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Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Titel: Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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»Da ist etwas faul, Mister Grain. Ich bin mir ganz
sicher…«, sagte der Mann am Telefon mit heiserer
Stimme.
    Ted Morton wirkte nervös, obwohl er versuchte, es sich nicht
anmerken zu lassen. Der fünfundzwanzigjährige,
freiberufliche Reporter hatte schon oft für die ›Weekly
Sensations‹ geschrieben. Seine Berichte und Reportagen waren
beliebt, Morton im Verlag bekannt wie ein bunter Hund.
    »Was macht Sie so sicher?« fragte der
Gesprächspartner am anderen Ende der Strippe. Es war Edmond
Grain, Chefredakteur der ›Weekly Sensations‹. Dieses Blatt
brachte alles, worüber andere Zeitschriften und Magazine nicht
schrieben.
    Grain verstand es, Sensationen wirklich sensationell zu verkaufen.
Die Art und Weise, wie er einen Bericht zusammenstellte, machte ihm
so schnell keiner nach.
    Die Verkaufsauflagen waren ein untrügliches Zeichen
dafür, daß Grain den Geschmack des Publikums kannte und
voll traf.
    »In der letzten Zeit jagen sich einige Vorgänge, die
mich nachdenklich stimmen, Grain. Da werden im Pazifik geheime
Manöver abgehalten… vor wenigen Tagen wird die Explosion
der VICTORY gemeldet, einem unserer modernsten Kriegsschiffe… im
Pentagon herrscht fieberhafte Aktivität…«
    »Woher wissen Sie gerade das letztere, Morton?«
    »Wir haben’s bisher immer so gehalten, daß ich
meine Informanten nicht preisgebe, Grain. So soll’s auch
bleiben… Die Benutzung bestimmter Luftkorridore und
Schiffspassagen wurde verboten. Ich habe versucht, ins
›Jack-Halton-Militärhospital‹ zu gelangen. Es gibt
eindeutige Hinweise dafür, daß ein großer Teil der
Besatzung des verunglückten Schiffes dort eingeliefert wurde.
Reportern wurde jeglicher Zutritt verboten. Aber damit sage ich Ihnen
ja nichts Neues. Neu dürfte möglicherweise dies für
Sie sein: Es gehen da Gerüchte um, die behaupten, daß in
dem besagten Gebiet zwischen Hawaii und den Galapagos-Inseln in der
Clarion-Graben-Zone so etwas wie ein zweites Bermuda-Dreieck bestehen
soll.«
    Grain gab einen Seufzer von sich. »Und nun glauben Sie,
daß die Verbote für Flugzeuge und Schiffe nicht nur
militärischen Charakter haben, sondern daß etwas ganz
anderes dahinter steckt.«
    »Genau, Grain. Eine Geheimhaltung in diesem Maß gab es
bei uns noch nie.«
    Edmond Grain lachte leise. »Ich halte Sie für einen
ausgezeichneten Reporter, Morton – und das wissen Sie auch. Aber
diesmal – so glaube ich – geht Ihre Phantasie mit ihnen
durch. Selbst die angebliche Erprobung neuer Waffen in diesem Gebiet
ist eine sehr mysteriöse Angelegenheit. Sie wissen, daß
von mehreren Erdbebenwarten dort heftige Aktivitäten registriert
wurden.«
    Grains Reaktion verwunderte Ted Morton. Der Chefredakteur war
sonst bekannt dafür, daß er sich mit offiziellen
Stellungnahmen so gut wie nie zufrieden gab. Doch die Tatsache,
daß in dem geheimnisumwitterten Bezirk heftige Stürme und
Seebeben stattgefunden hatten, schien ihm diesmal zu
genügen.
    Ted Morton war da anderer Ansicht. Es gab Hinweise, die ihn
veranlaßten, tiefer zu graben.
    »Wie es im einzelnen ist – wird sich herausstellen,
  Grain. Ich habe angerufen, weil ich wissen möchte, ob Sie
auch diesmal wieder an einem Exklusivbericht interessiert
sind?«
    »Was soll die Frage, Morton? Sie wissen genau, daß wir
alles, was Sie geschickt verpacken, auch verkaufen.«
    »Um’s verkaufen geht’s mir, Grain. Mein Risiko ist
diesmal höher, als je zuvor. Ich muß da einige
Sondergebühren einkalkulieren…«
    »Sie wollen ein höheres Honorar
herausschinden?«
    »So kann man’s in Ihrer Sprache auch nennen. Ich ersuche
um eine Gefahrenzulage, Grain. Ich glaube, das muß diesmal drin
sein.« Ted Morton sprach davon, daß er zweitausend Dollar
zusätzlich aufwenden müsse, um an Bord eines
Forschungsschiffes mitgenommen zu werden, das den Auftrag hatte,
bestimmte, bisher nicht näher umrissene Vorgänge in der
Clarion-Graben-Zone zu ergründen.
    Das war Grain neu. »Sie wissen, daß ich mit mir reden
lassen, Morton. Wenn Sie wirklich einen dicken Hund fangen, dann wird
sich’s für Sie lohnen…«
    »Okay, Grain. Ich weiß, daß ich mich auf Ihr Wort
verlassen kann.«
    Ted Morton ahnte in dieser Sekunde nicht, daß sein riskantes
Abenteuer ihm keine Gelegenheit mehr gab, das fette Honorar
einzustreichen. In dem Augenblick, da er sich entschlossen hatte,
heimlich in den abgesperrten Bezirk einzudringen, war sein
Todesurteil gesprochen…
    Das Grauen einer anderen Welt wartete auf ihn.
     
    *
     
    Das

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