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1817 - Krieger der Gazkar

Titel: 1817 - Krieger der Gazkar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Körper, zu nichts mehr nütze. In aufwallender Wut schnallte Gemba sie ab und schleuderte sie weit fort in den Sumpf.
    Nun war ihm nichts mehr geblieben; durch sein Versagen hatte er auch seine Ehre eingebüßt. Er war völlig hilflos auf einer fremden Welt, dem Feind ausgeliefert. Er konnte den Gazkar nichts mehr nutzen, denn er hatte nicht im Sinn der Gemeinschaft gehandelt.
    Nur noch im Tod konnte er dem Völkerbund dienen. Anders als bei den Neezern, die als ungenießbar galten und sich daher nach Verlust der Ehre atomisierten, konservierten sich die Gazkar nach dem Selbstmord, damit ihre Körper wiederverwendet werden konnten. Dadurch wurde die Ehre der Gazkar vollends wiederhergestellt.
    Darauf war auch Gemba stolz. Bei solchen Gedanken fühlte er sich sogar ein wenig über die ungenießbaren Neezer erhaben.
    Aber dieser stolze Moment war nur sehr kurz. Es folgte schon die schreckliche Ernüchterung.
    Da er seine ganze Ausrüstung verloren hatte, hatte er auch das Fekett eingebüßt. Er konnte nicht einmal Selbstmord begehen.
     
    *
     
    Gemba drehte nicht sofort durch, sein Verstand war noch zu klar und deutlich mit den Lehren der Gazkar angefüllt. Jeder Gazka wiederholte ständig die wichtigsten Leitsätze, wenn sie nicht geradewie an Bord der ZYKKA - über Lautsprecher vermittelt wurden. Laut oder leise, die Gazkar waren eine feste, unverbrüchliche Gemeinschaft, in der jeder das gleiche dachte und für das Wohl der Gemeinschaft sorgen wollte.
    Aber je länger Gemba ohne die anderen war, umso schmerzlicher wurde ihm ihr Verlust bewußt. Es war, als sei ihm der Boden unter den Füßen weggerissen worden.
    Im Gefüge der Gazkar und des Völkerbundes hatte er genau seinen Platz gekannt und war in jedem Augenblick darauf bedacht gewesen, seine Aufgabe zu erfüllen. Nur so konnte der Staat funktionieren, nur so war das Überleben aller garantiert.
    Jedoch war eine solche Situation wie diese nirgends dokumentiert. Gemba wußte nicht, was er nun tun sollte. Ohne das Fekett konnte er den rituellen Selbstmord nicht vollziehen und sich konservieren, ohne die Ausrüstung konnte er seine Aufgabe auf dieser Welt nicht erfüllen.
    Was sollte er tun, wenn er dem Feind begegnete? Was ... Nein, das war nicht die vordringliche Frage.
    Die wichtigste Frage lautete: Was sollte er jetzt tun?
    Weiter nach den anderen suchen. Sie waren alle aus dem Schiff entkommen, irgendwo mußten sie sein.
    Wahrscheinlich erging es ihnen wie Gemba. Wenn sie aber erst einmal wieder zusammen waren, würde die normale Ordnung wiederhergestellt sein. Und der Ranghöchste würde entscheiden, was zu tun war.
    Das war immerhin ein erstes Ziel. Gemba befaßte sich nicht mit weiteren Gedanken. Er hatte es nicht gelernt, abstrakt zu denken und sich mit Problemen auseinanderzusetzen, die auf ihn künftig zukommen könnten.
    Gemba wußte nur, wo sein Platz, was seine Aufgabe war. Darüber hinaus gab es nichts.
    Jedoch war ihm klar, daß er ohne Hilfe nicht weiterkam, er brauchte die anderen. Sie zu suchen war die vordringlichste Aufgabe, die er sich nun selbst stellen und erfüllen mußte.
    Er stieß einen schrillen Uillerlaut aus, der sehr weit trug, und wartete auf Antwort. Normalerweise begann stets ein Ranghöherer mit den Rufen, und junge Krieger wie Gemba durften nur antworten. Aber dies war keine normale Situation. Deshalb mußte Gemba die Hürde überspringen und als erster rufen, nachdem die ganze Zeit über seit seiner Landung nur Stille um ihn gewesen war.
    Obwohl das beängstigend war, verlor Gemba sein Vertrauen immer noch nicht. In Ausnahmesituationen konnte so etwas schon einmal vorkommen, sagte er sich, und nun mußte er eben handeln, auch wenn er im niedrigsten Rang des reinen Befehlsempfängers stand.
    Er fürchtete sich nicht vor möglichen Konsequenzen, da er seine Ehre ohnehin schon verloren hatte. In Wirklichkeit wollte er nur zu den anderen finden, um mit dem Fekett eines Gefährten Selbstmord zu begehen und die Ehre wiederherzustellen.
    Es war schwer für ihn, geduldig zu sein, aber Gemba harrte aus. In regelmäßigen Abständen wiederholte er seinen Ruf und lauschte angestrengt.
    Und dann hörte er tatsächlich Antwort. Ganz schwach, was ihn umso mehr erschreckte, da diese Schwäche nicht von der Entfernung herrührte, sondern von Kraftlosigkeit. Schnell rannte er los, wobei er anfänglich auf dem nachgiebigen, tückischen Gelände mehrmals stolperte und stürzte, bis er den richtigen Tritt gefunden hatte.
    Der Weg führte weiter

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