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1817 - Krieger der Gazkar

Titel: 1817 - Krieger der Gazkar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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betätigte er die Sensoren, die Kapsel öffnete sich und gab ihn frei.
    Gemba purzelte aus der Öffnung und fiel mit ausgestreckten Armen und Beinen; dabei entglitt ihm alles, was er aus den Gürteln hatte nehmen müssen, um es in der engen Kapsel vor sich zu halten.
    Es gelang ihm gerade noch, sich im Fallen durch heftige Arm- und Beinbewegungen zu drehen und mit dem gepanzerten Rücken im Sumpf zu landen.
    Nicht weit von ihm stürzte die Kapsel, schon fast vollständig zusammengefaltet, in den Schlamm; weitere Teile seiner Ausrüstung regneten um ihn herum ab. Er hatte keine Zeit, sich weitere Gedanken zu machen; der Sog der tückischen Schlammwirbel ergriff ihn und begann ihn langsam in bodenlose Tiefen zu ziehen.
    Heftig mit den Armen und Beinen rudernd, fand Gemba gerade so viel Halt in dem stinkenden, braungrünen, schleimigen Morast, daß er sich aus der hilflosen Rückenlage umdrehen konnte. Zappelnd hielt er sich weiter an der Oberfläche. Er ruderte und kämpfte so verzweifelt, daß es ihm tatsächlich gelang, auf einen mächtigen umgestürzten Baumstamm zuzusteuern.
    Der Schlamm war zäh und kühl und wollte ihn nicht so einfach wieder hergeben, aber die Sogkraft war bei einem so großen, kräftigen und wehrhaften Wesen wie Gemba letztlich nicht stark genug. Der junge Krieger hätte beinahe vor Erleichterung aufgeschrien, als es ihm gelang, sich mit den schwächeren oberen Armen an einem Ast festzuklammern und so an den Baumstamm heranzuziehen, daß auch das kraftvolle, längere Armpaar zupacken konnte.
    Gleich darauf hatte er sich auf den modrigfeuchten, unangenehm stinkenden Baumstamm hinaufgezogen und lag einige Augenblicke atemlos, keuchend und völlig erschöpft ausgestreckt da. Die Wärme der Luft tat ihm wohl. Zwischendurch fand auch ein Sonnenstrahl den Weg durch das dichte, windbewegte Blätterdach der riesigen Sumpfbäume und trocknete seine kältestarren Glieder.
     
    *
     
    Gemba gestattete sich nur einen kurzen Moment der Erholung. Er mußte an seine Aufgabe denken und zusehen, so schnell wie möglich zu den anderen Gazkar aufzuschließen.
    Noch ein wenig wacklig und unsicher stand er auf, säuberte und putzte seinen Körper, bis er wieder im gewohnten Stahlblau schimmerte. Die Körperpflege war ungeheuer wichtig, um die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit und Kampfbereitschaft zu garantieren.
    Unterdessen ließ Gemba seine Blicke über das Sumpfland schweifen, um nach seinen Gefährten Ausschau zu halten.
    Noch war. er nicht beunruhigt; die anderen mußten wie er längst gelandet sein und hatten bestimmt mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen. Sicherlich waren einige von ihnen bereits auf der Suche nach den übrigen Angehörigen der ZYKK-A und würden ihnen den Weg zum Kommandanten weisen, der die Truppe zum nächsten Neezer-Standort führen mußte.
    Gemba war der Unerfahrenste der Einheit, deshalb tat er sich etwas schwerer als die anderen und würde länger brauchen, bis er zu ihnen fand. Eine Welt wie diese hatte er noch nie gesehen, und er war nie darauf vorbereitet worden; zumindest konnte er sich nicht daran erinnern.
    Seine Augen mußten sich erst an die ungewöhnlichen Lichtverhältnisse anpassen, bevor er sich auf ihre gewohnte Schärfe würde verlassen können.
    Gemba war immer noch voller Vertrauen. Er wußte, daß Gazkar niemals versagten. Auch seine anfängliche Beunruhigung auf der ZYKK-A, als die Älteren die Besorgnis über den Verlust der Ehre geäußert hatten, war längst vergangen.
    Er hatte den Absturz überlebt und war im vollen Besitz aller Kräfte. Er konnte seine Aufgabe auch weiterhin verwirklichen: die Neezer zu beschützen und den Resonanzboden für die Alazar vorzubereiten.
    Jedoch ... womit?
    Er war so sehr mit sich beschäftigt gewesen, daß er nicht auf die Ausrüstung geachtet hatte. Er hatte es sogar ganz und gar vergessen!
    Anfänger, verfluchte Gemba sich selbst. Unerfahrener, blutiger Anfänger!
    Ob es jedem Gazka auf seiner ersten Reise so erging? Die Ranghöheren berichteten kaum über ihre Vergangenheit. Andererseits waren die Ranghöheren dazu da, die Anfänger zu unterweisen und anzuleiten.
    Der Angriff und die darauffolgende Havarie waren so schnell geschehen, daß keine Zeit mehr verblieben war, Gemba Verhaltensregeln zu geben.
    Dennoch hätte es ihm niemals passieren dürfen, die Ausrüstung zu verlieren. Den Großteil hatte er nach dem Sturz aus der Kapsel verloren, den Rest anschließend im Sumpf.
    Nur noch zwei leere Gürtel hingen an seinem

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