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1817 - Krieger der Gazkar

Titel: 1817 - Krieger der Gazkar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hervorragend.
    Da stürzte Gemba das erste Mal. Er war sofort wieder auf den Beinen, schlug einen Haken und versuchte, einen anderen Weg in den Wald zu finden, da Bunny ihn bereits überholt hatte und von vorn angriff.
    Nach dem zweiten Haken stürzte der Gazka erneut, und nun kam Pepe von der rechten Seite mit langen Sätzen rasch näher. Joseph hielt weiter mit direktem Kurs auf ihn zu, so daß ihm nur noch ein Weg in den Wald offenblieb.
    Wie ein Hase wurde der Krieger gehetzt; er hatte wohl die Hoffnung, doch noch zu entkommen, nicht aufgegeben, denn er drehte sich kein einziges Mal um. Er rannte, stürzte, schlug einen Haken und rannte weiter.
    Je näher sie dem Wald kamen, desto unsicherer wurde der Boden. Wasserrinnen und Sumpflöcher nahmen zu.
    Hinter dem Wald lag die Stadt, vielleicht noch sechs Kilometer entfernt, ein Katzensprung gemessen an dem, was sie zurückgelegt hatten.
    Sie durften Gemba nun nicht entkommen lassen!
    In diesem Moment hatte Bunny den Krieger erreicht; und gleich darauf auch Pepe. Sie stürzten übereinander und rollten über den Boden. Der Käferartige kreischte und tobte wie ein Irrsinniger, er schleuderte den Jungen wie ein welkes Blatt von sich.
    Bunny jedoch war ein Roboter und von erheblichem Gewicht, er ließ sich nicht so einfach abschütteln.
    Und Pepe kam schnell wieder auf die Beine und stürzte sich erneut auf den Krieger.
    Joseph kam endlich an" lief jedoch weiter zu einem großen und sehr alten, von Moosen, Orchideen, Efeu und Lianen überwucherten Baum. Dort schnitt er hastig mit seinem Fischmesser einige Lianen ab.
    Während Bunny und Pepe versuchten, den tobenden Krieger festzuhalten, fesselte er ihm rasch und geschickt zuerst das lange Armpaar, dann die Beine, zuletzt das kurze Armpaar.
    Gefesselt und überwältigt hörte Gemba mit seinem Toben nicht auf. Das haßerfüllte Stakkato seiner schrillen Stimme klang in Pepes Ohren fast wie das mörderische Scan-Signal der Neezer in Camp Mirage.
    Alle Bemühungen, ihn zu beruhigen, schlugen fehl. Gemba tobte und schrie, bis seine Schwäche so groß war, daß er nicht mehr konnte.
    Dann fiel er in regelrechte Apathie, fast der Totenstarre ähnlich.
    Joseph und Pepe ließen sich keuchend und schwitzend auf den Erdboden fallen. Beide waren ein paar Minuten lang unfähig, etwas zu sagen oder auch nur den Finger zu heben.
    Erst nachdem sie einigermaßen Luft geschnappt hatten, konnten sie sich den Schweiß von der Stirn wischen, und in ihre trüben Augen trat wieder Leben.
    Bunny ließ den Krieger die ganze Zeit nicht aus den Augen, aber Gemba blieb weiterhin apathisch.
    Joseph glaubte zwar nicht, daß er sich aufgegeben hatte, sondern daß er im verborgenen lauerte, um wieder zuzuschlagen.
    Gemba wirkte jetzt anders als zuvor, nicht mehr so verwirrt. In seinen riesigen Facettenaugen lag ein beunruhigendes, wenn nicht gar beängstigendes Glimmen.
     
    *
     
    „Also?" forderte der Cajun den Roboter schließlich auf.
    „Es ist nicht einfach, aus diesem Schwall etwas Verständliches analysieren und übersetzen zu können.
    Die Sprache ist immer noch sehr fremd und viele Elemente unbekannt. Gemba ist außer sich vor Haß und Zorn, andererseits aber nun ganz sicher, daß ihr ihm nun nicht mehr entkommen könnt. Seine Gefangenschaft ist nur eine Frage der Zeit und nützt euch nichts."
    „Was war die Ursache für seine plötzliche Wiedergeburt?"
    „Die Neezer versprühen eine Art Duftnetz für die Gazkar, in dem sie sich orientieren können. Das war der Grund, weshalb Gemba so durcheinander gewesen ist: Er befand sich außerhalb des Duftnetzes und wußte nicht mehr, wohin er sich wenden sollte. Ohne dieses Netz ist ein Gazka vollkommen hilflos, da er nicht unsere Vorstellungskraft oder unser Orientierungsvermögen besitzt. Sonnenstände, Kompaß, Koordinaten - nach all dem kann er sich nicht richten. Er findet sich nur mittels seines Geruchssinns innerhalb des Neezer-Netzes zurecht. Fehlt das Netz, ist er praktisch blind und taub, ohne Bezugspunkt. Sein Geruchssinn ist zwar fein, aber nur auf das vertraute Netz und die Artgenossen ausgerichtet. Für alles andere ist er nicht empfänglich."
    Josephs Mund stand vor Staunen offen. Bunny sprach soviel auf einmal!
    „Offensichtlich ist im weiteren Umkreis von Swamp-City ein großflächiges, dichtes Duftnetz gesprüht worden. Das hat Gemba aus seiner Totenstarre zurückgeholt, und zwar so schlagartig, daß ich das Einsetzen der Körperfunktionen zwar noch registrieren, aber nicht mehr

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