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1817 - Krieger der Gazkar

Titel: 1817 - Krieger der Gazkar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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um sich.
    Auch die beiden Kämpfenden verharrten.
    Dann sackte Gemba plötzlich zusammen und fiel auf den Rücken, alle sechs Extremitäten steif von sich gestreckt.
    Bunny wandte sich ihm sofort zu und untersuchte ihn.
    „Er ist tot", berichtete er.
     
    *
     
    „Tot?" wiederholte Joseph ungläubig. „Aber wie ..."
    „Du hast ihn zu Tode erschreckt", vermutete Pepe, stand auf und näherte sich vorsichtig dem toten Krieger.
    „Quatsch", fauchte der Cajun. „Ein Krieger, der sich zu Tode erschreckt, nur-meil ich ein bißchen die Stimme erhebe! Lächerlich!"
    „Stimmt", nickte Pepe. „In letzter Zeit schreist du nämlich dauernd rum. Wäre schon ein bißchen merkwürdig, daß er jetzt erst umfiel."
    Auch Joseph untersuchte nun seinerseits den starren Käferartigen, indem er ihn mehrmals unsanft anpuffte oder versuchte, eine Reaktion in den Augen zu erkennen. Über den rötlichen Facetten bildete sich ein leicht milchiger Schleier, ähnlich dem Schlupflid einer Schlange. Gemba hatte sich in kurzen Abständen immer sorgfältig und sehr schnell mit allen vier Armen gleichzeitig geputzt, besonders die Augen. Joseph hatte schon vermutet, daß dabei aus Drüsen eine Flüssigkeit austrat, denn danach hatte er jedesmal stark geglänzt.
    „Er - er scheint ja nun wirklich tot zu sein", stotterte er, jetzt ernsthaft erschrocken und schuldbewußt.
    „Aber das kann nicht an mir gelegen haben ..."
    „Das kann eine Menge Gründe haben", meldete sich Bunny zu Wort. „Möglicherweise, weil er keine Nahrung zu sich genommen hat. Vielleicht die Klimaumstellung, oder er ist ohne unser Wissen von einem Insekt gestochen worden, das eine Krankheit mit tödlichem Verlauf in ihm auslöste. Ich bin von meiner Programmierung her nicht in der Lage, eine genaue medizinische Untersuchung durchzuführen und die tatsächliche Todesursache festzustellen. Aber die Körpertemperatur des Gazka ist um mehr als zehn Grad gesunken, sämtliche Körperfunktionen stehen still, und ich kann keine Gehirnströme mehr anmessen.
    Außerdem scheint eine Art Konservierungsvorgang einzusetzen, ausgelöst durch die Starre der Unterkühlung.
    Es ist zwar anders als bei dem Kommandanten, doch das muß nichts bedeuten. Der Kommandant hat Selbstmord mit einer Waffe begangen."
    „Vielleicht wollte er auch sterben, nachdem sein neuester Fluchtversuch mißlungen ist", sinnierte Joseph. „Aber das würde einfach nicht zu seinen bisherigen Äußerungen passen."
    „Der Kommandant hat sich umgebracht."
    „Ja, weil er ohnehin zum Tode verurteilt war. Das ist etwas anderes, Pepe."
    „Jop?"
    „Ja?"
    „Irgendwie tut’s mir leid, daß er nun tot ist."
    „Leid?" fuhr Joseph auf.
    „Na ja, äh ...immerhin haben wir ein paar Antworten erhalten, und vielleicht hätte er uns doch zu den anderen führen können ..."
    Joseph schnaubte durch die Nase.
    „Ich wollte auch nicht, daß er stirbt", sagte er widerwillig. „Ich hab’s mir gewünscht, natürlich, aber nicht wirklich gewollt. Verstehst du?"
    „Glaub’ schon. Und was machen wir jetzt?"
    „Wir nehmen ihn mit nach Swamp-City Schließlich ist er der erste der Fremden, den wir in die Hände bekommen haben. In der Stadt finden wir die Möglichkeiten, ihn genauer zu untersuchen. Kannst du ihn tragen, Bunny?"
    „Kein Problem." Der Roboter lud sich den Käferartigen auf den Rücken, und sie gingen schweigend weiter.
     
    *
     
    Am späten Nachmittag ließen sie die Wälder der Wasserlandschaft hinter sich zurück. Vor ihnen breitete sich eine weite, leicht gewellte und baumreiche Ebene aus, mit vielen Freiflächen voller Schilf- und Büschelgras dazwischen.
    Der Boden sah fest aus, aber das täuschte. Unter der dicken Humusschicht lag Wasser und hinterließ bei jedem Schritt den Eindruck, über einen nachgiebigen, weichen Teppich zu laufen. Auch hier konnte der nächste Schritt der letzte sein; überall lauerten gut verborgen tückische Sumpflöcher, in denen man in Sekundenschnelle haltlos versank.
    In einiger Entfernung zog in der einsetzenden Dämmerung eine Herde Gruinos vorbei, etwa einen Meter hohe und zwei Meter lange Paarhufer, eine Mischung zwischen Schwein und Nagetier mit mächtigen Hauern an den Seiten und kräftigen Mahlzähnen, jedoch friedliche Pflanzenfresser.
    Pepe glotzte sich halb die Augen aus; diese Tiefe hatte er noch nie gesehen, da sie in seiner fast 4000 Kilometer entfernten Dschungelheimat nicht vorkamen.
    Joseph hingegen schaute unablässig zum Himmel, aber alles schien ruhig und

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