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1816 - Hüter der Glückseligkeit

Titel: 1816 - Hüter der Glückseligkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gliedmaße ausgebildet zu einer vollständig verschließbaren Hohlschaufel, in der die Zentrifaal die unterschiedlichsten Gegenstände und Materialien transportieren konnten.
    Die Stirn war doppelt so hoch wie die eines Menschen, daher wirkte das Gesicht ziemlich klein; Geprägt wurde dieses Gesicht durch einen schwarzen Streifen, der quer darüber verlief, allem Anschein nach die Analogie zu unseren Augen. Statt Nasenlöcher gab es vertikale Schlitze - und der Mund war gleichsam unter dem Kinn versteckt, so daß man ihn kaum einmal zu sehen bekam. Trotz der Verschiedenheiten hatten wir das Mienenspiel der Zentrifaal nach relativ kurzer Zeit bereits recht gut deuten können.
    „Ich weiß", antwortete Perry „Aber ..."
    A-Ostamul machte eine herrische Gebärde.
    „Tut es nicht!" stieß er hervor, diesmal ziemlich grob. „Viele haben das schon versucht, auch mit Leitern, aber sie sind jedesmal abgefangen worden. Und danach ..."
    Er blickte Perry drohend an.
    „Ihr riskiert euer Leben", warnte A-Ostamul. „Ich erinnere mich an einen Versuch mit einer Leiter. Es waren zwei von unserem Volk. Einer ist aus großer Höhe abgestürzt, und der andere ist ebenfalls tot."
    Er machte eine heftige Geste der Verneinung.
    „Ich werde das niemals zulassen."
    „Keinesfalls werden wir euch in Gefahr bringen", versprach Perry, dann wandte er sich an mich. „Hast du eine Idee?"
    Ich hatte schon geraume Zeit über das Problem nachgedacht. Hochwertige Technik, wie wir sie brauchen würden, um den abgeriegelten Pilzdom wieder zu öffnen, war wenn überhaupt - nur in HerzFÜNF zu finden. Also mußten wir dort hinein, egal wie.
    „Wir schnappen uns einen der Schüsselroboter und zwingen ihn, uns in den Bunker zu bringen", sagte ich und grinste. „Du kennst meine Methode - immer den Stier bei den Hörnern packen."
    „Und wie willst du den Robot dazu bringen, das zu tun?"
    „Entweder schwingen wir uns auf ihn und hoffen, daß er uns stur zum Bunker bringt, oder wir stellen uns tot und lassen uns abtransportieren. Die Roboter holen doch die Leichen von den Straßen und schaffen sie weg. Wohin?"
    A-Ostamul sah uns entgeistert an, dann machte er wieder heftige Abwehrzeichen.
    „Die Roboter lassen sich nicht zwingen", gab er uns zu verstehen. „Man kann sie nicht als Transportmittel benutzen, sie werfen einen ab. Und ... habe ich das richtig verstanden, ihr wollt euch totstellen?"
    Ich nickte. A-Ostamul hatte inzwischen gelernt, was diese menschliche Geste bedeutete.
    „Wohin werden die Leichen gebracht?" fragte ich.
    „Das wissen wir nicht", antwortete der Clanführer der Zentrifaal verwirrt. „Aber sicher nicht nach Herz-FÜNF Und auch nicht zurück ...Das steht fest."
    „Man müßte sich einen der Roboter schnappen und gründlich untersuchen", überlegte ich laut. „Dann könnte man weitersehen ..."
    Einer von A-Ostamuls Untergebenen, Clanbrüdern oder was auch immer, redete heftig auf ihn ein, so schnell und aufgeregt, daß ich nur einen Bruchteil der Worte verstehen konnte.
    „Ihr habt einen solchen Roboter erbeutet?"
    Perry hatte wieder einmal schneller geschaltet. Kurz vor dem Einsetzen der Glücks-Reduktion hatte A-Ostamul schon einmal davon gesprochen, aber die Zeit danach war so eindrucksvoll gewesen, daß ich die Angelegenheit einfach vergessen hatte.
    A-Ostamul machte eine Geste der Bejahung.
    „Aber er ist kaputt. Er arbeitet nicht mehr. Bewegt sich nicht, gibt kein Geräusch ...defekt!"
    Perry und ich wechselten einen raschen Blick. War das die Chance, auf die wir gewartet hatten?
    „Kannst du uns diesen Roboter zeigen?" fragte Perry ohne zu zögern; ich allein konnte seiner Stimme anhören, wie scharf er darauf war, diesen Robot in seine Finger zu bekommen.
    A-Ostamul zögerte, und ich ahnte, was in dem Zentrifaal vorging.
    Wer in Gaalo lebte, für längere Zeit, der hatte einen inneren Kompromiß geschlossen. Er nahm all die Widrigkeiten, die dieses Leben kennzeichneten, in Kauf, weil er an der Glücks-Reduktion teilnehmen wollte.
    Offenbar gab es diese Glücks-Reduktion nur dann, wenn die Bewohner von Gaalo sich so verhielten, wie der AndroHüter es wollte.
    Folgerichtig wagte es niemand, an diesem Konsens zu rütteln. Offenbar war es einfach nicht möglich, beides zur gleichen Zeit zu haben: Glücks-Reduktion und materiellen Wohlstand. Der Andro-Hüter saß eindeutig am längeren Hebel, und niemand wollte es wagen, ihn zu erzürnen und damit die nächste Glücks-Reduktion zu gefährden.
    „In ein paar

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