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1817 - Krieger der Gazkar

Titel: 1817 - Krieger der Gazkar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich befindet. Das ist für ihn unwichtig, er interessiert sich nicht dafür."
    „Ist es für ihn dann wenigstens wichtig, weshalb er hier ist?"
    „Keineswegs. Er ist ein Krieger, sonst nichts. Seine Aufgabe ist stets dieselbe: Feinde bekämpfen, Bund einfangen. Wo er seine Aufgabe erfüllt, spielt keine Rolle. Ich habe versucht, ihm zu erläutern, welche Rolle die Menschen hier spielen, aber er unterbrach mich sofort. Er will es nicht wissen."
    „Damit er keine Beziehung herstellen kann und vielleicht den Sinn des Kämpfens verliert?"
    „Nein. Er steht im niedrigsten Rang. Gemba macht sich keine Gedanken über andere, nicht einmal über sich selbst - abgesehen davon, daß er es als schreckliche Schande empfindet, gefangengenommen worden zu sein. Keinem Gazka schien das je widerfahren zu sein."
    „Dann sag ihm, daß wir ihn nicht als Gefangenen behandeln wollen. Wenn er freiwillig bei uns bleibt, müssen wir ihn nicht fesseln."
    Bunny sprach mit dem Gazka, der sehr heftig reagierte. Joseph kannte die Antwort schon, bevor der Roboter sie übersetzte.
    „Er ist außer sich über deine Unverschämtheit und verlangt im Gegenteil, daß ihr mit ihm zu kommen habt. Da ihr den Gazkar letztlich doch nicht entkommen werdet, solltet ihr besser freiwillig mitkommen. So seid ihr noch als Resonanzmaterial nützlich. Bei fortdauernder Gegenwehr werdet ihr sonst getötet. Das wäre aber Materialverschwendung."
    Joseph stand auf, er mußte sich jetzt bewegen, sonst platzte er.
    „Verschwendung ist es, mit diesem Mistkäfer zu diskutieren!" sagte er wütend. „Er ist so vernagelt, daß es nicht die geringste Chance zur Verständigung gibt - da nützt es auch nichts, daß du übersetzen kannst!"
    „Nein, Gemba kann gar nicht anders reagieren. Er entstammt einem Kollektiv, vergleichbar einem Ameisenstaat, in dem der einzelne absolut nichts zählt. Es gibt keine Individuen; das Pflichtbewußtsein und das Verlangen, dem Wohle aller zu dienen, ist schon genetisch festgelegt. Ebenso das Verhalten Fremden gegenüber, die starre Festlegung in die Bereiche >Feind< und >Bund<. Links und rechts daneben oder gar in der Mitte gibt es nichts. Die Schranken stehen fest und unerschütterlich."
    Kurz krächzte Bunny, dann sprach er weiter.
    „Gembas Verstand, selbst wenn er durch die Schande der Gefangenschaft nicht angegriffen wäre, ist nur zu begrenztem Denken fähig, keinesfalls aber zu abstrakter Vorstellungskraft oder gar Phantasie. Er hat nicht einmal ein Zeitbewußtsein in unserem Sinne. Wohl weiß er, daß er mal ein Heranwachsender gewesen ist, aber er erinnert sich nicht daran. Genausowenig kann er sich selbst später einmal alt und gebrechlich vorstellen. Ich habe ihm Fragen dieser Art gestellt, aber er reagiert nur ungläubig und hält mich vermutlich für irre in dem Sinne, daß meine Systeme zusehends versagen. Vieles kann ich ihm auch nicht übersetzen, weil es keine analogen Begriffe in seiner Sprache gibt - ebenso umgekehrt."
    „Also wissen wir, daß wir nichts wissen. Nur seinen Namen."
    „Gemba ist kein richtiger Name. Gazkar haben keine Namen, weil sie keine Individuen sind. Sie unterscheiden sich einander durch die Ränge und die natürlichen Muster auf ihren Rückenpanzern, sie reden sich mit den Kurzformen ihrer Kodebezeichnungen an. Die Kodebezeichnungen benennen ihre genaue Herkunft. Möglicherweise tragen Hunderte anderer Gazkar dieselbe Kurzform Gemba."
     
    *
     
    Joseph hatte angeordnet, das Lager abzubrechen und sich in flottem Tempo auf den Weg nach Swamp-City zu machen. Er war zornig und enttäuscht, daß der Gefangene ihm auch nicht weiterhelfen konnte.
    Fast ärgerte er sich darüber, daß Bunny nur als Vermittler von holprigen Dialogen auftreten konnte.
    Dadurch war die hoffnungsvolle Illusion, daß der Käferartige viel zur Lösung des Rätsels beitragen konnte, zerstört.
    Es war vollkommen unwichtig, daß sie ihn mit Gemba anreden konnten und sein Volk sich Gazkar nannte. Daß er Soldat war, hatten sie schon die ganze Zeit gewußt.
    Natürlich konnte Joseph einige Fragen wiederholen und weitere stellen, die er bisher zurückgehalten hatte. Aber er durfte nicht zu ungeduldig sein: Bunny befand sich nicht in Höchstform und durfte nicht überbelastet werden.
    Auch dem Gefangenen mußte Erholung zugestanden werden; es nutzte nichts, ihn andauernd mit einem Stakkato an Fragen zu behämmern. Es würde ihn nur noch mehr verwirren und ihn vielleicht ganz verrückt machen.
    Nicht, daß der Cajun plötzlich

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