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1815 - Rätselwelt Galorn

Titel: 1815 - Rätselwelt Galorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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offenbar bereit, ihm zu gehorchen, ihm zu helfen und ihn im Gewimmel von Gaalo zu schützen.
    Foremon registrierte es mit Gleichmut, wie alles, was um ihn herum und mit ihm geschah. Seine Chancen, die Verbrecher zu stellen und zu bestrafen, waren dank dieser unerwarteten Hilfe beträchtlich gestiegen.
    Der Wächter der Basaltebene konnte sich an die Arbeit machen, das Verbrechen am vierten Boten von Thoregon zu sühnen ...
     
    7.
     
    Stellt man einen Menschen mit einem Fuß auf eine Herdplatte und mit dem anderen auf einen Haufen Trockeneis, geht es diesem Menschen prächtig - im Durchschnitt. So lautet jedenfalls ein fossiler Scherz über die Aussagekraft von Statistiken.
    Im Durchschnitt ging es auch mir prächtig. Mein Rücken war angenehm heiß, und meine Füße fühlten sich an wie Eisklumpen. In unserer kleinen Höhle schlief Perry den Schlaf des Gerechten, und ich hielt Wache.
    Das Verfahren hatte sich in den letzten Tagen bewährt. Wir fanden in jeder zweiten Nacht ausreichend Schlaf und auch Schutz vor dem immer wieder hereinbrechenden Regen, der wohl schlimmsten Belästigung, die diese Welt zu bieten hatte und die uns immer mehr zusetzte.
    Aus seltsam aussehenden Brettern hatten wir vor der Höhle eine Art Unterstand gebastelt, in dem der jeweils Wachende vor dem Regen und den gröbsten Windstößen geschützt war.
    Nicht allerdings vor unliebsamem Besuch.
    Gleich nach der ersten Nacht hatten wir es registrieren müssen. Wir hatten uns in der Stadt umgesehen, Ortsund Sprachstudien betrieben. Als wir zu unserem Unterschlupf zurückkehrten, hatten wir ihn besetzt gefunden. Zu zweit war es uns leichtgefallen, unsere Höhle zu räumen - von einem sehr übellaunigen Mocksgerger, der endlose Zorntiraden in Gergisch hören ließ, sich dann aber, als er das Aussichtslose seiner Bemühungen erkannte, davonstahl.
    Einen Tag später fanden wir bei unserer Rückkehr unsere Höhle weitgehend zerstört vor. Neid war offenbar eine Gefühlsregung, zu der die Bewohner von Gaalo ebenfalls fähig waren.
    Es dämmerte. Sehr früher Morgen, stellte ich fest. Genau die richtige Zeit, sich unter der Bettdecke noch einmal herumzudrehen, zusammenzurollen und eine weitere Mütze voll Schlaf zu nehmen. Luxusschlaf nenne ich diese Zeit - eigentlich ist man ausgeruht und ausgeschlafen genug, um aufstehen zu können, aber eine kleine Zusatzportion Schlaf, vielleicht durchzogen von einem angenehmen Traum, kann schließlich nicht schaden. Und es beweist, wie unabhängig man von den üblichen Regeln des Lebens ist ...
    Ich dehnte und streckte mich vorsichtig. Nein, an die Extraportion Schlaf war nicht zu denken. Ich mußte wachen, damit Perrys Schlaf nicht gestört wurde.
    Und ihn zu wecken, fiel mir um diese Zeit nicht ein. Aktivatorträger brauchen nicht allzuviel Schlaf, mag sein aber das heißt nicht, daß sie mit Schlaf nichts anzufangen wüßten. Es ist wie mit dem Essen: Nahrungsaufnahme und eine gute Mahlzeit sind schließlich auch zwei verschiedene Dinge, auch wenn sie den gleichen Endzweck haben, nämlich dem Körper verwertbare Kost zuzuführen.
    Etwas bewegte sich in meinem Gesichtskreis.
    Klein, braun, huschend - ein Kroogh, oder mehrere. Die Kroogh sahen putzig aus, und in der Regel verhielten sie sich auch so, wie man es nach diesem optischen Vorurteil erwartete. Aber nicht immer und überall.
    Sie waren beispielsweise ausgepichte Nahrungsdiebe, wieselflink und sehr gerissen. Meist arbeiteten sie in Teams. Einer oder zwei kamen offen heran, purzelten durcheinander, fiepten einen an, gebärdeten sich freundlich und munter - und wenn man darauf hereinfiel, schlichen sich zwei andere von einer anderen Seite her lautlos heran, sprangen zu, und weg war die Nahrung. Sie waren sogar so ausgefuchst, daß der Dieb die Beute sehr schnell an einen anderen Kroogh weitergab und dann in eine abweichende Richtung flüchtete.
    Die paar Zehntelsekunden, die man als Opfer brauchte, um sich zu entscheiden, ob man dem frechen Dieb oder seiner Nahrung folgen wollte, reichten den Kroogh als Vorsprung bequem aus. Man sah noch etwas huschen und sausen, und weg waren die Kroogh - und mit ihnen dann auch das Essen.
    Unter normalen Umständen hätte mich dieses Verhalten eher amüsiert, aber wenn man auf diese Nahrung ebenso angewiesen ist wie die Diebe, bekommt die Sache eine ganz andere Grundlage ...
    Ich spähte zu den Kroogh hinüber. Waffen hatten wir nicht, nur ein paar Steine, mit denen wir werfen konnten. Eigentlich wollten wir uns zwei

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