortierten, wurde es hinter uns laut.
    Knirschend und krachend brach die Hauswand zusammen. Die einzelnen Ziegel donnerten auf den Beton des Bodens - hätte dort ein lebendes Wesen gestanden, wäre es jetzt mit Sicherheit tot gewesen.
    Aber das hatte der Zentrifaal noch nicht begriffen. Er schrie und schlug auf mich ein - und zwar mit seiner rechten Hand.
    Zentrifaal besaßen zwei Hände, eine rechte und eine linke, die einander in Aussehen und Funktion nicht eben ähnlich waren.
    Die linke Hand sah im geschlossenen Zustand aus wie eine ziemlich große schwarze Konservendose.
    Wurde sie geöffnet, klappte sie auseinander und enthüllte, was sie tatsächlich war: eine ziemlich große, schwarze Konservendose. In dem Hohlraum dieser Hand transportierten die Zentrifaal ihre Nahrung, Wasser, Sand, was auch immer sie als Eigentum besaßen und transportieren wollten. Eine sehr nützliche und zweckdienliche Hand, wenn auch kein besonders gutes Werkzeug zum Greifen.
    Dafür war die Rechte wesentlich besser

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