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1817 - Der Nachtmahr

1817 - Der Nachtmahr

Titel: 1817 - Der Nachtmahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und?«
    »Hast du ihn denn nicht gespürt?« Jetzt nahm ihr Gesichtsausdruck etwas Lauerndes an.
    »Doch, habe ich. In der vergangenen Nacht, als du als Helen Quest bei mir übernachtet hast.«
    »Das ist gut. Sehr gut sogar.«
    »Wie meinst du das?«
    »So haben wir den Beweis bekommen.«
    »Wir?«
    »Ja. Helen und ich.« Sie kicherte kurz. »Wir beide sind da ein Team. Wir haben uns den Plan ausgedacht.«
    »Welchen Plan?«
    »Den, um dich ins Boot zu holen.« Sie nickte einige Male. »Wir haben darauf hingearbeitet. Du solltest ins Boot, und jetzt musst du mit uns schwimmen.«
    »Meinst du?«
    »Ja. Und ich bin mir sicher, dass du den Verfolger bereits gesehen hast.«
    »Von wem sprichst du?«
    »Das kannst du dir doch denken. Vom Nachtmahr. Von einer Gestalt des Schreckens. Von einem Wesen, das sich in verschiedenen Posen und Formen zeigen kann.«
    »Aha …«
    »Weißt du jetzt Bescheid?«
    »Nein, nicht wirklich. Ich habe mit dem Alb nichts zu tun, solange er in seiner Welt bleibt und …«
    »Aber er und seine Ebenbilder werden töten, John Sinclair. Sie sind stark geworden, denn sie können ihre Gestalt wechseln. Sie bleiben nicht nur feinstofflich, sie sind auch in der Lage, eine andere Gestalt anzunehmen.«
    »Zum Bespiel?«
    »Man spricht von einem Vampir. Von einer uralten Macht, die in die Träume der Menschen eindringt, um sie später wahr werden zu lassen. Es waren die Nachtmahre, die Blutsauger, die Bösen und Grausamen, die sich nicht immer verstecken wollten, es aber dann doch taten. Es sind keine normalen Vampire. Es sind die uralten, die echten, auch die widerlichen, von denen die alten Legenden des Balkans berichten. Auch in denen der Sinti und Roma kommen sie vor, und noch heute macht man kleinen Kindern mit ihnen Angst.«
    »Und das soll ich glauben?«
    »Ich an deiner Stelle würde es tun.«
    Ja, sie hatte recht. Ich brauchte nur an das zu denken, was ich in der Nacht erlebt hatte. Das war eine Attacke aus einer anderen Welt gewesen. Dagegen hatte man nichts tun können.
    Ich nickte Uma Stern zu. Dabei fragte ich: »Und man will dich töten?«
    »Ja, so ist es.«
    »Warum?«
    »Es ist doch egal für dich. Ich möchte nur, dass du so etwas wie mein Leibwächter bist.«
    »Und wie käme ich dazu?«
    »Es ist auch in deinem Interesse.«
    »Warum?«
    »Weil diese Nachtmahre auch deine Feinde sind. Die Albs, die Traumwesen, die eigentlich gestaltlos sind, aber das ist vorbei. Sie befinden sich in einem Umbruch.«
    »Wieso?«
    »Sie wollen als Gestalten herumlaufen. Vielleicht sogar ihre einstige Urform annehmen.«
    Ja, das konnte sein. Das bestätigte ich ihr aber nicht. Ich war nur davon überrascht worden, wie stark die beiden Frauen vorgegangen waren, um mich ins Spiel zu bringen. Auf dem normalen Wege hätte es wohl nicht so geklappt.
    »Warum überlegst du?«
    Ich musste lachen. »Ich denke darüber nach, was wirklich hinter der Sache steckt.«
    »Du hast es gehört.«
    »Das war eine Warnung.«
    »Ja und Einladung, dich auf unsere Seite zu stellen.«
    Ich lächelte. »Du machst es dir einfach.«
    »Nein, das war schon genau überlegt.«
    »Kann sein. Aber du verdienst dein Geld hier als Wahrsagerin oder als Hexe?«
    »Als Hexe.«
    »Aha. Und was wollen die Menschen von dir?«
    »Alles Mögliche«, gab sie zu. »Aber davon kannst du dir gleich selbst ein Bild machen.«
    »Wieso?«
    »Bitte, ich rechne damit, dass du noch bleibst. Wer mich beschützen will, der muss auch in meiner Nähe sein.«
    Sie sagte das mit einer Chuzpe, die wirklich ungewöhnlich war. Eingebildet und arrogant war sie jedoch nicht. Das merkte man ihr an.
    Aber diese Sicherheit konnte auch aufgesetzt sein. Ich wusste es nicht, ich suchte nach einer Ausrede, nicht länger bleiben zu können, doch sie kam mir zuvor.
    »Bitte, dort in der Ecke steht ein wunderbar bequemer Sessel, da kannst du Platz nehmen.«
    »Und dann?«
    Uma Stern rieb ihre Hände. »Dann brauchen wir nur noch abzuwarten.«
    »Worauf?«
    »Bis sich meine Feinde zeigen.«
    »Aha. Und du gehst davon aus, dass sie auch kommen?«
    »Ja, sie werden mich vernichten wollen. Ich bin ihnen in die Quere geraten.« Sie lachte leise. »Aber wenn du hier bist, werden sie keine Chance haben.«
    »Und wenn nicht?«
    »Was meinst du?«
    »Ja, es kann durchaus sein, dass ich keine Lust habe.«
    »Wieso nicht?«
    »Es sind deine Probleme, nicht die meinen, wenn überhaupt.« Ich nickte ihr zu. »Aber ich werde darüber nachdenken.«
    Uma Stern wollte etwas sagen. Sie kam

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